Für die Fans ernster, erwachsener Science-Fiction- und Weltraumfilme war Denis Villeneuves zweiteilige Verfilmung von Frank Herberts "Der Wüstenplanet" ein wahres Fest. Was lange als unverfilmbar galt, wurde vom franko-kanadischen Regisseur von Sicario und Blade Runner 2049 als intelligentes, bildgewaltiges und insgesamt mehr als fünfstündiges Feuerwerk für die Sinne auf die Kinoleinwände gezaubert und hat bewiesen, dass es zum Glück immer noch ein großes Publikum für Blockbuster jenseits der Star-Wars-, Marvel- und DC-Filme gibt. Der erste Dune-Teil erhielt zehn Oscarnominierungen und hat sechs Oscars gewonnen. Der zweite Film, der nicht mehr unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie und einer zeitgleichen Veröffentlichung im Stream in den USA gelitten hat, spielte weltweit mehr als $700 Millionen ein und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder mit zahlreichen Nominierungen ins Oscar-Rennen gehen, In Deutschland belegt er mit fast 3,15 Millionen verkauften Kinotickets Platz 4 unter den erfolgreichsten Filmen dieses Jahres.
Wer von Villeneuves atemberaubender Umsetzung von Herberts Werk nicht genug bekommen kann, darf sich auf einen weiteren Dune-Film freuen. Zwar haben die ersten beiden Filme ihre Vorlage komplett umgesetzt, Villeneuve würde jedoch gerne auch noch den zweiten Roman aus Herberts "Dune"-Zyklus verfilmen. "Der Herr des Wüstenplaneten" (im Original: "Dune Messiah") spielt zwölf Jahre nach den Ereignissen des ersten Romans und handelt von Paul Atreides' Herrschaft als neuer Imperator und dem blutigen Glaubenskrieg, den er und seine Fremen-Anhänger angezettelt haben. Es ist eine effektive Demontage des Heldenmythos, die bereits in Dune: Part Two angedeutet wurde.
Villeneuve hat klargestellt, dass er mit Dune Messiah die Geschichte von Paul zu Ende führen und danach keine weiteren Dune-Filme mehr inszenieren würde. Waren die ersten beiden Teile für ihn eigentlich ein langer Film, sieht er Dune Messiah als eine komplett neue Geschichte in der selben Welt, aber unter anderen Umständen.
Zwar hat Villeneuve zuvor angedeutet, dass er Dune Messiah vielleicht erst 2026 drehen würde, zuletzt verriet er jedoch, dass er wohl doch schneller als gedacht in den Regiestuhl des Sequels zurückkehren würde. Warner Bros. hat bereits einen noch geheimen Sci-Fi-Blockbuster für den Kinostart im Dezember 2026 terminiert und es wird spekuliert, dass es sich dabei um Dune 3 handeln könnte. Um diesen Starttermin einzuhalten, müssten die Dreharbeiten zum aufwendigen Film spätestens nächsten Sommer beginnen. Das wird wohl aktuell auch angepeilt, jedoch hat der vorgezogene Drehstart auch einen Preis. Kameramann Greig Fraser, der für seine spektakulären Bilder im ersten Dune einen Oscar gewonnen hat und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit für den zweiten Film zumindest nominiert werden wird, wird für Dune Messiah voraussichtlich nicht zurückkehren können. Grund dafür ist, dass er in der Zeit noch mit den Dreharbeiten zu Matt Reeves The Batman Part II beschäftigt sein wird.
Das ist zwar angesichts seines tollen Beitrags zu den ersten beiden Dune-Filmen sehr bedauerlich, doch Villeneuve hat bereits würdigen Ersatz im Visier. Der schwedische Kameramann Linus Sandgren, der für La La Land einen Oscar gewonnen hat und sich außerdem für die Bilder von Keine Zeit zu sterben, Aufbruch zum Mond und Saltburn verantwortlich zeichnete, steht in aktuell in Verhandlungen für Dune Messiah, der ihm vielleicht seinen zweiten Oscar einbringen könnte.
Timothée Chalamet, Florence Pugh und Zendaya werden im dritten Dune-Epos zurückkehren, aber auch Anya Taylor-Joy, die als Pauls Schwester Alia in einer Vision ein sehr kurzes Cameo in Dune: Part Two hatte (Bild oben). Villeneuve wollte sie unbedingt in der Rolle haben, auch wenn es sich wegen ihrer Arbeit an Furiosa: A Mad Max Saga schwierig gestaltete. Nur unter der Bedingung, dass Dune: Part Two die Drehzeit und das Budget nicht überziehen würde, erklärte Warner sich bereit, ihre Beteiligung an dem Film zu ermöglichen. Villeneuve konnte die Forderungen erfüllen und Taylor-Joy drehte ihren Gastauftritt in dem Film ab. Mit Chalamet, Zendaya, Pugh, Taylor-Joy und Austin Butler hatte der Film das absolute Who is Who der aktuellen Shooting Stars in seinem Cast.
Nun bestätigte Taylor-Joy, dass sie, entsprechend der Romanvorlage, in Dune Messiah zurückkehren wird: (au dem Englischen)
Ja, der Film wird gedreht werden und ich bin so aufgeregt, Teil von ihm zu sein. Ich bin so ein großer Fan von allen, die an dem Projekt beteiligt sind und ich kann es kaum abwarten.
Wir groß ihre Rolle in Dune 3 sein wird, wollte sie noch nicht verraten, doch wer die Romanvorlage gelesen hat, hat eine gute Vorstellung von ihrer Rolle.
Freut Ihr Euch auf Dune Messiah?
Quellen: The Insneider, Collider, Deadline
