Rosario Dawson, Tiffany Haddish, LaKeith Stanfield und Owen Wilson in Geistervilla © 2023 Walt Disney Studios
Quelle: Disney+
Bevor Fluch der Karibik 2003 in die Kinos kam, witterten viele Industrie-Insider einen sicheren Riesenflop für Disney. Piratenfilme galten seit dem Fiasko von Die Piratenbraut als absolutes Kassengift, Johnny Depp war damals nicht als Blockbuster-Hauptdarsteller, sondern hauptsächlich für seine exzentrischen Rollen in Tim Burtons Filmen bekannt, Regisseur Gore Verbinskis erfolgreichster Film bis dahin war ein Horror-Remake (Ring) und dass eine Disneyland-Attraktion die Grundlage für einen $140 Mio teuren Film bildete, wurde von den meisten belächelt. Ein Jahr zuvor scheiterte nämlich die Disneyland-Attraktion-Verfilmung Die Country Bears kläglich an den Kinokassen.
Natürlich wissen wir jetzt, 20 Jahre später, wie unglaublich daneben diese Einschätzung war. Wer auch immer den Film bei Disney bewilligt hat, hatte den richtigen Riecher. Fluch der Karibik füllte eine große Marktlücke. Die Leute sehnten sich nach einem altmodischen, familientauglichen Abenteuerfilm und stürzten sich auf das Piratenabenteuer. Ein neues milliardenschweres Mega-Franchise wurde geboren, das bis heute fünf Filme hervorgebracht hat, und Johnny Depp wurde über Nacht zu einem der gefragtesten und bestbezahlten Schauspieler der Welt.
Was viele jedoch vergessen, ist, dass Fluch der Karibik nicht die einzige Verfilmung einer Disneyland-Attraktion war, die 2003 in die Kinos kam. Das liegt daran, dass Die Geistervilla mit Eddie Murphy deutlich weniger erfolgreich war. Neben vernichtenden Kritiken erreichte die jugendfreie Geisterbahn-Adaption ein Gesamteinspiel von rund $182 Mio bei einem Budget von $90 Mio. Nicht katastrophal, aber auch nicht sonderlich gut. Über die Jahre erlangte Die Geistervilla jedoch einen kleinen Kultstatus als Halloween-Dauerbrenner und dieses Jahr kam ein Reboot in die Kinos, der den bestimmten Artikel gestrichen hat und nur noch Geistervilla bzw. Haunted Mansion im Original hieß.
In der Kritik kam Geistervilla (etwas) besser weg als sein Vorgänger vor 20 Jahren, an den Kinokassen war der Film trotz seiner Starbesetzung aus LaKeith Stanfield, Danny DeVito, Owen Wilson, Jamie Lee Curtis und Jared Leto ein Desaster. Disney investierte $150 Mio in die Neuauflage (plus Marketingkosten), an den Kinokassen spielte sie jedoch bislang magere $106 Mio ein. Lockte der Originalfilm in Deutschland dank Murphys Starpower noch knapp über eine Million Zuschauer in die Kinos, waren es beim Reboot weniger als ein Fünftel davon. Autsch!
Vielleicht war es doch nicht die beste Idee, einen schaurigen Film wie Geistervilla ausgerechnet im Hochsommer in die Kinos zu bringen statt in der Halloween-Saison. Dafür soll das Reboot pünktlich zu Halloween neue Abonnenten zu Disney+ locken. Am 4. Oktober wird der Kinoflop auf Disneys Streaming-Plattform erscheinen und wer weiß, vielleicht wird der Film mit der Zeit ebenfalls Kultstatus entwickeln. Unten findet Ihr den Trailer: