Sam Mendes gewinnt bei der Regie-Gewerkschaft DGA für 1917

Dean Chapman, Sam Mendes und George MacKay am Set von 1917 © 2019 Universal Pictures

Quelle: Directors Guild of America

Zum 72. Mal hat die US-Gewerkschaft der Regisseure, die Directors Guild of America (DGA), ihre Preise für die besten Regieleistungen im Kino und Fernsehen vergeben und der Hauptpreis ging, wie erwartet, an Sam Mendes für den Kriegsfilm 1917. Es ist Mendes' zweite SAG-Auszeichnung und kommt 20 Jahre nach seiner ersten für American Beauty. Martin Scorsese ging bei seiner zehnten Nominierung (für The Irishman) leer aus und hat weiterhin nur einen DGA Award (für Departed – Unter Feinden)

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Nach den Critics' Choice Awards und den Golden Globes ist es bereits der dritte große und im Hinblick auf die anstehenden Oscars wichtigste Preis für Mendes' Regie. In den 71 Jahren DGA-Geschichte kam es lediglich siebenmal vor, dass der DGA-Gewinner nicht dem späteren Oscargewinner entsprach. In drei von diesen sieben Fällen war der DGA-Gewinner überraschend für den Oscar gar nicht nominiert (Steven Spielberg mit Die Farbe Lila, Ron Howard mit Apollo 13 und Ben Affleck mit Argo).

Bei den vier anderen haben nur Ang Lee (Tiger and Dragon) und Francis Ford Coppola (Der Pate) den Golden Globe und den DGA Award gewonnen, aber den Regie-Oscar verloren, jeweils an Steven Soderbergh für Traffic und Bob Fosse für Cabaret. Ang Lee hat zusätzlich sogar den BAFTA gewonnen, der Sam Mendes ebenfalls so gut wie sicher ist. Soderbergh setzte sich seinerzeit bei den Critics' Choice Awards gegen Lee durch. Ben Affleck gewann mit Argo tatsächlich bei den Globes, der DGA, den Critics' Choice Awards und den BAFTAs, trotz fehlender Oscarnominierung. Sollte Mendes den BAFTA gewinnen, wäre er mit den vier wichtigen Auszeichnungen im Rücken in allerbester Position für einen Oscarsieg. Doch auch so dürfte er nach dem DGA-Triumph nahezu unschlagbar sein.

Sein Sieg ist aber auch ein sehr gutes Zeichen für den Film selbst. Nur 17 der 71 DGA-Gewinner wurden bei den Oscars nicht zudem als "Bester Film" prämiert. Nimmt man nur den Preis der Produzentengewerkschaft PGA und den Golden Globe hinzu, so steht 1917 noch besser da. Seit es die PGA-Auszeichnungen gibt (1995), haben nur Der Soldat James Ryan, Brokeback Mountian und La La Land den Golden Globe und die Preise der PGA und DGA gewonnen, nur um später den "Bester Film"-Oscar doch noch zu verlieren. Bei den ersten zwei geschah dies gegen Filme (Shakespeare in Love und L.A. Crash), die zuvor den Ensemble-Preis der Schauspielergewerkschaft gewonnen haben, was den diesjährigen SAG-Gewinner Parasite zu einem ernstzunehmenden Überraschungs-Konkurrenten macht. La La Land hat gegen Moonlight verloren. In allen drei Fällen hat der jeweilige Überraschungssieger der Oscars den Drehbuch-Oscar gewonnen. Auch das bestätigt Parasite und Once Upon a Time in Hollywood als wahrscheinlichste Gegner von 1917 bei den Academy Awards.

Unten findet Ihr alle diesjährigen Gewinner in den Film- und Serienkategorien. Hier könnt Ihr die Nominierungen nachlesen.

Beste Regie bei einem Kinofilm

Sam Mendes (1917)

Bestes Regiedebüt

Alma Har’el (Honey Boy)

Beste Regie bei einem Dokumentarfilm

Steven Bognar & Julia Reichert (American Factory)

Beste Regie bei einer Dramaserie

Nicole Kassell ("Watchmen", Folge "Es ist Sommer und wir haben bald kein Eis mehr")

Beste Regie bei einer Comedyserie

Bill Hader ("Barry", Folge "Kapitel dreizehn: Du sollst nicht töten!")

Beste Regie bei einem TV-Film oder einer Miniserie

Johan Renck ("Chernobyl")
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