© 20th Television
Quellen: Deadline, The Hollywood Reporter
Totgeglaubte leben länger. Matt Groenings zweitberühmteste Serienschöpfung nach "Die Simpsons", "Futurama", wird wieder wiederbelebt! US-Streamer Hulu hat 20 neue Episoden der animierten Science-Fiction-Satire bestellt, die 2023 veröffentlicht werden sollen. Originalschöpfer Matt Groening und David X. Cohen kehren für die Produktion des Revivals zurück. Da sowohl Produktionsfirma 20th Century Animation inzwischen Disney gehört und Hulu zum größten Teil auch, werden die neuen Folgen in Deutschland mit ziemlicher Sicherheit bei Disney+ erscheinen, wo aktuell auch alle anderen Staffeln der Serie zu finden sind.
Für "Futurama"-Fans, die die Serie am liebsten in der englischen Originalfassung schauen, gibt es aktuell noch einen großen Haken: Während Billy West, der u. a. Fry, Zoidberg und Zapp Brannigan spricht, Katey Sagal als Leela und der Großteil der restlichen Besetzung für das Revival bereits unter Vertrag genommen werden konnten, steht die Zukunft von John DiMaggio als Benders Originalsprecher auf der Kippe. Das berichtet Industrie-Portal Deadline. Laut Deadline wurde DiMaggio die gleiche Gage angeboten wie Sagal und West. Nach einigem Hin und Her haben die beiden zugestimmt, DiMaggio fand jedoch, dass das Angebot angesichts des Kultstatus und des Bekanntheitsgrades der Serie nicht ausreichend war. Die Verhandlungen mit DiMaggio stagnieren und aktuell wird eine neue Besetzung für die Rolle gesucht, bevor bereits nächste Woche Leseproben mit dem Cast beginnen. Nichtsdestotrotz besteht weiterhin großes Interesse an beiden Seiten, dass Bender seine alte Stimme zurückbekommt, sodass die Hoffnung noch nicht tot ist.
Im Gegensatz zu Deadline berichtet The Hollywood Reporter übrigens, dass DiMaggio sich in finalen Zügen des Vertragsabschlusses steht. In jedem Fall kann ich mir vorstellen, dass "Futurama"-Fans auf die Barrikaden gehen, wenn sich Benders unverwechselbare Stimme verändert, insbesondere das es für viele der Lieblingscharakter der Serie ist.
Nicht viele Serien können von sich behaupten, mehr als einmal wiederbelebt worden zu sein oder mehr als ein Serienfinale zu haben. "Futurama" hat bereits vier Folgen, die als Finale konzipiert waren. Beflügelt vom anhaltenden Erfolg der "Simpsons", bestellte FOX "Futurama" ursprünglich Ende der Neunziger. Vier Staffeln liefen von 1999 bis 2003, konnten jedoch zunächst nicht an den Erfolg der gelben Familie aus Springfield anknüpfen, sodass die Serie nach der vierten Season unvermittelt abgesetzt wurde.
Doch "Futurama" reifte wie ein guter Wein und vergrößerte durch Wiederholungsausstrahlungen ihre Fangemeinde, sodass 2006 vier direkt fürs Heimkino produzierte "Futurama"-Animationsfilme angekündigt wurden, die zwischen 2007 und 2009 veröffentlicht wurden. Später wurden diese vier Filme in 16 Serienfolgen aufgeteilt und als fünfte Staffel ausgestrahlt. Da es noch keine Pläne für reguläre neue Folgen gab, war der vierte Film als neues Serienfinale gedacht.
Es kam aber erneut anders, denn durch den Erfolg der Filme wuchs das Interesse an der Serie. Comedy Central übernahm die Ausstrahlung von FOX und bestellte eine 6. Staffel aus 26 Episoden. Abermals war es unklar, ob es danach weitergehen würde, sodass das Finale der sechsten Staffel als potenzielles Serienfinale konzipiert wurde. Doch Comedy Central gab weitere 26 Folgen einer siebten Staffel in Auftrag, die 2012 und 2013 in zwei Hälften ausgestrahlt wurden und zum vorläufigen Serienende wurden.
Da in Hollywood aber nichts endgültig ist und erst recht keine Marke mit hohem Vermarktungspotenzial, bekommen wir nächstes Jahr neue Abenteuer von Philip J. Fry, Turanga Leela, Bender Bending Rodríguez und der restlichen Crew des Planet Express-Schiffs zu sehen – hoffentlich mit DiMaggio im Stimm-Cast.