Regisseure des neuen Texas Chainsaw Massacre gefeuert, gedrehte Szenen verworfen

© New Line Cinema

Quelle: Deadline

Heute Abend zeigt das programmtechnisch exzellent geführte Kölner Kino Lichtspiele Kalk Tobe Hoopers Slasher-Klassiker The Texas Chain Saw Massacre, hierzulande auch als Blutgericht in Texas bekannt, und die Vorstellung ist bereits seit Tagen ausverkauft (unter den begrenzten Corona-Kapazitäten). Das ist umso bemerkenswerter, da die meisten Kinos in Deutschland ihre Filme in den letzten Wochen nahezu unter Ausschluss der Öffentlochkeit zeigen. Auch 46 Jahren nach seiner Veröffentlichung hat Hoopers Film nichts von seiner rauen Faszination verloren und ist ein extrem gutes Beispiel dafür, dass man nicht viel unmittelbare Gewalt zeigen muss, um wirklich unter die Haut zu gehen. Blutgericht in Texas ist der erste Horrorfilm, der in die Dauerausstellung des renommierten New Yorker Museum of Modern Art aufgenommen wurde, und sein Antagonist Leatherface gehört neben Freddy, Jason und Michael zu den größten Ikonen des Horrorkinos.

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Hoopers Film zog über die letzten vier Jahrzehnte insgesamt sieben Nachfolger nach sich, darunter Sequels, Prequels und Reboots. Der letzte Eintrag ins Franchise war Leatherface aus dem Jahr 2017. Er erzählte die Vorgeschichte zum Kultfilm und war der erste Teil der Reihe, der keine breite Kinoveröffentlichung erhalten hat, auch wenn er deutlich besser war als sein Vorgänger Texas Chainsaw 3D.

Texas Chainsaw Massacre ist als Marke natürlich zu groß, als dass man sie allzu lange ruhen lassen würde, und im Gegensatz zu Freitag der 13. gibt es auch keinen endlos langen Rechtsstreit um die Franchise-Rechte. Diese holte sich inzwischen Produktionsfirma Legendary und verpflichtete Don’t-Breathe-Regisseur Fede Álvarez als Produzent des neuen Films. Dieser soll bisherigen Informationen zufolge kein Reboot sein, sondern an Hoopers Original anknüpfen und in der Gegenwart spielen. Damit folgt er dem gleichen Trend wie David Gordon Greens Halloween aus dem vorletzten Jahr.

Gedreht wird der neue Texas Chainsaw Massacre übrigens nicht in Texas, sondern in Bulgarien, wo bereits der letzte Film entstanden ist. Bereits kurz nach Drehbeginn ist die Produktion auf ein großes Problem gestoßen. Das Regie-Duo Andy und Ryan Tohill (The Dig) wurde nach der ersten Drehwoche kurzerhand entlassen. Produktionsfirma Legendary war offenbar sehr unzufrieden mit dem bisher gedrehten Material. Dieses wird nun verworfen und der Dreh beginnt unter der Regie des Newcomers David Blue Garcia von vorne. Immerhin stammt der neue Macher sogar aus Texas.

Die Entscheidung, die bisherigen Regisseure zu entlassen und die von ihnen gedrehten Szenen zu verwerfen wurde in den letzten 48 Stunden getroffen und war sicherlich nicht leichtfertig, denn solche drastischen Veränderungen mitten im Dreh kosten dem Studio viel Geld. Immerhin fand sich der Ersatz schnell, sodass es nahtlos weitergehen kann.

Newcomer Chris Thomas Devlin schrieb das Drehbuch zum neuen Film. Die Hauptrollen darin spielen der Golden-Globe-nominierte Rising Star Elsie Fisher (Eighth Grade), Sarah Yarkin (Happy Deathday 2U) und Jacob Latimore (Maze Runner). Wer diesmal hinter der Menschenhautmaske von Leatherface steckt (falls er überhaupt dabei ist), ist unklar.

Der Film hat noch keinen Starttermin, wir werden Euch aber natürlich auf dem Laufenden halten. Derweil verbleiben die neuen Schlitzorgien von Jason Voorhees und Freddy Krueger weiterhin in Hollywoods Entwicklungshölle ohne Aussicht auf einen baldigen Ausbruch.

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