Leonardo DiCaprio und Kate Winslet in Titanic (1997) © Paramount Pictures/20th Century Studios
Quelle: Deadline
Nach zahlreichen Startverschiebungen soll die erste von James Camerons Avatar-Fortsetzungen im Dezember endlich in die Kinos kommen und vielleicht dem inzwischen abgeklungenen 3D-Boom zum neuen Aufschwung verhelfen. Daran glaubt nämlich Cameron selbst ganz fest und ist ebenfalls davon überzeugt, dass Avatar: The Way of the Water den kommerziellen Erfolg seines rekordebrechenden Vorgängers toppen kann.
Auch wenn ich daran meine großen Zweifel habe, da 3D nicht mehr den gleichen Neuheitswert und Eventstatus hat wie vor 13 Jahren, die Wartezeit einfach zu lang war und der erste Avatar nicht wirklich im kulturellen Zeitgeist verankert geblieben ist, muss man Cameron auch zugestehen, dass er die Erwartungen immer wieder übertreffen konnte. Mit einer kurzen Unterbrechung von weniger als zwei Jahren belegen Camerons Filme seit 1998 den ersten Platz unter den umsatzstärksten Kinohits aller Zeiten.
Erst war es Titanic, der im Vorfeld als potenzieller Flop gehandelt wurde, nur um elf Oscars zu gewinnen und als erster Film überhaupt weltweit mehr als eine Milliarde US-Dollar einzuspielen. Rund zwölf Jahre später wurde Titanic dann durch Avatar an der Spitze der weltweiten All-Time-Charts abgelöst, der als erster Film die 2-Milliarden-Marke knacken konnte. Zwar wurde der Film von manchen wenig schmeichelhaft als "Pocahontas mit Schlümpfen im Weltall" beschrieben, dem gigantischen Erfolg tat es keinen Abbruch. Obendrauf gab es drei weitere Oscars. Avengers: Endgame überholte Avatar im Sommer 2019 haarscharf, nach der Wiederaufführung des Films in China im Frühjahr 2021 hatte Camerons Weltraum-Epos wieder die Nase vorn.
Die erste Wiederaufführung von Titanic in 3D brachte den Film 2012 zum 15. Jubiläum ebenfalls jenseits der $2 Milliarden weltweit, wobei der Film ganz besonders in China mit seiner 3D-Fassung abräumen konnte. Einschließlich der bisherigen Wiederaufführungen haben Titanic und Avatar weltweit bis heute schon mehr als 5 Milliarden US-Dollar eingespielt und werden in den nächsten zwölf Monaten noch etwas draufpacken. Im September ist bereits die nächste Avatar-Wiederaufführung geplant, diesmal mit einem Ton-Remaster, um das Phänomen vor dem Kinostart des zweiten Teils noch einmal in die Erinnerung zu rufen.
Pünktlich zum Valentinstag 2023 wird dann auch Titanic erneut wiederaufgeführt. Zum 25. Jubiläum soll die epische Liebesgeschichte im neuen Glanz erstrahlen. Die Wiederaufführung kommt mit neuem 4K-Remaster in HDR und High Frame Rate 3D, also mit höherer Bildwiederholfrequenz, wie schon Peter Jacksons Der-Hobbit-Filme. So hat man Titanic noch nie gesehen und Cameron betreute natürlich den Remaster selbst. Erste Eindrücke von der neuen 3D-Version wurden bei der CineEurope-Messe in Barcelona vorgestern gezeigt. Als neuer Fox-Inhaber wird Disney Titanic ab dem 10. Februar international in die Kinos zurückbringen. In den USA, wo Paramount die Vertriebsrechte hat, wird demnächst ein Starttermin bekanntgegeben werden.
Es wird die insgesamt dritte Wiederaufführung von Titanic sein. Nach dem Erstauswertung von 1997 und der 3D-Wiederaufführung von 2012 lief der Film zu seinem 20. Jubiläum 2017 in Dolby Vision in den Kinos, allerdings nur in Nordamerika und in einem deutlich kleineren Rahmen als die vorige Wiederaufführung. Die nächste Rückkehr von Titanic in die Kinos soll hingegen wieder im großen Stil erfolgen. Bislang hat der Film weltweit rund $2,2 Mrd eingespielt und belegt damit den dritten Platz der kommerziell erfolgreichsten Filme hinter Avatar und Avengers: Endgame.
Werdet Ihr 2023 einen Ausflug in die Kinos machen, um Rose fliegen und Jack sinken zu sehen und Céline Dion trällern zu hören?