Wyatt Russell in "Lodge 49" © 2018 AMC
Quelle: Arrow in the Head
John Carpenter ist einer der größten Kultregisseure der Siebziger und Achtziger, doch obwohl mehrere seiner Filme inzwischen von Cineasten und Genrefans weltweit geliebt und geschätzt werden, hatte er leider nach dem Überraschungserfolg von Halloween nicht so viele große Kassenhits. Filme wie Big Trouble in Little China und Das Ding aus einer anderen Welt wurden erst Jahre später wiederentdeckt, neu evaluiert und haben ihre Fans gefunden.
Von dieser späten Beliebtheit profitierend, arbeitet Hollywoods Carpenters Filmografie fleißig mit Remakes und Reboots ab. Halloween, The Fog – Nebel des Grauens und Assault – Anschlag bei Nacht durften bereits daran glauben und auch The Thing von 2011 war letztlich ein als Prequel getarntes Quasi-Reboot. Eine neue Version von Big Trouble in Little China mit Dwayne "The Rock" Johnson wurde bereits angekündigt. Doch ein Film, dessen Remake Hollywood seit über einem Jahrzehnt nicht hinbekommt, ist Escape from New York, hierzulande unter dem Titel Die Klapperschlange veröffentlicht. Gespräche über eine Neuverfilmung gibt es schon seit 2008. Mal war Josh Brolin im Gespräch für Kurt Russells ikonische Rolle als ultracooler Snake Plissken, später sah es danach aus, als würde Gerard Butler sie unter der Regie von Robert Rodriguez übernehmen. Doch das Projekt stagnierte immer wieder.
Letzten Februar wurde Leigh Whannell, der Co-Schöpfer der Saw– und Insidious-Reihen, als Autor und Regisseur des Reboots verpflichtet. Er soll endlich schaffen, woran mehrere vor ihm gescheitert sind. Bei der Pressetour zu seinem neuen Film Der Unsichtbare erklärte er, dass er es für naheliegend hält, Kurt Russells Sohn Wyatt Russell in der Hauptrolle zu besetzen: (aus dem Englischen)
Wyatt Russell zu besetzen, erscheint offensichtlich, um die Fans für sich zu gewinnen.
Wyatt Russell war u. a. in 22 Jump Street und Operation: Overlord zu sehen. Die Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn ist nicht von der Hand zu weisen. Die Frage ist nur, ob das Studio ihn für bekannt genug hält, um ihm die Hauptrolle in einem solchen potenziellen Franchise-Film anzuvertrauen. Es stellt sich aber sowieso die Frage, ob Disney den Film produzieren wird. Die Klapperschlange wurde vom Studio mit der Übernahme von Fox geerbt. Disney plant, den Output der ehemaligen Fox (inzwischen einfach nur 20th Century Studios) auf etwa vier Filme im Jahr zu reduzieren.
Auch Whannell selbst scheint sich noch nicht ganz sicher zu sein, wie er das Reboot angehen wird, denn er hat sehr großen Respekt vor Carpenters Original:
Es ist lustig, ich war so sehr mit diesem Film (Der Unsichtbare) beschäftigt, dass ich noch keine Zeit hatte, zu jenem Projekt zurückzukehren. Manchmal gehen Pressemitteilungen raus, bevor man bereit ist, und man denkt: "Sagt es der Welt nicht!" Ich weiß es eigentlich nicht, ich weiß es wirklich nicht. Das ist so ein ikonischer Charakter und ich denke, dass Snake Plissken Teil der Kindheit und Jugend von vielen Leuten ist. Es liegt ihnen sehr am Herzen. Man muss da sehr vorsichtig sein.
Ich habe das Gefühl, dass das ein Franchise ist, bei dem man nicht die gleiche Freiheit hat wie beispielweise Der Unsichtbare. Er ist dehnbarer als Charakter, weil so viele Leute ihren Abdruck hinterlassen haben. Es gab TV-Serien und Comics, während es bei Die Klapperschlange nur einen ultimativen Film gab und man möchte es nicht vermasseln. Wir werden sehen, was passiert.
Ganz ehrlich, wenn Stallone wieder Rambo spielen durfte und Harrison Ford als Indiana Jones zurückkehren wird, dann könnte Kurt Russell sicherlich ein drittes Mal Snake Plissken selbst verkörpern. Das wäre die beste Option, doch leider scheint sie niemand in Erwägung zu ziehen.
Wen könntet Ihr Euch als Snake Plissken vorstellen?