Quelle: Netflix
Zack Snyder ist einer der polarisierendsten Blockbuster-Regisseure seiner Generation. Ob seine DC-Filme wirklich so tiefgründig und komplex sind, wie er sie gerne beschreibt, darüber kann man sich streiten. Wenn man seine Filme schaut, weiß man jedoch ganz genau, worauf man sich einlässt – ein bisschen wie bei Michael Bay. Während Bays in Filmen vor allem riesige Explosionen, viel Testosteron, schlichter Humor, flotte Sprüche und häufig knapp bekleidete Frauen das Geschehen dominieren, geht es bei Snyder meist bierernst und düster zur Sache. Snyder war derjenige, der nahegelegt hat, dass in seinem Batman-Film Bruce Wayne auch im Gefängnis vergewaltigt werden könnte, um es wirklich düster zu machen. Humor – Fehlanzeige. Dafür gibt es visuellen und auditiven Bombast, Pathos, Überlänge und sehr, sehr viel Zeitlupe.
Entweder man mag es oder eben nicht. Snyders Filme haben viele Kritiker, aber auch Millionen glühende Verehrer, die Snyder selbst fleißig kultiviert hat. Der Triumph der nachträglichen Veröffentlichung seiner Fassung von Justice League nach einer massiven Fan-Kampagne ist präzedenzlos.
Nach seinen schwierigen Erfahrungen mit Warner Bros. bei Batman v Superman: Dawn of Justice und Justice League, kehrte Snyder dem traditionellen Studiosystem den Rücken und schlug das Lager bei Netflix auf. Der Streamer begrüßte den kontroversen Filmemacher mit offenen Armen und war bereits, seine ambitionierten Visionen ohne Einmischung zu finanzieren. Nach dem Erfolg seines Netflix-Zombiefilms Army of the Dead, konnte Snyder dann sein Herzensprojekt in Angriff nehmen: Ein massives Weltraum-Epos, dessen Geschichte er ursprünglich als Idee für einen erwachsenen Star-Wars-Film hatte. Nachdem Lucasfilm kein Interesse an seinem Konzept zeigte, schieb er es als eigenständigen Film (mit offensichtlichen Star-Wars-Einflüssen) mit dem Titel Rebel Moon um.
In Rebel Moon spielt Sofia Boutella (Star Trek Beyond) die Hauptrolle als geheimnisvolle Kora, die in einer friedlichen entlegenen Weltraum-Kolonie lebt, die die Rebellion gegen die drohende Invasion der Mutterwelt wagt. Als hartgesottene Kriegerin stellt Kora eine kleine, bunt zusammengewürfelte Armee aus Außenseitern zusammen, die dem mächtigen Imperium unter der Herrschaft des tyrannischen Balisarius (Fra Fee) und seinem Admiral Atticus Noble, gespielt von Ed Skrein (Deadpool), die Stirn bietet. Charlie Hunnam ("Sons of Anarchy"), Doona Bae (Cloud Atlas), Djimon Hounsou (Guardians of the Galaxy), Michiel Huisman ("Game of Thrones"), Cary Elwes (Saw), Corey Stoll (Ant-Man), Ray Fisher (Justice League) und Jena Malone (Into the Wild) spielen weitere Rollen in dem Film. Außerdem leiht der zweifache Oscargewinner Anthony Hopkins in der Originalfassung einem Androiden seine Stimme.
Als sich während der Produktion abgezeichnet hat, dass Rebel Moon (oh Wunder!) länger als drei Stunden werden würde, teilte Snyder das Epos in zwei Teile auf. Rebel Moon Teil eins: Kind des Feuers wird am 22. Dezember bei Netflix veröffentlicht, gefolgt von Rebel Moon Teil zwei: Die Narbenmacherin am 19.04.2024. Beide sollen auch eine Kinoauswertung im begrenzten Umfang erhalten. Außerdem werden die Teile jeweils in zwei Fassungen bei Netflix erscheinen: einer jugendfreien Version und einer brutaleren R-rated-Variante.
Bei der Gamescom hat Snyder den ersten Teaser-Trailer zum Rebel-Moon-Zweiteiler veröffentlicht, der wirklich genauso aussieht, wie man es von einem $166 Mio teuren Weltraum-Epos aus Zack Snyders Fantasie erwarten würde. Es gibt Zeitlupe, massive Actionsequenzen, reichlich Pathos und natürlich ist alles düster. Die Eindrücke bewegen sich irgendwo zwischen Star Wars, John Carter und Avatar. Die Fans kommen auf ihre Kosten, die anderen zucken mit den Schultern. Unten findet Ihr den Trailer in deutsch- und englischsprachiger Ausgabe sowie das Poster zum Film.
Deutscher Teaser
Originalteaser
Ich kann zwar mit Snyders fanatischer, beinahe sektenähnlicher Fangemeinde nicht viel anfangen, die meisten seiner Filme bislang mochte ich jedoch tatsächlich und die Vorschau spricht mich auch an. Es freut mich auch, die charismatische Sofia Boutella endlich in der Hauptrolle einer großen Produktion zu sehen.
"Als die Armeen eines tyrannischen Machthabers eine friedliche Kolonie am Rande der Galaxie bedrohen, wird Kora (Sofia Boutella) – eine mysteriöse Fremde, die unter den Bewohnern lebt – zu deren einziger Hoffnung auf Überleben. Sie wird beauftragt, geschulte Krieger*innen zu finden, die gemeinsam mit ihr den nahezu aussichtslosen Kampf gegen die Mutterwelt wagen. Also stellt Kora eine kleine Streitmacht aus Außenseiter*innen, Aufständischen, Landarbeiter*innen und Kriegswaisen von unterschiedlichen Welten zusammen, die eins verbindet: das Bedürfnis nach Rache und Wiedergutmachung. Während der Schatten eines gesamten Reiches einen unscheinbaren Mond verdunkelt, entbrennt ein Kampf über das Schicksal einer Galaxie – und eine neue Armee aus Held*innen entsteht."