Alaqua Cox in "Hawkeye" © 2022 Disney+/Marvel Studios
Quelle: The Hollywood Reporter
Während Netflix weiterhin der Strategie treu bleibt, alle Episoden einer neuen Serie bzw. Serienstaffel auf einmal zu veröffentlichen oder die Staffeln höchstens in zwei Teilen herauszubringen, sind Konkurrenten wie Max, Amazon Prime, Paramount+, Apple TV+ und Disney+ deutlich weniger binge-freundlich. Meist stellen sie zum Auftakt einer neuen Staffel 2-3 Folgen bereit und der Rest wird einzeln im Wochentakt veröffentlicht.
Beide Herangehensweisen haben ihre Befürworter und Gegner. Mit der kommenden Marvel-Serie "Echo" wird Disney+ den Versuch wagen, wie Netflix alle sechs Folgen auf einmal zu veröffentlichen. Ursprünglich wurde der 29. November als Stichtag dafür angekündigt, doch wie The Hollywood Reporter herausgefunden hat, ist die Serie, wie viele andere von Marvel auch, von einer Verschiebung betroffen und wird erst im Januar 2024 an den Start gehen. Die Komplettveröffentlichung aller Folgen ist weiterhin geplant, ein konkretes Startdatum dafür steht noch nicht fest.
Die Dreharbeiten zu "Echo" endeten bereits im August 2022, seitdem fanden jedoch umfassende Nachdrehs stat, weil Kevin Feige angeblich mit der Qualität der Serie unzufrieden war. Für die jüngste Verschiebung dieser und anderer MCU-Serien von Disney+ gibt es auch zwei andere Gründe. Das Ende der Autoren- und Schauspielerstreiks in Hollywood ist nicht in Sicht und sowohl Filmstudios als auch Streamer kommen langsam in Bedrängnis. Noch haben sie genug Content als Puffer, doch die Auswirkungen des monatelangen Stillstands der Industrie werden sich früher oder später bemerkbar machen, ähnlich wie zur Corona-Zeit. Die Anbieter müssen gut haushalten und deshalb ist es auch vernünftig, die verfügbaren Filme und Serien besser zu verteilen.
Ein anderer Grund ist aber auch, dass die Zuschauer zunehmend über ein Überangebot an Marvel-Filmen und -Serien klagen und Ermüdungserscheinungen sich an den sinkenden Zuschauerzahlen deutlich machen. Durch größere Abstände zwischen den Serien hofft man bei Marvel, den Eventcharakter der Serien wiederherzustrellen. Ob das beim Spin-Off zu "Hawkeye" gelingen wird, ist eher fraglich.
Newcomerin Alaqua Cox kehrt in Echo als MCUs erste gehörlose und uramerikanische Heldin zurück, die ihr Debüt als Anführerin der Trainingsanzug-Mafia in "Hawkeye" feierte und sich am Ende gegen ihren "Onkel" stellte, der sich als Wilson Fisk alias Kingpin entpuppte.
In ihrer eigenen Serie reist Maya nach den Ereignissen von "Hawkeye" in ihre Heimatstadt, wo sie ihre Vergangenheit zu verarbeiten versucht und an ihre uramerikanischen Wurzeln wieder anknüpft. Weitere Rollen im Spin-Off spielen Zahn McClarnon ("Dark Winds") als Mayas verstorbener Vater William und Graham Greene (Der mit dem Wolf tanzt) in einer noch unbekannten Rolle. Außerdem treten Charlie Cox als Matt Murdock alias Daredevil und Vincent D’Onofrio als Kingpin erstmals seit der Absetzung von Netflix' "Daredevil" wieder gemeinsam in ihren Rollen auf, nachdem sie bereits einzelne Auftritte in Spider-Man: No Way Home, "She-Hulk: Die Anwältin" bzw. "Hawkeye" absolviert hatten. Die Handlung von "Echo" soll unmittelbar die angekündigte "Daredevil: Born Again"-Serie mit den beiden vorbereiten, in der auch Jon Bernthal als Punisher zurückkehren wird.
Syndey Freeland und Catriona McKenzie, zwei Regisseurinnen mit Ureinwohner-Hintergrund (Freeland als Navajo, McKenzie als australische Aborigine), teilten sich die Regie der sechs "Echo"-Episoden. Wir werden Euch über weitere Informationen zur Veröffentlichung auf dem Laufenden halten. Ich schätze, dass wir spätestens zum Start oder am Ende der zweiten "Loki"-Staffel, die weiterhin im Oktober anlaufen soll, mehr erfahren werden.