Box-Office USA 2013 – Halbjahresbericht

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Nachdem ich kürzlich einen Blick auf die Verlierer und Gewinner der vergangenen sechs Monate an den deutschen Kinokassen geworfen habe, ist es nun an der Zeit, dasselbe Prinzip auch auf das US-amerikanische Box-Office anzuwenden. Auch dort gab es dieses Jahr nämlich schon viele große Überraschungen, sowohl positiver als auch negativer Natur. Insgesamt hat das erste Halbjahr von 2013 im Gegensatz zu Deutschland etwas schlechter abgeschnitten. Um genau zu sein, lag das Gesamt-Box-Office von 2013 gegen Ende Juni etwa 2% unter dem Vorjahr. Allerdings sollte das auch niemanden verwundern, wenn man bedenkt, dass in der ersten Hälfte von 2012 Megahits wie Die Tribute von Panem – The Hunger Games ($408 Mio) und Marvel’s The Avengers ($623,4 Mio) gestartet sind. Damit konnte dieses Jahr nicht wirklich mithalten. Jedoch haben ein rekordverdächtiger Mai ($1,14 Mrd) und ein noch erfolgreicherer Rekord-Juni Juni ($1,25 Mrd) dieses Jahr vor einem noch schlimmeren Absturz bewahrt. Ende April lag 2013 nämlich noch 12% hinter dem Vorjahr. Wer jedoch besonders überzeugt hat und wer hinter den Erwartungen zurückblieb bzw. einfach nur erbärmlich lief, darauf gehe ich im Folgenden ausführlich ein.

Gewinner

Dwayne "The Rock" Johnson & Melissa McCarthy

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 1Okay, ich gebe zu, ich schummele hier ein bisschen, indem ich direkt zwei Namen nehme, aber was soll’s, es ist schließlich meine Liste! Es bestehen jedoch wenig Zweifel, dass 2013 zu diesen beiden Mimen besonders gütig war. Etwas ganz Besonders ist dem ehemaligen Profi-Wrestler The Rock, heutzutage eher bekannt unter seinem bürgerlichen Namen Dwayne Johnson, gelungen. Ab dem 22. Februar bis zum Ende von Juni war mindestens ein Film mit seiner Beteiligung in der wöchentlichen Top 10 vertreten – jede einzelne Woche! Das bedeutet, dass 19 Wochen lang The Rock einen Top-10-Hit hatte. Insgesamt waren es vier Filme. Ab Februar kam jeden Monat ein Film mit ihm in die Kinos. Drei dieser vier Filme eröffneten auf Platz 1 der Charts, während der vierte die Spitze nur knapp verfehlte. Zwar hat Dwayne "The Rock" Johnson seit dem Beginn seiner Karriere vor 11 Jahren schon diverse Erfolge gefeiert, er wurde jedoch erst 2011 zu einem wirklich großen Kassenmagneten, als sein Einsatz in Fast and Furious Five dem Franchise zu Rekordhöhen verhalf. Mit einem anderen Sequel, Die Reise zur geheimnisvollen Insel, landete er letztes Jahr einen weiteren Hit. Doch sein Filmquartett dieses Jahr bedeutet für The Rock einen weiteren großen Schritt in seiner Karriere. Auch wenn einer der vier Filme gegenüber den Erwartungen etwas enttäuscht hat, waren alle vier dennoch finanzielle Erfolge. Zunächst war da Snitch – Riskanter Deal, der im Februar mit $13,2 Mio anlief und auf dem Weg zu einem Gesamtergebnis von $42,9 Mio überraschendes Durchhaltevermögen bewies. In einer für ihn eher untypisch dramatischen und actionarmen Rolle bewies er seine Zugkraft. Bei einem Budget von knapp $20-22 Mio,  war es ein solider Erfolg. Gerade hat Snitch die Top 10 verlassen, startete G.I. Joe – Die Abrechnung mit $51 Mio in den ersten vier Tagen auf Rang 1. Zwar lag der Start unter dem des ersten Films, doch ich bin sicher, dass ohne The Rocks Beteiligung der Film noch schlechter abgeschnitten hätte. Insgesamt kam der Streifen auf $122,5 Mio und wurde zum zweiterfolgreichsten Film für den Schauspieler, mit der Ausnahme der Fast-and-Furious-Filme. Ende April brachte Michael Bays Pain and Gain ihn wieder an die Chartspitze mit $20,2 Mio. Zwar stürzte der Film danach schnell ab und verfehlte sogar knapp $50 Mio, doch bei einem Produktionsbudget von $26 Mio war es wieder ein Erfolg für den Ex-Wrestler. Zum wahren Überflieger wurde jedoch Fast & Furious 6, der mit bislang mehr als $235 Mio mehr eingespielt hat als The Rocks erste drei Filme von 2013 zusammengenommen und auch problemlos zum erfolgreichsten Teil der Reihe wurde. Damit hat sich The Rock eindeutig einen Platz auf dieser Liste verdient.

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Melissa McCarthy kann zwar quantitativ nicht mit The Rock mithalten, doch es ist ihre unmittelbare Zugkraft, die entscheidend  war für zwei der größten Comedy-Erfolge von 2013  – Voll abgezockt und Taffe Mädels. Brautalarm hat 2011 McCarthy eine Oscarnominierung eingebracht und sie zugleich auch zum größten weiblichen Comedy-Star in den USA gemacht. Voll abgezockt verließ sich hauptsächlich auf ihre Starpower und eröffnete mit hervorragenden $34,6 Mio. Trotz mieser Kritiken hat er es auf $134,5 Mio gebracht, und das bei einem Budget von nur $35 Mio! Natürlich war das bereits ein Hinweis darauf, dass McCarthys gemeinsamer Auftritt mit Sandra Bullock in Taffe Mädels noch besser abschneiden würde. So kam es auch. Die Actionkomödie startete am letzten Juni-Wochenende mit$39,1 Mio und nahm damit Kurs auf mehr als $150 Mio auf. Bei Produktionskosten von $43 Mio erneut ein Erfolg auf ganzer Linie! Damit haben sich sowohl The Rock als auch Melissa McCarthy als Kassenmagnete par excellence bestätigt.

Comicbuchverfilmungen

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 2Dass Comicbuchverfilmungen per se seit Jahren große Erfolge feiern, versteht sich von selbst. In den letzten zehn Jahren wurde das Rennen um das Jahres-Box-Office in den USA dreimal von Comic-Filmen gewonnen. Filme wie Spider-Man, The Dark Knight und Marvel’s The Avengers schrieben Box-Office-Geschichte. Dennoch haben nicht wenige gestaunt als Iron Man 3 im Mai mit $174,1 Mio das zweitbeste Startwochenende aller Zeiten hinlegte (hinter The Avengers) und damit Iron Man 2 um 36% übertrumpfte. Offensichtlich hat sich die Popularität von The Avenegrs direkt auf Iron Man 3 übertragen, der als eine Art direktes Sequel fungierte. Bis dato hat Iron Man 3 in Nordamerika $407 Mio eingespielt und steht kurz davor, auf Platz 13 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten aufzusteigen. Nur drei Comicbuchverfilmungen waren in den USA noch erfolgreicher (The Avengers, The Dark Knight, The Dark Knight Rises). Doch Iron Man 3 war nicht die einzige Erfolgsgeschichte unter Comic-Filmen dieses Jahr. Während Man of Steel in Deutschland auf Gleichgültigkeit stieß, gelang dem Superman-Reboot in den Staaten der beste Juni-Start aller Zeiten. Obwohl es momentan danach aussieht, als würde Man of Steel in den USA ein Gesamteinspiel von mehr als $300 Mio verfehlen, ist auch ein Einspiel von $290 Mio toll. Nur zwei anderen Comic-Filme, die keine Sequels sind, konnten noch mehr einnehmen – Spider-Man und Iron Man. Iron Man 3 und Man of Steel bilden momentan die Top 2 der bisherigen Jahres-Charts und das alleine sagt schon alles.

Der große Gatsby

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 3Ein romantisches Drama mit durchschnittlichen Kritiken, basierend auf einem fast 90 Jahre alten Roman und kurzfristig von Dezember in den Mai verschoben – das schreit nicht gerade nach einem Startwochenende oberhalb von $50 Mio; erst recht nicht, wenn Iron Man 3 zugleich in seiner zweiten Woche ist und mehr als $70 Mio am Wochenende einspielt. Und dennoch hat Der große Gatsby eben dies geschafft. Eine effektive Marketing-Kampagne von Warner Bros., die den Film auch für jüngere Zuschauergruppen interessant erscheinen ließ und ein erfolgreicher Soundtrack verhalfen dem Film zu einem Start weit über den Erwartungen und über den generellen Standards im Genre. Man könnte aber auch behaupten, dass dieser Punkt unter den Gewinnern auch "Leonardo DiCaprio" heißen könnte. Seine Starpower ist nämlich mindestens genauso verantwortlich für den Erfolg des Films wie das großartige Marketing. Letztlich war es aber einfach ein perfektes Zusammentreffen von allen richtigen Elementen. Nach dem erfolgreichen Start verschwand Gatsby aber nicht in der Versenkung, wie viele befürchtet haben, sondern lief erfolgreich in den Juni hinein und wird ein Gesamteinspiel von $150 Mio nur knapp verfehlen. Besonders beeindruckend ist dabei, dass der 3D-Zuschlag keine große Rollen bei dem, Erfolg gespielt hat – nur knapp 33% des Einspiels am ersten Wochenende kamen von 3D-Vorstellungen (dazu aber später mehr). Was also einzelne Filme betrifft, ist Der große Gatsby wohl der größte Überraschungserfolg des Jahres.

World War Z

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 4Was haben Der große Gatsby und World War Z gemeinsam? Natürlich abseits der Tatsache, dass beide eine literarische Vorlage besitzen. Augenscheinlich vielleicht nicht viel, doch im Bezug auf deren Box-Office-Erfolg viel mehr. Beide Filme wurden um etwa ein halbes Jahr von ihrem ursprünglichen Release nach hinten verschoben, beide galten als Problemkandidaten für das Studio, beide haben ein üppiges Budget (in World War Zs Fall sind es $190 Mio), beide wurden hauptsächlich von der Starpower des Hauptdarstellers getragen und natürlich sind beide in 3D zu sehen. Wie Gatsby übertraf auch World War Z alle Erwartungen. Nach einem grandiosen $66,4-Mio-Start bewies er überraschendes Stehvermögen und schielt mittlerweile auf ein Gesamteinspiel von $200 Mio! Das macht ihn auch zum erfolgreichsten Film in Brad Pitts Karriere. Für einen Zombiefilm ist das Ergebnis schlicht unglaublich. Wie bei Gatsby, hat der 3D-Aufschlag aber nicht viel dazu beigetragen, nur ein geringer Anteil der Zuschauer sah sich die 3D-Version an.

Die Unfassbaren – Now You See Me

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 5Ein weiterer Film hat diesen Sommer bewiesen, dass Filmkritiken nicht zwingend die Beliebtheit des Films bei seinem Publikum widerspiegeln. Die Unfassbaren – Now You See Me stieß bei den Filmkritikern auch eindeutig gemischte Reaktionen, doch die Zuschauer fraßen den Film mit Haut und Haar auf. Zugegeben, die Geschichte der Bühnenmagier, die während ihrer Shows Banken ausrauben – Prestige trifft auf Ocean’s Eleven – erschien vom ersten Trailer an attraktiv und war bereits ein Geheimtipp für den ¨Überraschungshit des Sommers (ich schätze das macht ihn dann wohl etwas weniger überraschend…). Das hat sich mit einem Startwochenende von $29,4 Mio bestätigt. Was man jedoch nicht erwartet hat war, dass der Film in den folgenden vier Wochen nur einmal um mehr als 40% nachgeben würde. Nach fünf Wochen erreichte der Film $100 Mio und behauptete sich auf dem Markt neben  Riesenblockbustern wie Man of Steel, Fast & Furious 6 und World War Z. Dabei hat Die Unfassbaren zwar eine tolle Besetzung gehabt, doch man würde keinen der Stars des Films als Kassenmagneten bezeichnen. Die größten Namen sind tatsächlich unter den Nebenrollen zu finden – Morgan Freeman und Michael Caine. Am Ende wird Die Unfassbaren sein Startwochenende in etwa vervierfacht haben und viel größere Produktionen wie Hangover 3, Oblivion und Epic – Verborgenes Königreich hinter sich gelassen haben. Ein Wunder, dass noch keine Fortsetzung angekündigt wurde.

Verlierer

Science-Fiction

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 6Science-Fiction ist kein Kassengift. Weit davon entfernt. Der erfolgreichste Film aller Zeiten (Avatar) ist Sci-Fi. Doch im ersten Halbjahr von 2013 hat Science-Fiction eine harte Zeit gehabt (wobei ich damit Superheldenfilme wie Iron Man 3 und Man of Steel ausschließe). Die Verfilmung von Stephenie Meyers Seelen konnte keinen Stück vom Twilight-Kuchen abschneiden und ergatterte in den USA lediglich $26,6 Mio 5(der letzte Twilight-Film hat alleine in den Mitternachtsvorstellungen am ersten Tag mehr eingenommen). Im April startete dann Oblivion mit $37,1 Mio eher schwach und beendete seinen Lauf mit knapp unter $90 Mio. Bei einem Budget von $120 Mio und mit Tom Cruise als Star wäre ein solcher Film vor zehn Jahren ein sicherer Kandidat für $150 Mio gewesen, doch Zeiten haben sich geändert. Die vielleicht größte und zugleich am wenigsten offensichtlicher Science-Fiction-Enttäuschung des ersten Halbjahres an den US-Kinokassen ist aber Star Trek into Darkness. "Wie?!" fragen jetzt einige unter Euch, "ein Star-Trek-Film, der mehr als £225 Mio einspielt soll eine Enttäuschung sein?". Unter den gegebenen Voraussetzungen ist genau das aber der Fall. Dass ein Film ein finanzieller Erfolg ist, schließt nicht aus, dass er dennoch eine Enttäuschung sein kann. Der Vorgänger von Star Trek into Darkness hat die Reihe vor vier Jahren mit einem US-Einspiel von $257,7 Mio wiederbelebt und war unter den Kinogängern sehr beliebt. Eine solche Konstellation führt normalerweise dazu, dass das darauffolgende Sequel sich noch deutlich verbessert (siehe Transformers 2: Die Rache, Pirates of the Caribbean 2 und The Dark Knight). Schlimmstenfalls bleiben die Einnahmen in etwa gleich (Iron Man 2, Ein Quantum Trost). Was jedoch keiner erwartet hat, war, dass Star Trek into Darkness letztlich etwa $30 Mio unter dem Vorgänger bleiben wird (trotz Inflation und 3D), und das, obwohl kein Blockbuster diesen Sommer bessere Kritiken vorweisen kann. Zwar hat sich der Film nach einem enttäuschenden Start noch gut gefangen, doch am Ende ist und bleibt er eine Enttäuschung. Jedoch keine so große wie After Earth, Will Smiths erster Originalfilm seit über vier Jahren. Der $130 Mio teure Film hat zum Start lediglich Platz 3 der Charts erreicht und steuert auf ein Gesamtergebnis von $60 Mio zu. Angesichts eines Budgets von $130 Mio ein totales Desaster in Nordamerika (die Ehre wird durch internationales Einspiel etwas gerettet) und Smiths umsatzschwächster Film seit Ali vor 12 Jahren. Da Pacific Rim momentan auch nicht gerade ein Feuer an den Kinokassen entfacht, liegt es nun an Elysium zu beweisen, dass Sci-Fi die Massen noch begeistern kann.

Action

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 7Diesen Punkt habe ich bereits in dem Halbjahresbericht für Deutschland abgearbeitet, doch er gilt für die USA umso mehr. Die Erfolge von The Expendables und The Expendables 2 haben suggeriert, dass die Actiondinosaurier aus den Achtzigern und Neunzigern noch genug Zugkraft heutzutage besitzen. Anfang diesen Jahres gingen vier der Expendables-Stars mit ihren Solo-Projekten an den Start – und versagten kläglich. Den Anfang machte Arnold Schwazrenegger mit The Last Stand, seiner großen Rückkehr in einer actiongeladenen Hauptrolle. Die $12,1 Mio, die der Film in Nordamerika einnahm, ist weniger als jeder andere der Filme in seiner langen Karriere inflationsbereinigt eingespielt hat. Zwei Wochen später hat Jason Statham mit Parker ($17,6 Mio) nur unwesentlich besser abgeschnitten. Nur eine Woche später ging Stallone selbst mit Shootout – Keine Gnade an den Start und scheiterte noch mehr. Nur $9,5 Mio spielte er ein – weniger als The Expendables 2 an seinem ersten Tag. Bruce Willis schnitt mit Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben zwar deutlich besser ab, doch auch die $67,3 Mio, die der Film eingespielt hat, sind gerade einmal die Hälfte des Einspiels von seinem Vorgänger. Ob der kommende Escape Plan mit Arnie und Sly deutlich besser abschneiden wird, wage ich zu bezweifeln…

3D

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 8Seit Avatar mit mehr als $750 Mio zum erfolgreichsten Film aller Zeiten an den US-Kinokassen und weltweit wurde, stand es für die Studiobosse fest, dass in 3D die Zukunft liegt. Während sich das in den darauffolgenden Monaten (siehe Alice im Wunderland) tatsächlich bewahrheitet hat und in den meisten Märkten außerhalb von Nordamerika es bis heute noch tut, war in den USA bereits ab 2011 ein Abwärtstrend für die dritte Dimension zu beobachten. Stammten bei vielen 3D-Filmen von 2010 noch etwa 60-70% des Einspiels von 3D-Vorstellungen, war dies 2011 bereits nur selten zu beobachten. Knapp 50% wurde bei Blockbustern die Norm. Dieses Jahr erreichte der 3D-Wahn jedoch seinen Tiefpunkt. Sehr deutlich sichtbar war das bei Die fantastische Welt von Oz, bei dem nur 53% des Start-Einspiels von 3D-Vorstellungen stammten, während des beim vergleichbaren Alice im Wunderland 2010 noch 70% waren. Bei Iron Man 3 lag der Anteil bei 45%, niedriger als die 52% von Marvel’s The Avengers. Auch Star Trek into Darkness erreichte lediglich 45% in 3D. Der große Gatsby schnitt mit 33% noch viel schlechter ab. Man of Steel war mit 41% im 3D-Anteil extrem unbeeindruckend. Am Wochenende darauf lag der Anteil von World War Z bei lediglich 34% – der Rekord-Tief für einen Actionblockbuster. Die Monster Uni erreichte am selben Wochenende einen Anteil von 31% – der Rekordtief für Animationsfilme! Nur zwei Wochen später wurde dieser jedoch unterboten. Ich – Einfach unverbesserlich 2 spielte nur 27% seines Startergebnisses dank 3D ein – der neuste All-Time-Tief für 3D-Filme wurde erreicht!

Große Starbesetzungen

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 9Wenn man in eine heiter-fröhliche romantische Komödie große Namen wie Robert De Niro, Diane Keaton, Amanda Seyfried, Susan Sarandon, Robin Williams und Katherine Heigl reinpackt, ist es doch ein absoluter Erfolgsgarant! Hallo $100 Mio! Schließlich konnten Heigl, De Niro, Williams und Keaton alleine schon große Erfolge landen. Man denke nur an Was das Herz begehrt ($124,7 Mio), Meine Braut, ihr Vater und ich ($166,2 Mio), 27 Dresses ($76,8 Mio) und Patch Adams ($135 Mio). Bei der Vorstellung, all diese Stars und noch viele mehr in einem Film zusammenzubringen, sahen die Produzenten sicherlich nur noch Geldscheine. Die Realität sah anders aus: The Big Wedding eröffnete mit furchtbaren Rezensionen und spielte insgesamt $21,8 Mio ein. Das ist wenig als das, was Meine Braut, ihr Vater und ich vor 13 Jahren am Startwochenende einnahm. Doch The Big Wedding ist dieses Jahr leider nicht das einzige Opfer des persistierenden Irrglauben, dass eine lange Liste von großen Namen auf dem Filmplakat ausreicht, um den Kinogängern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Broken City hat Mark Wahlberg (der zuvor fünf große Hits in Folge hatte), Russell Crowe und Catherine Zeta-Jones in einem Film versammelt und das Studio sah es danach nicht mehr als nötig, dem Film zusätzlich eine interessante oder aufregende Marketing-Kampagne zu verpassen. Broken City hat daraufhin nicht einmal $20 Mio am US-Box-Office geknackt, bei einem Budget von $35 Mio. Warner Bros. hat es außerdem nicht geschafft, in dem Marketing zu Der unglaubliche Burt Wonderstone auch nur einen einzigen guten Lacher einzubauen (dabei ist der Film wirklich nicht schlecht!), trotz Jim Carrey, Steve Carell, Steve Buscemi und Alan Arkin auf der Besetzungsliste. Mit $22,5 Mio wurde der Film zu einem der schwächsten Performer in den Karrieren von Carrey und Carell. Zu guter Letzt ist auch noch Movie 43 zu erwähnen, der trotz einer ellenlangen Liste an bekannten Namen (u.a. Halle Berry, Kate Winslet, Hugh Jackman, Gerard Butler, Johnny Knoxville, Richard Gere und Uma Thurman) nicht gegen seine schreckliche Mundpropaganda, das seltsame Konzept und die schwache Werbung ankämpfen konnte und mit weniger als $9 Mio die Kinos verließ.

Jack and the Giants

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 10In der dem Bericht für Deutschland taucht der Film als Teil der Fantasy-Verlierer-Kategorie auf, doch hier verdient er eine eigene Erwähnung (Warner Bros. hatte wirklich kein tolles erstes Halbjahr, oder?). Das Studio investierte $195 Mio in das Fantasy-Epos von Bryan Singer, legte jedoch den Starttermin unverständlicherweise nur eine Woche vor Die fantastische Welt von Oz. Da jener Film mit mehr als $80 Mio startete, war bereits ab dem zweiten Wochenende alles für Jack verloren. Doch sogar wenn man davon absieht, ging es für den Film nicht gut los. Lediglich $27,2 Mio gab es für am Startwochenende, was kaum gut ist für einen Fantasystreifen mit einem riesigen Budget. Dass Oz nur eine Woche später mit mehr anlief, als Jack während seiner gesamten Laufzeit einspielen konnte, zeigt, dass der Markt für Fantasy durchaus da war. Doch das Marketing von Warner hat bei Jack and the Giants miese Arbeit geleistet, sodass er mehr oder weniger zum diesjährigen John Carter (im Sinne von finanziellem Misserfolg) wurde.

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Soviel zum ersten Halbjahr. Jetzt erwarten uns weitere aufregende Box-Office Monate mit den Oscarfilmen und den Herbstblockbustern am Horizont! Im Januar gibt es dann die Zusammenfassung des gesamten Jahres.

 

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