Deutsche Filmlegende Hardy Krüger ist tot

Hardy Krüger in Die Brücke von Arnheim (1977) © United Artists

Quelle: Associated Press

Hardy Krüger, einer der wenigen echten Weltstars des deutschen Nachkriegskinos, ist vergangenen Mittwoch im Alter von 93 in Palm Springs, Kalifornien gestorben.

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Unter dem Namen Eberhard August Franz Ewald Krüger kam Hardy Krüger 1928 in Berlin zur Welt und erlebte eine bewegte Jugend während des Zweiten Weltkriegs. Als Mitglied der Hitler-Jugend kam er 1941 mit 13 an ein Elite-Internat auf einer NS-Ordensburg. Sein Schauspieldebüt feierte er 1944 als Vierzehnjähriger in Alfred Weidemanns NS-Propagandafilm Junge Adler. Die Schrecken des Krieges erlebte er im darauffolgenden Jahr hautnah. Als 15-Jähriger wurde er kurz vor Kriegsende zum Wehrdienst eingezogen. Als er den Befehl verweigert hatte, auf einen US-amerikanischen Spähtrupp zu schießen, wurde Krüger zu Tode verurteilt. Der zuständige SS-Offizier führte die Hinrichtung jedoch nicht durch und machte Krüger stattdessen zum Meldegänger. Kurz darauf desertierte der junge Krüger und versteckte sich bis Kriegsende in bayrischen Wäldern und im Tirol. Seine Erlebnisse während des Krieges beeinflussten Krüger nachhaltig und sein Leben lang setzte er sich gegen Rechtsextremismus ein.

Nach dem Krieg setzte Krüger seine Schauspielkarriere zunächst als Statist und auf Theaterbühnen fort. Eine Schauspielschule konnte er sich nicht leisten, durch sein außergewöhnliches Talent machte er jedoch schnell auf sich aufmerksam. Mit Filmen wie An der schönen blauen Donau, Der letzte Sommer, Ich und Du vom Junge-Adler-Regisseur Alfred Weidemann und Otto Premingers Die Jungfrau auf dem Dach etablierte sich Krüger in den fünfziger Jahren als eine Größe des deutschsprachigen Kinos. Krüger sprach außerdem fließend Englisch und Französisch, was ihm den Sprung ins internationale Kino erleichtert hat. Seinen Durchbruch im englischsprachigen Raum feierte er 1957 mit dem Kriegsdrama Einer kam durch (OT: The One That Got Away), in dem er den Fliegeroffizier Franz von Werra verkörpert hat, den einzigen britischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg, der fliehen konnte.

Nach dem Erfolg des Films folgten zahlreiche Rollenangebote aus Großbritannien und Frankreich. Er spielte die Hauptrollen im Krimi Die tödliche Falle (OT: Blind Date) und in der romantischen Komödie Mit dem Kopf durch die Wand (OT: Bachelors of Hearts). In den Sechzigern folgte Krüger dem Ruf Hollywoods und spielte 1962 im Afrika-Abenteuer Hatari! neben Western-Legende John Wayne unter der Regie von Howard Hawks mit. Später wurde Krüger selbst Miteigentümer der Farm in Tansania, auf der Hatari! entstanden ist.

Im selben Jahr spielte Krüger auch die Hauptrolle im französischen Drama Sonntage mit Sybill (OT: Les Dimanches de Ville d’Avray), der den Oscar als "Bester fremdsprachiger Film" gewonnen hat.

Eine seiner bekanntesten Rollen verkörperte Krüger 1965 als arroganter Ingenieur Heinrich Dorfmann im Abenteuerfilm Der Flug des Phoenix (OT: The Flight of the Phoenix) neben James Stewart. Für seine Performance wurde Krüger für einen Golden Globe als Nebendarsteller nominiert. Fortan wirkte er hauptsächlich im US-amerikanischen, französischen und italienischen Kino mit. Meisterregisseur Stanley Kubrick besetzte Krüger 1975 in seinem epischen Historiendramas Barry Lyndon. Zwei Jahre später stellte Krüger neben Sean Connery und Michael Caine einen SS-Gruppenführer in Richard Attenboroughs Kriegsfilm Die Brücke von Arnheim (OT: A Bridge Too Far) dar. Im selben Jahr war er als ehemaliger südafrikanischer Soldat im Kriegs-Actionfilm Die Wildgänse kommen (OT: The Wild Geese) neben Roger Moore und Richard Burton zu sehen.

Bereits seit den Siebzigern war Krüger auch als Schriftsteller tätig. Mitte der Achtziger zog er sich aus dem Filngeschäft zurück und fokussierte sich auf seine Romane, Memoiren und Erlebnisberichte. Lediglich 2011 kehrte er für den deutschen Fernsehfilm Familiengeheimnisse – Liebe, Schuld und Tod in seiner finalen Rolle vor die Kamera zurück.

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