Was haben Douglas Fairbanks, Errol Flynn, Kevin Costner, Patrick Bergin, Cary Elwes und Russell Crowe gemeinsam? Sie alle (und viele mehr) haben den mythischen Volkshelden und Outlaw Robin Hood im Kino verkörpert, der von den Reichen stahl und deren Schätze an die Armen verteilte. Ob eine reale Vorlage für die mittelalterlichen Balladen über Robin Hood tatschlich existierte, ist bis heute ungeklärt. Der meisterhafte Bogenschütze ist jedoch eine der wichtigsten Figuren der britischen Mythologie und diente bereits seit Anbeginn der bewegten Bilder als Vorlage für zahlreiche Filme und Serien.
Bereits im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts sind Stumm-Kurzfilme über Robin Hood entstanden. Fairbanks verkörperte ihn 1922 im allerersten Robin-Hood-Kinofilm, Flynn übernahm die Rolle 1938 in Robin Hood – König der Vagabunden, der bis heute als einer der besten Abenteuerfilme aller Zeiten gilt. Disney machte einen gezeichneten Fuchs zu Robin Hood, Kevin Costner spielte Robin Hood mit furchtbarem Akzent im extrem unterhaltsamen Robin Hood – König der Diebe, während Mel Brooks die Sage um den Outlaw aus dem Sherwood Forest in Robin Hood – Helden in Strumpfhosen durch den Kakao zog. Ridley Scott verpasste mit seinem Robin Hood 2010 der Legende einen realistischeren, düsteren und in historischen Begebenheiten begründeten Anstrich, während Otto Bathursts furchtbarer Robin Hood mit Taron Egerton 2018 versucht hat, eine Comicverfilmung nachzuahmen und moderne Actionszenen im Mittelalter zu inszenieren.
Bathursts Film bislang der letzte große Robin-Hood-Kinofilm und sein Scheitern führte dazu, dass mehrere weitere Robin-Hood-Filmprojekte, die sich zu dem Zeitpunkt in Entwicklung befanden, darunter sogar Pläne für ein Robin-Hood-Filmuniversum à la Marvel, zum Glück vorerst gestrichen wurden.
Doch natürlich kann auch ein Flop einen filmtauglichen Helden wie Robin Hood nicht lange unterkriegen und während der Filmfestspiele von Cannes wurde ein spannendes neues Projekt angekündigt, das viele Cineasten aufhorchen lassen sollte. Michael Sarnoski, der das ausgezeichnete Drama Pig mit Nicolas Cage drehte und dieses Jahr mit A Quiet Place: Tag Eins sein Mainstream-Debüt feiern wird, wird nächstes Jahr The Death of Robin Hood drehen, in dem Hugh Jackman Robin Hood als alternden, kampferprobten Einzelgänger verkörpern wird, der von Gewissensbissen seiner Vergangenheit aus Verbrechen und Mord heimgesucht wird und nach einer letzten Schlacht schwer verletzt in den Armen einer geheimnisvollen jungen Frau landet, die ihm eine Chance auf Erlösung und Wiedergutmachung bietet. In dieser Version der Geschichte ist Robin Hood wohl nicht von Anfang an der strahlende, aufrechte Held, wie wir ihn aus den eisten Erzählungen kennen.
Shooting Star und Emmy-Gewinnerin Jodie Comer, die aktuell für Danny Boyles 28 Years Later vor der Kamera steht, wird die weibliche Hauptrolle in dem Film spielen. Sarnoski schrieb selbst das Drehbuch. Die Dreharbeiten werden voraussichtlich im Februar 2025 beginnen. Prestige-Label A24, das u. a. Filme wie Everything Everywhere All at Once, Moonlight, Midsommar, Civil War und Ex Machina in die nordamerikanischen Kinos brachte, hat sich die Vertriebsrechte an dem Film geholt, was mich erst Recht auf ihn neugierig macht.
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Quelle: Deadline
