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Quelle: Fandango Twitter
Ab heute läuft Daniel Craigs finale James-Bond-Mission Keine Zeit zu sterben in unseren Kinos. Während es ein gelungener Abschluss der Craig-Ära ist, ist eins der größten Probleme des Films seine Laufzeit. Mit epischen 163 Minuten, 15 mehr als bei Spectre, der zuvor den Titel des längsten James-Bond-Films hielt, kommt Keine Zeit zu sterben nicht um etliche Längen umhin. Es ist leider auch ein Phänomen der modernen Blockbuster, die fast schon zwangsweise mindestens zwei Stunden lang sein müssen und deren Laufzeit mit jedem Sequel noch weiter erhöht werden muss. Zu beobachten ist dies nicht nur bei Bond, sondern auch bei Christopher Nolans Dark-Knight-Trilogie, den Filmen des MCU oder den ersten drei Pirates-of-the-Caribbean-Abenteuern gewesen.
Ich habe nichts gegen lange Filme. Wie Filmkritikerlegende Roger Ebert einst treffend festgestellt hat, ist ein guter Film nie zu lang oder ein schlechter nie kurz genug. Ein Film muss seine Laufzeit rechtfertigen und bei dreistündigen Streifen wie The Wolf of Wall Street oder Avengers: Endgame verging sie wie im Flug. Immer häufiger fühlen sich Blockbuster und insbesondere deren Sequels länger an als sie sein sollten.
Umso erfrischender und überraschender ist es, dass Venom: Let There Be Carnage die entgegengesetzte Richtung einschlägt. Als der Ticketvorverkauf zum Film, der in den USA bereits morgern anlaufen wird, an den Start ging, wurden von mehreren Kinoketten zunächst nur 90 Minuten als Laufzeit angegeben. Die tatsächliche Laufzeit, die nun von Fandango offiziell bestätigt wurde, ist zwar nicht ganz so kurz, befindet sich aber auch im unteren Bereich des Spektrums. Mit 97 Minuten ist Venom: Let There Be Carnage gut 15 Minuten kürzer als der erste Film und auch kürzer als jeder MCU-Film. Tatsächlich sind The New Mutants (94 Minuten) und Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer (92 Minuten) die einzigen modernen Marvel-Verfilmungen, die noch kürzer waren. Es waren keine herausragenden Filme, doch die Laufzeit war nicht deren Problem.
Regisseur Andy Serkis hat bestätigt, dass es seine Intention war, einen knackigen, temporeichen Film mit wenig überschüssigem "Fett" zu inszenieren: (aus dem Englischen)
Von Anfang an sollte der Film schlanker sein. Wir wollten, dass der Film ein echter Spannungsritt ist. Und ein schneller, muskulöser Film… nicht viel Zeit wird mit der Exposition verbracht. Zugleich denke ich, dass wir die Balance geschafft haben, in alle Charaktere richtig einzutauchen, sodass wir nicht einfach von einer Actionszene zur nächsten hetzen.
Ab dem 21. Oktober könnt Ihr Euch davon selbst im Kino überzeugen. Ich hoffe sehr, dass der Film nicht nur kürzer, sondern auch besser sein wird als der erste, der zwar ein enormer Kassenhit war, qualitativ jedoch bestenfalls mittelmäßig trotz Tom Hardys engagierter Over-the-Top-Performance (siehe Kritik).
Unten gibt es noch den neusten Trailer zu Let There Be Carnage: