Ethan Hawke und Uma Thurman in Gattaca (1997) © Sony Pictures
Quelle: Deadline
Einer der besten Science-Fiction-Filme der Neunziger bekommt doch keine Serienadaption – zumindest vorerst nicht. Rund zwei Monate, nachdem bekannt wurde, dass US-Kabelsender Showtime eine Serienversion von Andrew Niccols Dystopie Gattaca produzieren würde, hat Showtime die Pläne wieder eingestampft. Grund dafür liegt in den Finanzen, denn Showtime ist Teil des Paramount-Konzerns und die "Gattaca"-Serie wäre eine Produktion von Sony Pictures Television und würde damit Showtime nicht gehören, sondern lediglich lizensiert werden. Da sich an fremdproduzierten, lizensierten Serien weniger verdienen lässt, setzen immer mehr Sender heutzutage auf inhouse produzierte Serien, an denen sie nach der ersten Ausstrahlung auch alle weiteren Auswertungsrechte besitzen. Weil Paramount, wie auch Disney, aktuell auf strengem Sparkurs ist, wird auf neue Serien von fremden Produktionsfirmen verzichtet.
Es muss jedoch nicht zwingend das Ende des Projekts sein, denn nach der Absage durch Showtime steht es Sony und den Serienmachern frei, andere Interessenten zu finden, die die Serie aufnehmen würden.
Niccols Gattaca handelte von einer dystopischen Zukunft, in der die DNA-Analyse so weit fortgeschritten ist, dass die meisten Kinder nur noch per In-vitro-Fertilisation gezeugt und mit den besten genetischen Anlagen in die Welt geschickt werden, ohne jegliche gesundheitliche oder körperliche Makel. Die wenigen natürlich gezeugten "Gotteskinder" werden von allen wichtigen Positionen und Jobs ausgegrenzt und bilden die Unterschicht dieser neuen Gesellschaft. Ethan Hawke spielte in dem Film einen solchen "invaliden" Vincent, der von der Raumfahrt träumt, aber aufgrund eines Herzfehlers und einer niedrigen Lebenserwartung trotz seiner hohen Intelligenz davon ausgeschlossen wird. Erst als ihm die Bekanntschaft des genetisch perfekten, jedoch nach einem Unfall gelähmten Athleten Jerome (Jude Law) vermittelt wird, schöpft er Hoffnung, seinen Traum zu verwirklichen. Vincent nimmt Jeromes Identität an und kann mit dessen Urin- und Blutproben auch das Raumfahrtunternehmen Gattaca täuschen – bis an seinem Arbeitsplatz ein Mord geschieht und der Verdacht auf einen "Invaliden" fällt.
Gattaca floppte seinerzeit leider in den Kinos, gilt aber inzwischen als moderner Klassiker des Science-Fiction-Genres. "Homeland"-Macher Howard Gordon und Alex Gansa schrieben die geplante Serienadaption, die eine Generation nach den Ereignissen des Originalfilms spielen sollte, jedoch bisherigen Infos zufolge mehr oder weniger denselben Plot nacherzählt. Die Welt von Gattaca bietet viele spannende Möglichkeiten, die in Serienform ausgiebig erforscht werden könnten. Deshalb wäre ich nicht prinzipiell gegen eine Serie, jedoch nur, wenn sie nicht einfach nur die Filmhandlung mit neuen Schauspielern wiederholt.