Letzten Monat wurde Godzilla x Kong: The New Empire zum kommerziell erfolgreichsten Godzilla-Film aller Zeiten. Wenige Wochen später zog er auch an Kong: Skull Island als erfolgreichster Film des MonsterVerse vorbei. Das nächste MonsterVerse-Abenteuer ist bereits in Planung und auch im Fernsehen wird Godzilla in der angekündigten zweiten Staffel von "Monarch: Legacy of Monsters" bei Apple TV+ zurückkehren.
Wenn man lautes, buntes Krawallkino und brachiales Monstergekloppe mag, kommt man bei dem Film auch voll auf seine Kosten. Doch der beste Godzilla-Film seit Jahren, vielleicht sogar der beste aller Zeiten, kam letztes Jahr nicht aus Hollywood, sondern aus Godzillas japanischer Geburtsstätte Toho. Sieben Jahre nach Shin Godzilla zeigte Godzila Minus One, dass Japaner es immer noch am besten können. Godzilla Minus One kehrte zu den Ursprüngen der Reihe zurück und ließ Godzilla als unaufhaltsame Urgewalt eine Schneise der Verwüstung durch Japan der Nachkriegszeit ziehen. Erstmals empfand ich Godzilla als eine wirklich unheimliche Bedrohung und erstmals waren mir auch die Schicksale der menschlichen Charaktere in einem Godzilla-Film nicht egal.
Godzilla Minus One lief Ende letzten Jahres in unseren Kinos und das Leinwanderlebnis war auch jeden Cent wert, wie die meisten bestätigen würden, die ihn auch im Kino gesehen haben. Seit dem Ende seiner Kinoauswertung gab es jedoch leider keinen legalen Weg, den Film in Deutschland zu sehen. Eine DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung blieb bislang aus, aber auch über Amazon oder andere Anbieter konnte man den Film bislang digital weder leihen noch kaufen. In den meisten anderen Ländern außerhalb von Japan sah es nicht besser aus.
Umso größer war die Überraschung, als Godzilla Minus One gestern ohne jegliche Vorankündigung von Netflix weltweit (mit der Ausnahme von Frankreich und Japan) veröffentlicht wurde. Ab sofort kann man den epischen Monsterfilm bequem zu Hause genießen und ich kann ihn jedem, der mit Kaju-Filmen, aber auch generell mit gut gemachter Science-Fiction etwas anfangen kann, empfehlen.
Mit Godzilla Minus One ist Regisseur und Drehbuchautor Takashi Yamazaki neben einem packenden Film auch eine echte technische Meisterleistung gelungen. Mit einem nach Hollywood-Maßstäben mickrigen Budget von rund $10-12 Millionen hat er einen Godzilla erschaffen, der besser aussah als in jedem Hollywood-Film bisher. Belohnt wurden die Effekte mit dem ersten Oscarsieg überhaupt für einen Godzilla-Film. Zusammen mit der Nominierung für Wim Wenders' Perfect Days und dem gewonnenen Oscar für Hayao Miyazakis Der Junge und der Reiher hatte die japanische Filmindustrie dieses viele Gründe zum Feiern. Und wenn Ihr mich fragt, war Godzilla Minus One sogar der beste der drei Filme. Ob Ihr das auch so seht, davon könnt Ihr Euch ab jetzt selbst überzeugen.
Quelle: Netflix Deutschland