Brian Dennehy in Rambo (1982) © Orion Pictures/Studiocanal
Quelle: Deadline, Chicago Tribune
Er war Rambos erster Gegner und einer der wenigen, die die Konfrontation mit dem unverwüstlichen Vietnam-Veteranen überlebt haben. Film-, Serien- und Theaterdarsteller Brian Dennehy ist am Mittwoch im Alter von 81 nach einem Krankenhausaufenthalt in New Haven, Connecticut verstorben. Das gab sein Agent bekannt. Als Todesursache wurde Herzstillstand in Folge einer Sepsis angegeben.
Für die meisten Filmfans war Dennehy vor allem der Darsteller des übereifrigen, unsympathischen Sheriffs Will Teasle im ersten Rambo-Film von 1982, der Rambo verhaftet, schikaniert und ihn schließlich in die Enge treibt, bis er mit allen Mitteln zurückschlägt. Einen erinnerungswürdigeren Auftritt hatte kein anderer der recht austauschbaren Rambo-Antagonisten. Dennehys Präsenz hat auch dazu beigetragen, dass der erste Rambo bis heute der beste der Reihe ist. Im Laufe seiner Karriere spielte Dennehy noch viele weitere Autoritätspersonen, vor allem Polizisten. Mit seiner breiten Brust und einem imposanten Auftreten war er wie geschaffen für solche Rollen.
Für Dennehy war es bereits die zweite Zusammenarbeit mit Sylvester Stallone. Bereits 1978 war er neben ihm in F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg in einer kleinen Nebenrolle zu sehen. Für Dennehy war dies eine seiner ersten Filmrollen.
Dennehys Film- und Serienkarriere begann verhältnismäßig spät, als er bereits Ende 30 war. Im Kino und Fernsehen war Dennehy meist vor allem in kleineren Charakterrollen zu sehen. Er selbst sah viele davon als Notwendigkeit, um Geld zu verdienen und sich seiner großen Leidenschaft zu widmen, dem Theater. Für seine Broadway-Auftritte gewann Dennehy zwei Tonys. Insbesondere als Darsteller in Stücken nach Eugene O’Neill machte er sich einen Namen.
Zu Dennehys bekanntesten Filmen gehören neben Rambo Silverado, Cocoon, F/X – Tödliche Tricks, Tommy Boy und William Shakespeares Romeo + Julia. Eine erfolgreiche Karriere hatte Dennehy auch im Fernsehen. Er wurde insgesamt sechsmal für einen Emmy nominiert, zuletzt für den TV-Film Our Fathers. Sein vermutlich größter Erfolg war Death of a Salesman aus dem Jahr 2000, die TV-Filmadaption von Arthur Millers "Tod eines Handlungsreisenden". Für seine Performance gewann Dennehy einen Golden Globe, den Preis der Schauspielergewerkschaft SAG, und wurde für einen Emmy nominiert. Ein Jahr zuvor spielte er die gleiche Rolle am Broadway und erhielt dafür seinen ersten Tony.
In den letzten Jahren war Dennehy in den Serien "Hap and Leonard" und "The Blacklist" zu sehen. In letzterer trat er seit der dritten Staffel gelegentlich als Dominic Wilkinson auf, Liz' (Megan Boone) Großvater und einer der wenigen Menschen, die Reds (James Spader) Geheimnis kennen. Auch in der aktuell laufenden siebten Staffel wird Dennehy ein letztes Mal im improvisierten Staffelfinale zu sehen sein. Eigentlich sollte die Staffel 22 Folgen lang sein, die Produktion wurde jedoch beim Dreh der 19. Episode gestoppt. Die Macher werden nun bereits vorhandenes und gedrehtes Material von Dennehy nutzen, um sich von ihm bzw. seinem Charakter in der 19. Folge zu verabschieden.
