Halle Bailey in Arielle, die Meerjungfrau © 2023 Walt Disney Studios
Quelle: Disney+
Eine der sinnlosesten Kontroversen bzw. absurdesten Boykott-Aufrufe dieses Jahr betraf ein harmloses Disney-Filmmärchen und drehte sich um die vermeintlich "richtige" Hautfarbe eines Fabelwesens. Die Rede ist natürlich von Arielle, die Meerjungfrau, die in der Realverfilmung von Halle Bailey verkörpert wurde. Wie viele von Disneys Neuadaptionen, war Arielle kein bemerkenswerter Film. Das lag jedoch keineswegs an der Besetzung der Hauptrolle. Im Gegenteil, Bailey gehörte als geübte Sängerin tatsächlich zu den besten Aspekten der ansonsten sehr durchschnittlichen Neuverfilmung.
Den Unkenrufen zum Trotz, trat der prophezeite Untergang des Films an den Kinokassen nicht ein. Zwar schnitt er in einigen, insbesondere asiatischen Märkten unterdurchschnittlich ab, war aber gerade in Nordamerika, wo er aktuell kurz davorsteht, die $300-Mio-Marke zu knacken, ein Hit. Weltweit spielte Arielle bislang sehr als $560 Mio ein und übertraf damit u. a. Disneys Realverfilmungen Dumbo und Cinderella sowie die Sequels Malecifent: Mächte der Finsternis und Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln. In Deutschland sahen rund 1,25 Millionen KinogängerInnen Halle Bailey als Arielle und Melissa McCarthy als Ursula im Kino.
Ja, der Film war weltweit deutlich weniger erfolgreich als Der König der Löwen, Aladdin, Die Schöne und das Biest und The Jungle Book, doch man sollte nicht vergessen, dass bei allen diesen Filmen die Vorlagen bereits deutlich populärer waren als bei Arielle. Original-Arielle leitete zwar die Disney-Renaissance ein, war aber bei Weitem nicht der größte Erfolg aus dieser Ära des Studios. Dementsprechend war auch die Neuadaption kein Milliardenhit.
Um dem Film möglichst gute Chancen an den Kinokassen zu geben, hat Disney mit seiner Veröffentlichung auf dem Streaming-Plattform Disney+ ungewöhnlich lange gewartet. Erst am 6. September, ganze 103 Tage nach seinem US-Kinostart, wird Arielle weltweit zu Disney+ schwimmen. Das ist ein deutlich längeres Zeitfenster zwischen Kinostart und Disney+-Release als bei allen bisherigen Disney-Filmen mit der nachvollziehbaren Ausnahme von Avatar: The Way of Water, der erst 173 Tage nach US-Kinostart beim Streamer landete. Bei den MCU-Filmen betrug der Abstand bislang zwischen 47 (Doctor Strange in the Multiverse of Madness) und 90 Tagen (Ant-Man and the Wasp: Quantumania).
Habt Ihr den Film bereits im Kino gesehen, und wenn nicht, werdet Ihr ihn im Stream nachholen?