Twisters: Trailer zum Katastrophenfilm bringt die zerstörerischen Wirbelstürme in die Kinos zurück

Quellen: Universal Pictures, Warner Bros. Germany

Trends kommen und gehen… und kehren manchmal zurück. Das gilt in der Mode genauso wie im Kino. Die im Kino totgeglaubten und hauptsächlich auf Streaming-Portale ausgelagerten klassischen romantischen Komödien feiern aktuell mit dem Überraschungserfolg von Wo die Lüge hinfällt, der dank Mundpropaganda erstaunliches Durchhaltevermögen an den Kinokassen bewiesen hat, ein fulminantes Comeback. Man kann das Rad im Kino kaum noch neu erfinden, doch viele ZuschauerInnen haben die Nase von endlosen Comicverfilmungen und Franchise-Sequels voll und wollen zwei Stunden Alltagsflucht, die die Kenntnis von einer komplexen Mythologie und mehreren Vorgängerfilmen nicht voraussetzt.

Ein Genre, das in den 1990er und 2000ern das Blockbusterkino dominierte und dem Roland Emmerich einen Großteil seiner Hollywood-Karriere zu verdanken hat, ist der Katastrophenfilm. In Filmen wie The Day After Tomorrow, Dante’s Peak, Volcano, 2012, Deep Impact und Armageddon zerstörten Naturgewalten ganze Städte oder gar den Planeten. Es war in dieser Zeit, in der Computereffekte einen großen Sprung gemacht haben und spektakuläre Darstellung von Massenzerstörung auf der Leinwand ermöglichten. Viele dieser Filme waren Riesenhits, doch irgendwann hat sich das Publikum daran sattgesehen und auch Emmerichs Rückkehr zu seinem Steckenpferd mit Moonfall ist auf wenig Anklang gestoßen.

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Doch vielleicht sollte man Katastrophenfilme noch nicht ganz abschreiben. Schließlich hat sich das CGI seit den Neunzigern erheblich weiterentwickelt und der Klimawandel lässt viele hypothetische Schreckensszenarien heutzutage leider immer realer wirken. Der erste große Naturkatastrophenfilm der Neunziger, der eine Welle an Nachahmer ausgelöst hat, war Jan de Bonts Twister. Mit oscarnominierten bahnbrechenden Effekten erzählte der von Steven Spielberg produzierte und vom Jurassic-Park-Romanautor Michael Crichton geschriebene Film von einer Gruppe wagemutiger Tornadoforscher, die mit neuer Technologie die Wirbelstürme besser denn je erkunden wollen, dabei jedoch ihr Leben riskieren. Der mit Bill Paxton und Helen Hunt besetzte Film spielte seinerzeit fast eine halbe Milliarde US-Dollar an den Kinokassen ein und war der zweiterfolgreichste Film 1996 hinter Independence Day, der natürlich ebenfalls Szenen von spektakulärer Massenzerstörung enthielt.

Mit einer winzigen Änderung im Filmtitel wird die Geschichte diesen Sommer, 28 Jahre nach dem Originalfilm, im Kino fortgeführt. Twisters wurde ursprünglich 2020 als Reboot des Originalfilms angekündigt, im Oktober 2022 wurde berichtet, dass es sich um ein Legacy Sequel mit Helen Hunt in ihrer Rolle aus dem Originalfilm und einer neuen Hauptdarstellerin, die die Tochter von Hunts und Paxtons Charakter sein würde. Doch Twisters-Hauptdarsteller Glen Powell hat kürzlich klargestellt, dass der Film weder ein Reboot noch ein Sequel ist, keinerlei wiederkehrende Charaktere aus dem Originalfilm enthält und auch dessen Handlung nicht wiederholt. Die einzige Gemeinsamkeit sind der Titel und die Haupthandlung, die sich um Sturmjäger und massive Tornados dreht.

Twisters ist eine der größten Wild Cards des kommenden Kinosommers. Einerseits könnte er von der nostalgischen Erinnerung an das Original und einem Mangel vergleichbarer Filme in letzter Zeit profitieren, es ist aber auch denkbar, dass die Kinogänger:innen immer noch kein Interesse an Katastrophen-Blockbustern haben. Der anlässlich des Super Bowls veröffentlichte erste Trailer tut jedenfalls sein Bestes, um die Zuschauer an die unerbittliche zerstörerische Kraft großer Tornados zu erinnern:

Deutscher Trailer

Originaltrailer

Daisy Edgar-Jones (Der Gesang der Flusskrebse) spielt in dem Film Kate Cooper, die früher noch verheerenden Stürmen hinterhergejagt ist, nach einem traumatischen Erlebnis sie jedoch lieber aus der Sicherheit ihrer Computerbldschirme heraus in New York City studiert, bis ihr Freund Javi sie überreden kann, ein neuartiges Ortungssystem im offenen Gelände zu testen. Bei ihrer Mission prallen Kates und Javis Crew auf den egomanischen und rücksichtslosen Social-Media-Star Tyler Owens (Powell), der Tornados für Klicks jagt und sowohl sein Leben als auch das seiner Crew-Mitglieder aufs Spiel setzt. Als sich jedoch ein präzedenzloses, extrem gefährliches Wirbelsturm-Phänomen über Zentral-Oklahoma anbahnt, müssen beide Crews wohl oder übel zusammenarbeiten.

In die deutschen Kinos wird Twisters voraussichtlich am 18.07.2024 kommen. Mit Edgar-Jones und Powell hat der Film zwei der größten Shooting Stars der letzten Jahre im Cast. Gerade Powell steht dank Wo die Lüge hinfällt und Top Gun: Maverick aktuell sehr hoch im Kurs und wird nach der Veröffentlichung von Richard Linklaters genialer Komödie Hit Man im Sommer bei Netflix sicherlich zu einem noch größeren Star. Ergänzt wird der überwiegend junge Cast durch Anthony Ramos (In the Heights) als Javi, Kiernan Shipka ("Chilling Adventures of Sabrina"), Maura Tierney (The Iron Claw), Brandon Perea (Nope), Katy O’Brian (Ant-Man and the Wasp: Quantumania), Nik Dodani ("Atypical"), Sasha Lane (Hellboy: Call of Darkness) und den neuen Superman-Darsteller David Corenswet (Pearl).

Wie schon der Originalfilm, wurde Twisters als Zusammenarbeit zwischen Warner Bros. und Universal Pictures produziert und gemeinsam finanziert. Während Universal den Film in Nordamerika herausbringt, übernimmt Warner denm internationalen Vertrieb. Der zweifach oscarnominierte Filmemacher Lee Isaac Chung (Minari – Wo wir Wurzeln schlagen) führte Regie nach einem Drehbuch von Mark L. Smith (The Revenant – Der Rückkehrer). Zumindest auf Papier klingt das nach guten Voraussetzungen für einen zumindest soliden Film.

Twisters Trailer & PosterOffizieller Inhalt:

"Edgar-Jones spielt die Rolle von Kate Cooper, einer ehemaligen Sturmjägerin, die während ihrer Collegezeit einen verheerenden Tornado miterlebt hat und nun in New York City sicher auf dem Computerbildschirm die Abläufe von Stürmen studiert. Ihr Freund Javi überredet sie schließlich dazu, im offenen Gelände ein neuartiges Ortungssystem zu testen. Dort trifft sie auf Tyler Owens (Powell), einen charmanten, aber auch rücksichtslosen Social-Media-Superstar, der seine im wahrsten Sinne des Wortes stürmischen Abenteuer mit seiner wilden Crew gerne postet – je gefährlicher, desto besser. Während sich die Sturmsaison intensiviert, kommt es zu erschreckenden Phänomenen, die es so noch nie gegeben hat. Kate, Tyler und ihre rivalisierenden Teams müssen erkennen, dass sie sich mitten in den Bahnen mehrerer Sturmsysteme befinden, die über Zentral-Oklahoma aufeinandertreffen. Der Kampf ums Überleben beginnt."

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