Legendärer Comedian Jerry Lewis ist tot

Jerry Lewis in Der verrückte Professor (1963) © Paramount Pictures

Quelle: New York Times

Leider müssen wir das Wochenende mit einer traurigen Meldung beenden. Der legendäre US-Comedian und Tausendsassa Jerry Lewis ist in Las Vegas im Alter von 91 gestorben. Seine finale Hauptrolle spielte er letztes Jahr als Titelfigur im Drama Max Rose (es war auch seine erste Hauptrolle seit 21 Jahren).

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Mit dem Tod von Jerry Lewis (gebürtig: Joseph Levitch) ist einer der letzten Entertainer von uns gegangen, der mit dem Rat Pack um Frank Sinatra gelegentlich zusammengearbeitet hat (auch wenn er nie dessen Mitglied war). Seinen internationalen Durchbruch verdankt er der Zusammenarbeit mit dem späteren Rat-Pack-Mitglied Dean Martin. Die beiden trafen 1945 aufeinander und traten als "Martin and Lewis" 1946 erstmals in Atlantic City auf. "Martin and Lewis" entwickelte sich rasant zu einer der erfolgreichsten Comedy-Nummern der Nachkriegszeit. Beide spielten auch in mehr als einen Dutzend Kinofilme mit, darunter Schrecken der Division (OT: Jumping Jacks) und Der Prügelknabe (OT: The Stooge), die unter der Marke "Martin and Lewis" vermarktet wurden. Im Jahr 1956 gingen die beiden getrennte Wege. Die nächsten 20 Jahre redeten sie privat nicht mehr miteinander, bis Frank Sinatra 1976 ein Treffen der beiden einfädelte, woraufhin sie sich versöhnten. Der Grund für das Zerwürfnis wurde nie bekannt.

Nach der Auflösung des Comedy-Duos begann Jerry Lewis eine erfolgreiche Solo-Karrier, die in den Sechzigern ihren Höhepunkt erreichte. Mit Hallo, Page! (OT: The Bellboy) feierte Lewis 1960 sein erfolgreiches Regiedebüt. Immer wieder stellte er seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis, mit Filmen wie Der verrückte Professor (OT: The Nutty Professor), Das Familienjuwel (OT: The Family Jewels) und Ein Froschmann an der Angel (OT: The Big Mouth). In jedem dieser Streifen verkörperte er mehrere Charaktere (in Das Familienjuwel sogar sieben!), jeden Film hat Lewis selbst inszeniert und schrieb auch immer an den Drehbüchern mit.

1972 inszenierte Jerry Lewis einen Film, der nie das Licht der Welt erblickte und bis heute zu einer der größten Kuriositäten Hollywoods gehört. In The Day the Clown Cried spielte Lewis einen Clown zur Zeit des Nazi-Regimes in Deutschland, der wegen Führerbeleidigung in einem Lager für politische Gefangene und später in Auschwitz, wo er Kinder zu Gaskammern führen soll. Drei Tage vor dem offiziellen Drehende brach Lewis die Dreharbeiten ab und sorgte dafür, dass der Film nie aufgeführt wird. Lange Zeit weigerte er sich, über den Film zu sprechen, gab aber vor einigen Jahren letztlich zu, dass er einfach zu schlecht gewesen sei – etwas, das auch die wenigen Leute, die ihn gesehen haben, bestätigten.

Erst nach einer mehrjährigen Pause kehrte Lewis 1980 mit Alles in Handarbeit (OT: Hardly Working) in die Kinos zurück. Von der Kritik durchweg verrissen, war der Film dennoch ein Kassenerfolg. Seine vermutlich beste Rolle in den Achtzigern spielte er in Martin Scorseses Film The King of Comedy, der wiederum an den Kinokassen unterging, dafür aber sehr positiv rezensiert wurde.

Nach dem Clown-Fiasko erreichte seine Karriere nie wieder die Höhen von früher, doch in den Annalen der Hollywood-Geschichte bleibt Jerry Lewis eine Legende.

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