Quelle: Hulu
Vor 35 Jahren, nachdem Freddy, Jason, Michal und Leatherface ihre ersten Leinwand-Massaker verübt hatten, wurde eine neue Horrorikone geboren, die wie keine andere war. Der "Höllenpriester" Pinhead aus Hellraiser – Das Tor zur Hölle, eine Schöpfung des Horrorautors Clive Barker (der allerdings den während der Produktion entstandenen Namen der Figur bis heute hasst), war wortgewandt, intelligent, mordete nicht wahllos und hatte einen eigenen Ehrenkodex. Verkörpert wurde er brillant stoisch vom britischen Schauspieler Doug Bradley, der die Figur auch in sieben Fortsetzungen verkörperte, die spätestens nach dem zweiten Teil deutlich an Qualität eingebüßt hatten. Für die letzten beiden Filme, die nur deswegen schnell heruntergekurbelt wurden, um die Franchise-Rechte nicht zu verlieren, war er sich dann auch zu schade.
Nächsten Monat belebt Streaming-Anbieter Hulu, der mit Prey letzten Monat schon das Predator-Franchise grandios aus der Versenkung zurückgeholt hat, Hellraiser und Pinhead mit einem brandneuen, hochwertig produzieren Film wieder. Jamie Clayton ("Sense8") spielt darin Pinhead und bevor sich an dieser Stelle die ganz hellen Leuchten darüber empören, dass eine Transfrau Pinhead spielt, sollten sie wissen, dass diese Darstellung Barkers ursprünglicher Beschreibung des Zenobiten in seiner Novelle "Das Tor zur Hölle" als androgyne Figur mit weiblicher Stimme näher kommt als jede bisherige Version der Figur. Wer also gerne auf Vorlagentreue pocht, sollte sich darüber freuen. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf die neue Pinhead-Variante.
David Bruckner (The Night House, The Ritual) inszenierte den neuen Hellraiser und beteuerte kürzlich, dass sein Film keineswegs ein Remake des Originals, sondern einfach eine eigenständige Geschichte aus derselben Mythologie sei. Clive Barker gab dem Film seinen Segen, indem er als ausführender Produzent des Films fungierte. Hulu hat den ersten Trailer zum Film veröffentlicht, den eine ähnlich unheimliche, verführerisch mysteriöse Aura umgibt wie die ersten beiden Teile, die den anderen Fortsetzungen leider fehlte. Urteilt selbst:
Odessa A’zion ("Grand Army") spielt in dem Film eine junge Frau mit Suchtproblemen, die in Besitz eins uralten Würfel-Puzzles kommt und nicht ahnt, dass sein Zweck darin besteht, die Zenobiten heraufzubeschwören – sadistische übernatürliche Wesen aus einer anderen Dimension. Goran Višnjićs ("The Boys") Figur Voight erinnert mich nach dem Trailer an Dr. Channing aus Hellraiser II. Drew Starkey ("Outer Banks"), Hiam Abbass ("Succession") und Brandon Flynn ("Ratched") spielen weitere Rollen. Der Film hat in den USA bereits ein R-Rating für "heftige, blutige Horrorgewalt und Gore" erhalten, sodass Franchise-Fans in dieser Hinsicht beruhigt sein können.
Seine Weltpremiere wird Hellraiser am 4. Oktober beim Beyond Fest in Santa Monica feiern, wo auch Halloween Ends aufgeführt werden wird. Ansonsten wird er leider für die meisten Fans unmöglich sein, den Film auf einer Kinoleinwand zu erleben. Wie schon Prey, wird Hellraiser nicht in die Kinos kommen, sondern am 7. Oktober in den USA direkt bei Hulu im Stream veröffentlicht werden. Wann und wo der Film bei uns zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. Prey ist seinerzeit zeitgleich zum US-Start hierzulande bei Star über Disney+ erschienen.