Quelle: Warner Bros. Pictures
Während östlich von uns ein leider allzu realer Krieg wütet, der die größte Flüchtlingskrise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst hat und dessen Ausgang bedrohlich ungewiss bleibt, können die Kinogänger nächsten Monat in eine Welt der Zauberei und Hexerei flüchten. Auch dort tobt ebenfalls ein Krieg zwischen zwei entgegengesetzten Lagern und Ideologien, doch man kann Trost darin finden, dass die Guten auch nach etwaigen Rückschlägen früher oder später die Oberhand gewinnen.
Am 7. April startet Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse in unseren Kinos und bringt die Handlung der Harry-Potter-Prequelreihe in die dreißiger Jahre. Gellert Grindelwald und seine Anhänger eskalieren den Krieg gegen die Muggel und nur Albus Dumbledore, Newt Scamander und deren kleine Truppe von Freunden und Verbündeten bieten dem mächtigen bösen Zauberer die Stirn. Doch Dumbledore selbst ist durch einen Schwur an Grindelwald gebunden und kann nicht direkt gegen ihn vorgehen. Dem Titel des neuen Films nach zu urteilen, werden wir darin vermutlich erfahren, was es bedeutet und wie es dazu gekommen ist. Ein endgültiger Triumph gegen Grindelwald ist darin noch nicht zu erwarten: Dumbledores Geheimnisse ist nämlich erst der Mittelteil der als Fünfteiler angelegten Phantastische-Tierwesen-Reihe. Laut dem von J.K. Rowling etablierten Kanon soll der Kampf gegen Grindelwald im Zweiten Weltkrieg gipfeln.
Nachdem der zweite Teil der Reihe die negativsten Kritiken erhalten und das niedrigste Einspielergebnisse unter allen Filmen aus Rowlings magischem Universum eingefahren hat, legte Warner mit dem dritten Film einen leichten Kurswechsel ein, um die Zukunft der Reihe noch zu retten. Dazu bekam Rowling, die die Drehbücher zu den ersten beiden Filme alleine geschrieben hat, den Harry-Potter-Stammautor Steve Kloves an die Seite: das Marketing betont die Verbindung zu den Harry-Potter-Filmen mehr denn je und sowohl die Trailer als auch alle Plakate sprechen nicht umsonst von der "Rückkehr zur Magie".
Auch der brandneue Trailer zu Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse beginnt zunächst mit einer Rückblende zum alten Dumbledore (Michael Gambon) aus Harry Potter und der Halbblutprinz. Danach geht es weiter mit einem Effekte-Feuerwerk, angespannten Konfrontationen zwischen Dumbledore und Grindelwald und natürlich jeder Menge phantastischer Tierwesen weiter:
Deutscher Trailer
Originaltrailer
Die größte Veränderung im neuen Film, die viele Fans bereits im Vorfeld polarisiert hat, ist die Umbesetzung der Grindelwald-Rolle. Nach dem skandalträchtigen und aufsehenerregenden Gerichtsstreit zwischen Johnny Depp und seiner Ex Amber Heard bat Warner Bros. den Schauspieler darum, von seiner Rolle als Grindelwald zurückzutreten, wobei er dennoch die komplette Gage für den dritten Film erhalten hat. An seiner Stelle wurde der dänische Ausnahmeschauspieler Mads Mikkelsen (Der Rausch) besetzt, der bereits reichlich Erfahrungen mit Schurkenrollen aus Filmen wie Doctor Strange oder Casino Royale und natürlich aus der Serie "Hannibal" hat. Mikkelsen selbst hat klargestellt, dass er mit seiner Performance nicht versuchen wird, Depps Darstellung des Bösewichts zu kopieren, dennoch aber eine gewisse Brücke herstellen möchte, um den Zuschauern die Umgewöhnung leichter zu gestalten.
Depps Fans gingen wegen der wahrgenommenen Ungerechtigkeit auf die Barrikaden, doch wenn ich ehrlich bin, sorgt Mikkelsens Besetzung bei mir für größere Vorfreude auf den Film als wenn Depp weitergemacht hätte. Sein in Grindelwalds Verbrechen wie vom Fließband heruntergespielter Grindelwald hat mich im zweiten Film kaltgelassen und Mikkelsen ist ein herausragender Schauspieler, der nahezu immer zur Höchstform aufläuft. Mikkelsen ist sogar vermutlich der Hauptgrund für mich, mich auf Dumbledores Geheimnisse zu freuen.
Nachdem ich die ersten zwei Filme größtenteils nur durchschnittlich fand, gibt es eigentlich keinen Anlass zur großen Vorfreude auf Teil 3. Doch die Wahrheit ist, dass ich die von Rowling erschaffene Welt so mag, dass ich allen Filmen daraus immer wieder eine Chance geben werde und die Hoffnung nicht aufgebe, dass das bislang sehr chaotische und überfrachtete neue Franchise noch ihren Groove finden wird. Schließlich dauerte es bei der Harry-Potter-Reihe auch bis zum dritten Film, bis sie wirklich gut wurde.
Ein großes Fragezeichen hinsichtlich des dritten Films bleibt jedoch noch bei mir und den anderen Fans: Wo ist Katherine Waterson als Tina Goldstein? Die Aurorin hatte eine zentrale Rolle in den ersten zwei Filmen und wird laut Kanon irgendwann auch Newt heiraten. Doch in den bisherigen Trailern fehlte von ihr jede Spur und sie ist weder auf dem Hauptplakat noch auf den 18 (!!) Charakterpostern zum Film zu finden. Sogar der Niffler, dessen Name als Teddy enthüllt wurde, hat ein eigenes Poster bekommen! Es ist bekannt, dass Waterston definitiv Szenen für den neuen Film gedreht hat, also was ist mit ihrer Figur los?!
Das offizielle Poster und die besagten eineinhalb Dutzend Charakterplakate, die auch viele neue Charaktere, darunter Oliver Masucci (Er ist wieder da) als Anton Vogel, Vorsitzender der internationalen Vereinigung der Zauberer, zeigen, findet Ihr unten. Das Mysterium von Tinas Abwesenheit wird hoffentlich in dem Film zufriedenstellend gelöst werden, denn ich habe Waterston in den Filmen ganz gerne gesehen.
Offizieller Inhalt:
"Professor Albus Dumbledore (Jude Law) weiß, dass der mächtige dunkle Zauberer Gellert Grindelwald (Mads Mikkelsen) die Kontrolle über die magische Welt an sich reißen will. Da er ihn allein nicht aufhalten kann, schickt er den Magizoologen Newt Scamander (Eddie Redmayne) und eine unerschrockene Truppe aus Zauberern, Hexen und einem mutigen Muggel-Bäcker auf eine gefährliche Mission, bei der sie auf alte und neue fantastische Tierwesen treffen – und mit Grindelwalds wachsender Anhängerschaft aneinandergeraten. Doch wie lange kann sich Dumbledore im Hintergrund halten, wenn so viel auf dem Spiel steht? "