Links: Matthias Schoenaerts in The Mustang © 2019 Canal+/Focus Features
Rechts: Noomi Rapace in "Tom Clancy’s Jack Ryan" © 2019 Amazon Studios
Quelle: Variety
Beim Namen Django denken die meisten Filmfans jüngerer Generation heutzutage vermutlich an Quentin Tarantinos oscarnominierten Western Django Unchained mit Jamie Foxx und Christoph Waltz. Doch für alle, die mit Spaghettiwestern der Sechzigern aufgewachsen sind, gibt es nur einen wahren Django: Franco Nero, der in Tarantinos Film einen Gastauftritt hatte. In Sergio Corbuccis Django aus dem Jahr 1966 spielte er den titelgebenden wortkargen Revolverhelden. Aufgrund der Popularität des Films erhielt er über die Jahre rund 30 inoffizielle Fortsetzungen. 1987 folgte dann das offizielle Sequel Djangos Rückkehr mit Nero, und vor einigen Jahren wurde ein dritter Teil mit ihm angekündigt, der aber bis heute nicht zustandegekommen ist.
Stattdessen dient Corbuccis Italowestern-Klassiker jetzt als Vorlage einer neuen, von mehreren europäischen Ländern co-produzierten Prestigeserie. Sky, Studiocanal, Italiens Cattleya und die deutsche Produktionsfirma Odeon Fiction produzieren gemeinsam die "Django"-Serie, deren erste Staffel zehn Folgen umfassen wird. Federführend bei der Serienadaption ist Leonardo Fasoli, der sich als leitender Autor für zwei der meistgefeierten und erfolgreichsten italienischen Serien der letzten zehn Jahre maßgeblich verantwortlich zeichnete, "Gomorrha" und "ZeroZeroZero".
Die "Django"-Serie ist keine direkte Adaption von Corbuccis Film, sondern ist vielmehr von dessen Geist und Themen inspiriert. Die Titelrolle des einsamen Westernhelden spielt der ausgezeichnete belgische Schauspieler Matthias Schoenaerts (Der Geschmack von Rost und Knochen). Die Serie spielt im Wilden Westen der 1960er und 1860er. Django leidet immer noch unter dem Trauma des Mordes an seiner Familie acht Jahre vor der Haupthandlung der Serie und sucht verzweifelt nach seiner Tochter, von der er glaubt, dass sie überlebt haben könnte. Fündig wird er in New Babylon, einer Stadt von Außenseitern, die von John Ellis und Djangos Tochter Sarah zusammen gegründet wurde und Menschen aller Hautfarben und Überzeugungen aufnimmt. Als Django in New Babylon eintrifft, steht Sarah kurz davor, John zu heiraten und das Auftauchen ihres Vaters bringt neue Komplikationen in ihr Leben, da er glaubt, dass New Babylon eine große Gefahr droht.
So zahlreich die Produktionsländer der Serie, so vielfältig sind auch die Nationalitäten ihrer Besetzung. Der deutsche Rising Star Lisa Vicari ("Dark") spielt Djangos Tochter Sarah, während der Brite Nicholas Pinnock ("Marcella") John Ellis verkörpert. Die Schwedin Noomi Rapace, die bereits in The Drop – Bargeld neben Schoenaerts gespielt hat, ist als Elizabeth dabei, eine mächtige Gegnerin von John.
Jyuddah Jaymes ("Clique"), Eric Kole ("Hold") und Benny Opoku-Arthur (Get Lucky) spielen Johns Söhne. Eine weitere Rolle übernimmt Tom Austen ("The Royals").
Die Dreharbeiten zu "Django" haben diesen Monat in Rumänien begonnen und werden voraussichtlich sechs Monate andauern, sodass die Serie höchstwahrscheinlich nächstes Jahr von Sky ausgestrahlt werden wird. Francesca Comencini, die 15 "Gomorrha"-Folgen inszeniert hat, führt bei den ersten "Django"-Episoden Regie.
Die namhafte Besetzung, die berühmte Vorlage und die Beteiligung des "Gomorrha"-Autors machen "Django" zu einer der interessantesten europäischen Serien, die aktuell in Arbeit sind.