00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse, D 2013 • 96 Min • Regie: Helge Schneider • Mit: Helge Schneider, Rocko Schamoni, Peter Thoms • FSK: ab 6 Jahren • Kinostart: 10.10.2013 • Deutsche Website
„Helge ist eine Jahrzehntfigur!“, sagt Rocko Schamoni über seinen Regisseur, der in „00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse“ nach über zehn Jahren seine Rolle als Rough Cop von der Ruhr wieder aufgreift. „Haha, nicht Jahrhundertfigur, sondern Jahrzehntfigur.“ So steht es im Presseheft der abendfüllenden Ein-Mann-Show, samt dem forciert wirkenden „Haha“. Ein gequältes Lachen ist auch die eigene Bilanz eines Humor, dessen Zeit ebenso vorüber scheint wie die der sogenannten „Jahrzehntfigur“.
Falls der Musiker und Entertainer ein Jahrzehnt hatte, waren es wohl die 90er. Sein Kinodebüt „Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem“ wurde zu einem der erfolgreichsten deutschen Kinofilme von 1993. Jener Kelch deutscher Komödien-Kultur ging damals an mir vorüber. Anders der Soundtrack, aus dem sich eine Single besonders schmerzlich einbrannte. Ja, genau die. „Katzenklo, Katzenklo-ja das macht die Katze froh. Katzenklo, Katzenklo macht die richtige Katze froh.“ Dass ich den Auszug mehr als ein Katzenleben später nicht googeln musste, veranschaulicht, dass hirnrissiger Humor langfristig traumatisieren kann. Da die „richtige Katze“ erst ganz zum Schluss vorkommt, muss ich das Lied wohl mindestens einmal in voller Länge durchgestanden haben. Im Rückblick war das eine gute Übung für das Durchstehen von „00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse“. Henry Millers Roman, den der Titel referenziert, wurde erst zum Skandal und später zum Meisterwerk erhoben. Die Filmposse reicht zu keinem von beiden. Die Gags sind nicht originell, nicht clever und schon gar nicht hintersinnig. Vor allem sind sie nicht lustig. Wie das Katzenklo-Lied, das als Schneider´scher Allergietest funktioniert. Die einen reagieren darauf, die anderen sind immun.
Der klinische Jargon passt hier, denn die eine Handlung nachäffende Sketch-Folge wirkt ziemlich krank. Spätkauf-Zigaretten-Räuber Jean-Claude Pillemann (Rocko Schamoni) ist für 00 Schneider durch seine Spuckattacken ein besonders übler Fall, und noch ärger: Kettenraucher. Solche sind fast alle Revierkollegen, die trotzdem mit ihrem Vorgesetzten nach der Spurensicherung im Tabakladen ein Eis essen. Sorte? „K-agnum“. Richtig, Agent Schneider spricht es aus wie Kack-num. Noch ulkiger als Pfui-Worte wie Sexferkel und Popo (richtig, das Sexferkel hat jemandem an den Popo gefasst) finden die Macher Akzente. Der des Chief (Salvatore Bonareggio) ist spanisch, Agent Smiths (Pete York) ist englisch und Schneiders buchstäblich ins Haus fallende Tante Tyree (Tyree Glenn, jr.) spricht Amerikanisch und Facebook: „I like!“ Dass eine neue Zuschauergeneration den Daumen-hoch-Button unter dem Klamauk anklickt, scheint eher unwahrscheinlich. Wie es augenscheinlich bei Schneiders Humor der Fall ist, rückt der Plot nicht von der Stelle. Die liegt in Mülheim an der Ruhr, wo Roy „00“ Schneider (verkörpert von Nachnamensvetter Helge) und sein Spitz Zorro (verkörpert von Namensvetter Zorro) nach geklauten Hühnern, ausgebrochenen Gorillas und frei herumlaufenden Sexferkeln fahnden.
Die gefährlichste Bestie im Dschungel der Kleinstadt ist jedoch „die Eidechse“ Pillemann. Er sorgt mit seinen Spuckorgien für die offenbar unverzichtbare Portion Ekelsubstanz, die aus cineastischer Sicht durch dilettantisches Schauspiel und zähe Inszenierung bereits im Übermaß vorhanden ist. Sämtliche Gags bemühen lautmalerische Spielereien, breitgewälzte Trivialitäten und Travestie, sowohl erzählerisch als auch darstellerisch. Ein Mann in Frauenkleidung scheint ein Lachgarant für den Hauptakteur, der selbst die Perücke aufsetzt. Den Kinoauftritt handhabt er gleich dem auf einer Bühne, wo er ununterbrochen präsent sein muss. Schneider spricht die Rundfunknachrichten und singt aus dem Autoradio oder Off. Agiert 00 ihn in einer Szene mal nicht, sieht man ihn dennoch, weil seine Aktionen dazwischen geschnitten werden.
Fazit
Bevor das Publikum ihn gar entbehren müsste, übernimmt Schneider lieber eine Rolle mehr. So ist man fast dankbar, dass die zähe Parodie noch andere Visagen kennt außer Schneiders, der laut seines alter ego „alles mit Handkantenschlägen“ macht. Auch Filme drehen.
Ohne richtige Handlung, extrem langweilig. konnte nicht ein einziges
mal lachen und dass obwohl ich, bis heute, Helge Schneider eigentlich
doch recht lustig fande.Diesen Film zusehen hat mir den
kompletten Tag versaut. So etwas einen Film zunennen grenzt für mich an
einer Frechheit. Schaut euch den 5 Minuten Trailer an und Ihr habt den
kompletten Film gesehen. Der Rest sind Schnittbilder oder ?!,was war das
eigentlich?! Nie einen schlechteren Film gesehen!!!Sorry