Barbarian-Regisseur Zach Cregger soll Resident Evil wieder rebooten

Comedy und Horror scheinen in Hollywood eng beieinander zu liegen. Insbesondere in den letzten Jahren gab es eine erstaunliche Anzahl von Comedians und Comedy-Regisseuren, die unerwartet und größtenteils erfolgreich ins Horrorfach wechselten. Das Paradebeispiel dafür ist natürlich Jordan Peele, der sich erst mit den "Key & Peele"-Sketchen einen Namen gemacht hatte, bevor er mit Get Out, Wir und Nope zu einem der erfolgreichsten und einflussreichsten Horror-Filmemacher der Gegenwart wurde und für sein Regiedebüt sogar einen Drehbuch-Oscar gewann.

Derweil hat Ananas-Express– und Your-Highness-Regisseur David Gordon Green gemeinsam mit dem Comedian Danny McBride der Halloween-Reihe mit ihrer kontroversen Sequel-Trilogie einen eigenen Stempel aufgedrückt. Clerks– und Dogma-Macher Kevin Smith drehte mit Red State, Tusk und Yoga Hosers in den 2010ern gleich drei Genrefilme nacheinander, bevor er zu seinem vertrauten Terrain zurückgekehrt ist, und John Krasinski, am besten bekannt als Jim aus "The Office", feierte sein erfolgreiches Regiedebüt mit dem hochspannenden Monsterhorrorfilm A Quiet Place.

Auch Zach Cregger war lange Zeit hauptsächlich als Mitglied der New Yorker Comedytruppe The Whitest Kids U' Know und Co-Regisseur, Co-Autor und Hauptdarsteller der unterirdischen Sexkomödie Miss March bekannt, bevor er sich 2022 mit dem Überraschungserfolg Barbarian komplett neu erfunden hat. Der hochspannende und wendungsreiche Film unterwanderte Genre-Konventionen und spielte erfolgreich und mit einer Prise schwarzen Humors mit den Erwartungen der Zuschauer. Weil die Testvorführungen des Films sehr positiven verlaufen waren, entschied sich Disney in vielen Ländern (leider nicht in Deutschland) gegen eine reine Streaming-Veröffentlichung und wurde dafür belohnt: Der nur $4,5 Mio teure Film spielte weltweit das Zehnfache seines Budgets an den Kinokassen ein. Über Nacht wurde Cregger zu einem leuchtenden neuen Stern am Horrorfilmhimmel und wurde mit Anfragen für sein nächstes Projekt überschüttet.

ANZEIGE

Für Warner Bros. hat Cregger bereits seinen nächsten Horrorfilm Weapons abgedreht. Der mit Josh Brolin, Alden Ehrenreich, Julia Garner und Benedict Wong namhaft besetzte Film soll sehr ambitioniert sein und mehreren sich überschneidenden Handlungsfäden folgen. Weapons wird voraussichtlich im Januar 2026 in die Kinos kommen.

Creggers nächstes Projekt schien vor wenigen Tagen auch schon festzustehen: Cregger war im Gespräch für die Regie von Sonys lange geplanter Neuverfilmung des Gesellschafts-Kultspiels "Cluedo", an der zuletzt Ryan Reynolds und seine Deadpool-Autoren Rhett Reese und Paul Wernick gearbeitet haben. Ihre Version sollte mit einem R-Rating kommen. Das Projekt kam nicht zustande und stattdessen schrieb Shay Hatten (John Wick: Kapitel 3) die neuste Drehbuchfassung, die Cregger inszenieren sollte. Doch nicht einmal eine Woche nach der Meldung berichtet der zuverlässige Hollywood-Insider Jeff Sneider, dass Cregger den "Cluedo"-Film abgelehnt hat, weil Sony ihm nur $1,5 Millionen statt der verlangten $4 Millionen angeboten hat. Nichtsdestotrotz kamen das Studio und der Filmemacher ins Geschäft: Für den nächsten Resident-Evil-Realfilm soll er die gewünschte Gage erhalten.

Ja, Resident Evil wird wieder einmal rebootet. Falls das irgendwie vertraut klingt, so liegt es vielleicht daran, dass erst vor drei Jahren der letzte Reboot-Versuch Resident Evil: Welcome to Raccoon City von Johannes Roberts (47 Meters Down) in den Kinos lief, während 2022 eine "Resident Evil"-Realserie bei Netflix zu sehen war. Beide floppten und weder eine zweite Staffel der Serie noch die geplante Fortsetzung des Films wurden produziert. Letztes Jahr ist durchgesickert, dass Raccoon HG Film Productions, die Produktionsfirma hinter dem letzten Film, rund 2 Millionen kanadische Dollar Filmförderung für den nächsten Film mit dem Arbeitstitel Resident Evil: Umbrella Chronicles erhalten hat. Seitdem hat man jedoch nichts mehr über den Film gehört und es ist unklar, ob es sich bei Creggers Film darum oder ein völlig anderes Projekt handelt.

Fest steht, dass die "Resident Evil"-Spielereihe ein enormes kommerzielles Potenzial im Kino hat. Die von 2002 bis 2016 gedrehte sechsteilige Filmreihe von Paul W. S. Anderson mit Milla Jovovich spielte weltweit mehr als 1,2 Milliarden US-Dollar ein. Nach dem ersten Film, der den Spielen noch halbswegs treu war, entfernte sich die Reihe immer weiter von den Horrorwurzeln der Games und setzte auf rasante Action statt auf Grusel. Viele Fans der Spiele kritisierten die mangelnde Vorlagentreue, das Kinopublikum schien die Filme jedoch zu lieben. Roberts versprach mit seinem Reboot eine Rückkehr zum Ton der Games, doch sein Film war letztlich weder Fleisch noch Fisch, der weder die Fangemeinde der Spiele noch die Zuschauer der bisherigen Resident-Evil-Filme überzeugen konnte, sodass es mich nicht wundert, dass es keinen Nachfolger gab.

Sollte sich das Gerücht bewahrheiten und Cregger wird den nächsten Resident-Evil-Film tatsächlich inszenieren, so wäre das Franchise in den bislang besten Händen. Mit Barbarian hat er ein tolles Händchen für Spannung, Horror und Atmosphäre bewiesen. Sobald wir mehr zum Projekt erfahren, werden wir es Euch wissen lassen.

Hättet Ihr Interesse an einem neuen Resident-Evil-Realfilm?

Quelle: World of Reel

Weitere Film- und Serien-News

Mehr zum Thema

LEAVE A REPLY

Please enter your comment!
Please enter your name here