Emily Blunt und Tom Cruise in Edge of Tomorrow (2014) © Warner Bros. Pictures
Quelle: Doug Liman Instagram
Tom Cruise scheint die Sequel-Phase seiner Karriere erreicht zu haben. Als einer der (nicht buchstäblich) größten Kinostars Hollywoods der letzten drei Jahrzehnte war es bemerkenswert, dass er lange Zeit Abstand von allen Franchises außer Mission: Impossible gehalten hat. Jack Reacher: Kein Weg zurück stellte 2016 einen Wendepunkt dar. Es war das erste Sequel, das Tom Cruise zu seinem seiner eigenen Filme gedreht hat, abgesehen von seinen Einsätzen als Ethan Hunt. Das war erst der Anfang, denn dieses Jahr kehrt Cruise als Flieger-Ass Pete "Maverick" Mitchell in Top Gun: Maverick (Trailer) zurück. Für die nächsten zwei Jahre sind dann zwei weitere Mission: Impossible-Filme vorgesehen.
Wenn alles nach Plan läuft, soll Cruise auch danach wieder für eine Fortsetzung vor der Kamera stehen, diesmal jedoch für einen seiner ursprünglich am meisten unterschätzten Filme. Nicht viele haben Großes von Doug Limans Sci-Fi-Actionfilm Edge of Tomorrow aus dem Jahr 2014 erwartet, der Adaption der japanischen Light Novel "All You Need Is Kill". Erst Recht nicht die verdammt gelungene Mischung aus cleverer Zeitschleifen-Science-Fiction, herausragenden 3D-Effekten, einer ultracoolen Emily Blunt und viel selbstironischem Humor seitens Cruise, der entgegen seinen meisten Rollen einen schmierigen Feigling spielte, der erst zum Helden wachsen musste. An den Kinokassen war der extrem teure Film leider nicht der erhoffte (und verdiente!) Hit, wurde jedoch im Heimkino von vielen entdeckt. Und obwohl der erste Film die Zeitschleife endgültig geschlossen hat, wurde schon bald über eine Fortsetzung gemunkelt. Dann wurde es noch etwas konkreter, als Joe Shrapnel und Anna Waterhouse als Autoren des Sequels verpflichtet wurden. Christopher McQuarrie schrieb den ersten Film mit, allerdings ist er seitdem mit den Mission: Impossible-Sequels ausgelastet.
Schnell wurde bestätigt, dass Regisseur Doug Liman sowie die Hauptdarsteller Tom Cruise und Emily Blunt zurückkehren würden. Liman verriet, dass der vorläufige Titel des Sequels Live Die Repeat and Repeat lautet, in Anlehnung an den für den Heimkinorelease in Live. Die. Repeat. quasi umbenannten ersten Film. Ja, Warner wusste wirklich nicht, wie man den Streifen vermarktet.
Obwohl sich Liman, Cruise und McQuarrie die Sequel-Idee schon früh ausgedacht haben, war es offenbar dennoch nicht leicht, sie in ein Drehbuch zu verpacken. Liman erklärte vor einiger Zeit, dass der Film zugleich ein Sequel und ein Prequel sein würde. Shrapnel und Waterhouse konnten das richtige Skript nicht knacken. Dann trat 2019 Matt Robinson, der Co-Autor und Co-Regisseur von Ricky Gervais' Lügen macht erfinderisch an Warner und Liman mit seiner eigenen Idee heran und arbeitet seitdem am Drehbuch zum Sequel. Im Oktober bestätigte Liman sogar, dass das Drehbuch fertig sei und man nur noch darauf warte, bis Cruise Mission: Impossible 7 und 8 abgedreht hat, um mit der Arbeit an Edge of Tomorrow 2 (oder wie auch immer er dann heißen wird) zu beginnen.
Um die Fans noch einmal daran zu erinnern, dass an der Fortsetzung wirklich gearbeitet wird, hat Liman kürzlich über Instagram noch ein Foto von Matt Robinson und Produzentin Alison Winter vor einem riesigen Whiteboard veröffentlicht, auf dem vermutlich die ganzen Zusammenhänge des komplexen zweiten Films skizziert sind.
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Natürlich sind alle Details bewusst verschwommen, man erkennt jedoch die Namen der Hauptfiguren "Cage" und "Rita", die von Cruise und Blunt verkörpert wurden. Leider wird Bill Paxton in seiner sehr markanten Rolle als Master Sergeant Farell nicht zurückkehren können. Der Schauspieler ist 2017 verstorben.
Zugegeben, ich veröffentlichte bereits 2016 einen Artikel mit der Überschrift "Edge of Tomorrow 2 macht Fortschritte" und erst vor etwa einem Jahr einen mit der Überschrift "Edge of Tomorrow 2 macht wieder Fortschritte". Man sollte sich also dessen bewusst sein, dass obwohl daran auf jeden Fall gearbeitet wird, es nicht bedeutet, dass der Film mit absoluter Sicherheit kommt. Auch wenn es dazu kommt, wird er angesichts der umfassenden Dreharbeiten zu den Mission: Impossible-Sequels frühestens Ende 2022, viel eher aber nicht vor 2023 erscheinen. Ich bin mir auch noch nicht ganz sicher, ob es überhaupt eine so gute Idee ist, den brillanten Erstling fortzusetzen. Kein Film seit …und täglich grüßt das Murmeltier hat die Zeitschleifenthematik so gut umgesetzt. Er hatte aber auch einen richtigen Abschluss und manchmal ist es einfach besser, es dabei zu belassen. Doch andererseits hat mich bereits der erste Film sehr überrascht, vielleicht gelingt es auch der Fortsetzung.