Tage des Donners 2 mit Tom Cruise im Gespräch

Rennsport zählt zu den beliebtesten und meistgeschauten Sportarten der Welt. Weil sich PS-starke Rennautos in knappen Kopf-an-Kopf-Rennen cineastisch auch deutlich packender darstellen und deshalb auch besser verkaufen lassen als beispielsweise ein 90-minütiges Fußballspiel, zieht es Filmemacher auch immer wieder in die Welt der Rennfilme. John Frankenheimer setzte bereits 1966 mit seinem dreifach oscarprämierten James-Garner-Kinohit Grand Prix der Formel 1 ein Denkmal im Kino. Ron Howard brachte 2013 den fantastischen Rush – Alles für den Sieg über den Konkurrenzkampf zwischen Niki Lauda und James Hunt heraus und 2019 begeisterte James Mangold mit Le Mans 66 – Gegen jede Chance die Kinogänger und gewann zwei Oscars. Letztes Jahr erweckte District-9-Regisseur Neill Blomkamp das Rennspiel Gran Turismo auf der Kinoleinwand zum Leben.

Nächstes Jahr kommt mit Apples F1 der wohl ambitionierteste und teuerste Rennfilm aller Zeiten in die Kinos, in dem Brad Pitt einen gealterten Formel-1-Fahrer verkörpert, der aus dem Ruhestand auf die Piste zurückkehrt. Geschätzte 300 Millionen US-Dollar hat Apple in den Film des Top Gun: Maverick-Regisseurs Joseph Kosinski investiert, dessen spektakuläre, authentisch inszenierte Rennszenen den Zuschauern ähnlich den Atem rauben sollen wie die Fliegerszenen aus Maverick.

Es gibt jedoch möglicherweise einen anderen großen Film am Horizont, auf den Fans von Rennautos sich freuen dürfen. Laut The Hollywood Reporter steht Tom Cruise in Verhandlungen mit dem Mission: Impossible– und Top-Gun-Studio Paramount über ein Sequel zu seinem NASCAR-Film Tage des Donners, in dem er 1990 einen hitzköpfigen, aber talentierten Rennfahrer verkörpert hat. Tage des Donners brachte seinerzeit Cruise mit seinem Top-Gun-Regisseur Tony Scott und dem Produzenten Jerry Bruckheimer zusammen und war als geistiger Nachfolger zu Top Gun gedacht, der vier Jahre zuvor in die Kinos kam und Cruise zum Superstar gemacht hat. Der Film folgte derselben Formel wie Top Gun und Cruise verkörperte im Prinzip auch denselben Charakter, nur diesmal als Rennfahrer statt Kampfjet-Pilot.

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Die Rechnung ging jedoch nicht ganz auf. Kritiken zu Tage des Donners waren durchwachsen und an den Kinokassen spielte der $60 Mio teure Film mit $157 Mio nicht einmal die Hälfte der Einnahmen von Top Gun ein. Heutzutage erinnert man sich an Tage des Donners vor allem als den Film, an dessen Set Nicole Kidman und Cruise einander kennengelernt haben, bevor sie zu Hollywoods größtem Superstar-Ehepaar der Neunziger wurden. Der Film hat aber auch seine Fans, darunter Kultregisseur Quentin Tarantino, der ihn 2013 als einen der besten Rennfilme aller Zeiten bezeichnet hat.

Nun schließt sich der Kreis, denn während Top Gun: Maverick-Macher Kosinski für seinen nächsten Film in die Welt des Rennsports wechselt und Jerry Bruckheimer den Film ebenfalls produziert, hat Cruise plötzlich Lust auf eine Fortsetzung zu seinem 34 Jahre alten Film bekommen. Lange Zeit war er dafür bekannt, dass er mit der Ausnahme der Mission: Impossible-Reihe keine Fortsetzungen zu seinen Filmen drehte. Doch im Alter wird man bekanntlich nostalgisch und nach dem Riesenerfolg von Top Gun: Maverick möchte er wohl zu einem anderen seiner alten Frühwerke zurückkehren. Die Wahl des Films, den er fortsetzen möchte, ist überraschend, wenn man bedenkt, dass Tage des Donners seinerzeit die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Doch vielleicht sieht er im Nachfolgers Potenzial, das wir nicht erkennen können. Paramount wollte den Film zuvor als Serie für den hauseigenen Streamer adaptieren, doch Cruise lehnte die Idee ab.

Tage des Donners 2 hat aktuell noch kein grünes Licht und keinen Regisseur. Erst einmal sucht das Studio nach geeigneten Autoren für das Drehbuch und nur wenn dieses überzeugt, wird das Projekt weiterverfolgt. In jedem Fall wird Cruise das Sequel nicht in absehbarer Zeit drehen, denn erst einmal steht für ihn ein geheimer Originalfilm des oscarprämierten The-Revenant– und Birdman-Regisseurs Alejandro G. Iñárritu au dem Plan, für den er an Sandra Hüllers Seite noch dieses Jahr vor der Kamera stehen wird. Nächstes Jahr wird er auf die weltweite Promotour für Mission: Impossible 8, seinen möglicherweise letzten Einsatz als Ethan Hunt, gehen, bevor er einen anderen Film mit Regisseur Christopher McQuarrie drehen wird. Dann gibt es natürlich noch Top Gun 3, auf den Paramount definitiv viel schärfer sein dürfte als auf Tage des Donners 2, und mit etwas Glück kommt irgendwann auch Doug Limans Edge of Tomorrow 2 mit Cruise und Emily Blunt.

Es könnten also noch etliche Jahre ins Land ziehen, bevor Tage des Donners 2 über die Piste brettert. Aber wir haben ja erst einmal F1 nächstes Jahr.

Quelle: The Hollywood Reporter

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