Die Entwicklung des nächsten James-Bond-Films hat noch nicht einmal begonnen

Daniel Craig in James Bond 007: Keine Zeit zu sterben © 2021 Eon Productions/Universal Pictures International

Quelle: The Guardian

James Bond wird zurückkehren.

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Dieser kurze Satz erschien nach dem Abspann von Keine Zeit zu sterben und stiftete bei einigen Zuschauern vermutlich kurzzeitig Verwirrung. Nur wenige Minuten zuvor sahen sie , wie 007 beim Raketenbeschuss der Insel des Bösewichts ums Leben gekommen ist. Erstmals in der fast 60-jährigen Filmgeschichte des britischen Geheimagenten war er mausetot. Es war den Machern wichtig, keine Zweifel daran zu lassen, dass Daniel Craigs James Bond gestorben ist. Der Schauspieler selbst wusste bereits seit seiner Besetzung, dass es früher oder später so enden würde. Doch die Figur selbst ist und bleibt unsterblich. Die Ansage des Schlusstexts ist klar: James Bond ist mehr als der Darsteller, der ihn verkörpert, und wird früher oder später mit einer neuen Inkarnation in die Kinos zurückkehren.

Es war also nie die Frage, ob James Bond zurückkehren würde, sondern wann und wie. Zum letzten Punkt hat Franchise-Produzentin und Rechteinhaberin Barabara Broccoli zumindest dreierlei klargestellt: James Bond wird weiterhin männlich, britisch (oder zumindest aus dem Commonwealth) und ein Kinostar bleiben. Eine "James Bond"-Serie sei ausgeschlossen.

Über diese zwei Fakten hinaus gibt es zwei Jahre nach Keine Zeit zu sterben die wildesten Spekulationen und Gerüchte. Neben den Eskapaden der königlichen Familie beschäftigt die britische Klatschpresse wenig mehr als die Gerüchte über den neuen James Bond. Wird der langjähriger Bond-Fan Christopher Nolan den nächsten Film mit Henry Cavill in der Hauptrolle inszenieren? Oder wird James Bond mit "Bridgerton"-Star Regé-Jean Page oder gar "Luther"-Darsteller Idris Elba in der Rolle erstmals schwarz? Aaron Taylor-Johnson (Kick-Ass) und Damson Idris ("Snowfall") führen aktuell bei den Wettbüros.

Ja, die Vorstellung eines James-Bond-Films von Christopher Nolan mit Henry Cavill in der Hauptrolle ist sicherlich aufregend für viele Filmfans und Damson Idris oder Regé-Jean Page als Bond sorgen für Gesprächsstoff, doch letzten Endes sind das Spekulationen ohne jegliche Realitätsgrundlage, denn Broccolis Produktionsfirma Eon Productions hat noch nicht einmal mit der Entwicklung von James Bond 26 begonnen, geschweige denn mit dem Casting. Bei einem Interview mit The Guardian anlässlich der Game-Show "007: Road to a Million" hat sie beteuert, dass noch keine Schritte hinsichtlich des nächsten Films unternommen wurden: (aus dem Englischen)

Es ist noch ein sehr langer Weg vor uns das Franchise für das nächste Kapitel neu zu erfinden. Wir haben noch nicht einmal damit begonnen.

Sie betonte, dass es wichtig sei, dass der nächste Film zeitgemäß sei und spiegeln soll, wie die Welt sich in den zwei Jahrzehnten seit Craigs Besetzung verändert hat. Dabei erinnert sie sich daran, wie die Reaktionen auf die Ankündigung von Pierce Brosnans Goldeneye waren, den ersten Bond-Film nach dem Fall der Sowjetunion:

Als Goldeneye herauskam, haben alle gesagt: "Der Kalte Krieg ist vorbei, die Mauer ist vorbei, Bond ist tot, niemand braucht Bond, Frieden herrscht auf der ganzen Welt und es gibt jetzt keine Schurken mehr." Junge, war das falsch!

Craigs Bond sollte ein Held des 21. Jahrhunderts werden. Sein James Bond war nicht einfach nur ein lässiger Womanizer mit einem Alkoholproblem (obwohl auch er viel trank und mit unterschiedlichen Frauen im Bett landete), sondern ein dreidimensionaler Mensch mit Gefühlen. Dieser Bond durfte Gefühle und Schwäche zulassen, er fand seine große Liebe, hat sie verloren, hat dennoch eine andere Frau für das Leben gefunden und zeugte mit ihr sogar ein Kind.

Für viele konservative Fans war das nicht der James Bond, an den sie gewöhnt waren, den Nerv des Publikums haben die Bond-Filme mit Craig aber definitiv getroffen. In der Craig-Ära erreichten James-Bond-Filme ihre größte Popularität seit Sean Connerys Zeiten und ab Skyfall erzielten sie auch Blockbuster.-Einnahmen an den Kinokassen, die mit Marvel und Co mithalten konnten. Die Messlatte für jegliche Neuinterpretation nach Craig wird also hoch sein.

Was wünscht Ihr Euch für den nächsten James Bond?

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