Die gefeierte japanische Anime-Schmiede Studio Ghibli wird hauptsächlich mit Hayao Miyazaki in Verbindung gebracht, dem Regie-Visionär hinter Filmen wie Chihiros Reise ins Zauberland, Prinzessin Mononoke, Mein Nachbar Totoro und dem kürzlich oscarprämierten Der Junge und der Reiher. Doch Miyazaki war nur einer von vier Mitbegründern des Studios. Während Toshio Suzuki und Yasuyoshi Tokuma hauptsächlich als Produzenten tätig waren und sich ums Geschäftliche von Ghibli kümmerten, hinterließ der 2018 verstorbene Regisseur Isao Takahata ebenfalls ein Vermächtnis aus gefeierten, vielschichtigen Animes. Sein letzter Film, Die Legende der Prinzessin Kaguya, wurde für einen Animations-Oscar nominiert.
Doch Takahatas bekanntester und vermutlich auch bester Film ist Die letzten Glühwürmchen aus dem Jahr 1988 und wer den Film bereits kennt, dem steigen vermutlich jetzt schon bei der Erinnerung daran die Tränen in die Augen. Die letzten Glühwürmchen folgt einem vierzehnjährigen Jungen und seiner vierjährigen Schwester, die 1945 in Japan während der letzten Monate des Zweiten Weltkriegs verzweifelt ums Überleben kämpfen und dauerhaft unterernährt sind. Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte von Akiyuki Nosaka, der seiner traumatischen Erlebnisse während des Zweiten Weltkriegs darin verarbeitet hat.
Wer immer noch glaubt, animierte Filme seine "Kinderkram", sollte einen Blick auf Die letzten Glühwürmchen riskieren, der vermutlich das Leiden der Zivilbevölkerung in Japan während des Zweiten Weltkriegs ergreifender schildert als ein Realfilm es jemals könnte. Schon sehr bald werden Millionen Menschen weltweit die Gelegenheit haben, dieses herzzerreißende Meisterwerk zu sehen. Netflix wird Die letzten Glühwürmchen am 16. September in mehr als 190 Ländern (außer Japan) zu seiner Sammlung von Studio-Ghibli-Filmen hinzufügen, die aktuell bereits 22 Titel umfasst.
Einen deutschsprachigen Trailer zum Film könnt Ihr unten sehen:
Quelle: Deadline