Chadwick Boseman in Black Panther © 2018 Marvel Studios/Walt Disney Pictures
Quellen: The Hollywood Reporter, Clarin
Der tragische Tod von Chadwick Boseman im August hat nicht nur Millionen Filmfans weltweit erschüttert, sondern auch seine Kollegen und Co-Stars schockiert. Obwohl er bereits 2016 mit Darmkrebs im dritten Stadium diagnostiziert wurde, waren nur seine Familie und engsten Vertrauten in seinen Zustand eingeweiht, und der Schauspieler drehte weiterhin fleißig Filme, ohne sich etwas anmerken zu lassen, während er privat eine Operation und Chemotherapie nach der anderen über sich ergehen ließ. Bis zum bitteren Ende hat ihn der Kampfgeist nicht verlassen – sogar noch eine Woche vor dem Tod hat er noch damit gerechnet, sich rechtzeitig zu erholen, um nächstes Jahr als Wakandas König T’Challa Black Panther 2 drehen zu können, das Sequel zum Riesenhit, der ihn 2018 zum Star gemacht hat. Der erste Black Panther hat weltweit mehr als $1,3 Milliarden eingespielt, hat in den USA sogar Avengers: Infinity War an den Kinokassen übertroffen, und wurde zur allerersten Comicverfilmung überhaupt, die als "Bester Film" bei den Oscars im Rennen war. Das Sequel wurde letzten Sammer für Mai 2022 angekündigt und sollte der erste Film von Marvels Phase Fünf werden, gefolgt von Captain Marvel 2 im Juli 2022.
Leider hat Boseman am Ende den Kampf gegen den Krebs verloren, und nach der ersten Schockstarre und der Trauer kam immer wieder vorsichtig die Frage auf, was nun aus Black Panther 2 werden würde. Regisseur und Drehbuchautor Ryan Coogler rechnete fest damit, das Sequel ab März 2021 mit Boseman drehen zu können. Sogar Marvel-Studios-Chef Kevin Feige hat nur eine Stunde vor Bosemans Tod von dessen Zustand erfahren. Einen Plan B für die Fortsetzung ohne Boseman gab es nicht.
Doch wie schon Freddie Mercury kurz vor seinem Tod gesungen hat, The Show Must Go On! Black Panther hat zu wertvolles Franchise-Potenzial, als dass Marvel es jetzt auf Eis legen würde. Deshalb werden jetzt auch neue Drehpläne für das Sequel konkret und trotz Bosemans Tod soll sich der Film nicht stark verzögern. Laut Branchenblatt The Hollywood Reporter wird der Film zwar nicht schon ab März, aber voraussichtlich ab Juli 2021 in Atlanta gedreht werden. Die Dreharbeiten sollen bis zu sechs Monate lang dauern. Der aktuell anvisierte deutsche Kinostart am 5.05.2022 wird unter diesen Umständen zwar nicht eingehalten werden können, dennoch könnte der Film im Laufe des übernächsten Jahres starten.
Tatsächlich werden die Pläne für Black Panther 2 schon so konkret, dass bereits der mexikanische Schauspieler Tenoch Huerta (Bild unten aus "Narcos: Mexico") in einer noch nicht bekannten Schlüsselrolle besetzt wurde.
Wir können davon ausgehen, dass Darsteller wie Angela Bassett, Letitia Wright, Danai Gurira, Daniel Kaluuya und Winston Duke aus dem ersten Film zurückkehren werden. Doch wer genau wird der neue Black Panther sein? Diese Frage beschäftigt aktuell sicherlich auch Coogler, Feige und andere Marvel-Leute.
Was inzwischen jedoch widerlegt wurde, ist die Befürchtung, Marvel könnte versuchen, Boseman per CGI zurückzubringen. Das hat Victoria Alsonso, der Executive Vice President von Marvel Studios, auf Nachfrage hin kategorisch abgestritten: (aus dem Spanischen)
Nein! Es gibt nur einen Chadwick, und er ist nicht länger bei uns. Unser König ist leider im echten Leben gestorben, nicht nur in der Fiktion, und wir nehmen uns etwas Zeit, um zu überlegen, wie wir zu der Geschichte zurückkehren und was wir tun können, um dieses Kapitel zu ehren. Was passiert ist, war wirklich so unerwartet, so schmerzhaft, so furchtbar. Wir werden sorgfältig darüber nachdenken, was wir tun werden, und wie, und auch wie wir das Franchise ehren können.
Die naheliegendste Option für viele Fans wäre es, wenn T’Challas Schwester Shuri, gespielt von Letitia Wright, übernehmen würde. Schließlich wurde sie auch in den Comics eine Zeitlang zum Black Panther, als ihr Bruder außer Gefecht war. Doch Wright hat ihre Chancen nicht gerade verbessert, als sie Donnerstagabend über Twitter ein kontroverses Video von Impfgegnern geteilt hat, das absurde Behauptungen und eindeutig transphobe Kommentare enthielt. Als die Reaktion auf das Video entsprechend negativ war, rechtfertigte sich Wright auch noch mit "Wenn man nicht mit der verbreiteten Meinung konform ist, und stattdessen Fragen stellt und selbst nachdenkt… wird man gecancelt." Auch das ist natürlich nicht gerade gut angekommen. Inzwischen hat Wright ihre sämtlichen Social-Media-Kanäle gelöscht, jedoch nicht bevor ihr Marvel-Co-Star Don Cheadle das Video gesehen und aufs Schärfste kritisiert hat:
https://twitter.com/DonCheadle/status/1334736415884656641