Komponist Trent Reznor nennt seine Arbeit an Bird Box "Zeitverschwendung"

Sandra Bullock in Bird Box © 2018 Netflix

Quelle: Revolver

Musikfans kennen Trent Reznor vor allem als Frontmann der Ende der Achtziger gegründeten Rockband Nine Inch Nails. Doch in den letzten Jahren hat er sich gemeinsam mit dem Musikproduzenten und seit drei Jahren Bandkollegen Atticus Ross auch einen Namen als sehr kreativer Filmkomponist gemacht. Gleich für ihren ersten gemeinsamen Score für David Finchers The Social Network gab es einen verdienten Oscar. Seitdem sind Reznor und Ross Finchers Stammkomponisten und schrieben auch die Musik zu Verblendung und Gone Girl.

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Auch außerhalb von Finchers Filmen schreib das Duo gelegentlich Filmmusik und war zuletzt für die musikalische Untermalung der HBO-Sere "Watchmen" zuständig. Nicht auf alle seine Leistungen ist Reznor jedoch gleichermaßen stolz. Letztes Jahr wurde er angeheuert, um gemeinsam mit Ross die Musik zum Horrorthriller Bird Box für Netflix zu schreiben. Trotz durchwachsener Kritiken und gemischter Zuschauerreaktionen war die Neugier auf den Streifen, in dem eine mysteriöse Macht alle Menschen in den Wahnsinn treibt, die sie sehen, so groß, dass er zum meistgesehenen Film in der gesamten Netflix-Geschichte wurde. Knapp 80 Millionen Haushalte, mehr als die Hälfte der damaligen Abonnenten des Anbieters weltweit, soll den Film in den ersten vier Wochen nach Veröffentlichung gestreamt haben.

Reznor hatte kürzlich jedoch nichts Gutes über seine Arbeit an dem Film zu sagen: (aus dem Englischen)

Als wir da wirklich eingetaucht sind, fühlte es sich an, als würden einige Leute einfach nur Dienst nach Vorschrift leisten. Und dann steckt man mit einem Cutter fest, der wirklich schlechten Geschmack hatte. Das war unsere Hürde, um Zeug in den Film reinzukriegen. Und das Sahnehäubchen auf dem Scheißkuchen war, dass wir auf Tour waren, als sie den Ton für den Film abgemischt haben. Und sie haben die Musik so tief abgemischt, dass man sie sowieso nicht hören kann. Also das war… Das war eine beschissene Zeitverschwendung. Und dann dachten wir, dass niemand diesen Film sehen würde. Und natürlich wurde er zum erfolgreichsten Film überhaupt bei Netflix.

Es ist natürlich schade, wenn man sein Herzblut in ein Projekt steckt, gerade wenn man recht wählerisch ist wie Reznor, und die Musik im Endergebnis kaum eine Rolle in dem Film spielt. Ich frage mich, wie der Cutter des Films, Ben Lester, auf Reznors Aussage reagiert. Lester war zuvor hauptsächlich im britischen Fernsehen tätig und arbeitete u a. als Cutter an der Mysteryserie "Utopia".

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  1. Viel schlimmer finde ich das der Film bei Netflix verhungert statt ihn den Fans auf Blu-ray zu verkaufen. Hätte ihn gerne auf Disc.

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