Achtung, SPOILER zur Episode 5×11, "Confessions" und Theorien mit Belegen und Hinweisen über den Fort- und Ausgang von Breaking Bad.
FILMFUTTER im Breaking-Bad-Fieber! Zwei enthusiastische Redakteure diskutieren die vergangene Episode "Confessions" und stellen Prognosen an über die kommenden Folgen der zur Zeit beliebtesten Serie auf dem Erdball. Falls ihr Interesse habt, beim nächsten mal als Gast an der (Online-)Diskussion teilzuhaben, schreibt uns eine Mail an kontakt@filmfutter.com.
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Welche Erkenntnisse können wir aus Episode 11, "Confessions", für den weiteren Verlauf der Handlung ziehen?
Daniel: Mit Todds Nazi-Onkel ist definitiv nicht zu spaßen. Der Plot läuft ja nicht umsonst parallel zu der Räuber-und-Gendarm-Story zwischen Hank, Jesse und Walt. Irgendwann werden sich die Wege kreuzen, und dann könnte es ungemütlich werden. Skyler schlägt sich immer mehr auf die Seite von Walt und steckt jetzt auch ganz tief drin im Sumpf. Hank hat nur noch eine Chance, Walt zu überführen und dessen falsche Anschuldigungen in dem Video zu widerlegen: er muss Jesse, der nun endgültig jedes Vertrauen in Walt verloren hat, auf seine Seite bringen.
Arthur: Jesse weiß Bescheid! Ganz ehrlich, seit der letzten Einstellung des Finales von Staffel 4, hat jeder auf diesen Moment gewartet. Man wusste, dass er kommen würde. Das hat Jesse sich einfach verdient. Aber man wusste nicht genau wie. Schließlich wussten nur zwei von Walts hinterhältigem Lily-of-the-Valley-Plan – Saul und Walt. Ich habe damit gerechnet, dass Walt vor lauter Arroganz irgendwann Jesse einfach erzählt, wie sehr er ihn die ganze Zeit beschissen hat. Doch letztlich entpuppte sich Saul als der Schlüssel zur Wahrheit. Jesse wird zugleich mit großer Wahrscheinlichkeit zum Schlüssel für Heisenbergs Untergang. Sehr vielsagend waren natürlich wieder die zahlreichen Manipulationen von Walt – die seines eigenen Sohnes, die von Jesse und natürlich das Video. Was aber noch bemerkenswerter an dem Video ist: Skyler hat sich endgültig für Walts Seite entschieden. Eine Rückkehr in das heile Beisammensein mit Schwester Marie wird es nicht mehr geben. Was die Meth-Neo-Nazi-Truppe um Todd angeht…ich bin gespannt.
Was war das Hightlight der letzten Episode?
Daniel: Das "Geständnis" von Walt. Ich musste schelmisch grinsen wie ein Honigkuchenpferd, wie dreist, eiskalt und abgezockt der kahle Baron von Münchhausen das verletzliche Rehlein mimt und ein weltklasse Märchen konstruiert, dass den Gebrüdern Grimm die Spucke wegbliebe. Es gab natürlich noch andere erstklassige Momente in dieser Episode, besonders die Szene im Restaurant zwischen Walt, Skyler, Hank und Marie war sehr kraftvoll und wird uns lange im Gedächtnis bleiben.
Arthur: Walts Umarmung von weinendem Jesse, Walts Manipulation seines eigenen Sohnes und das Vierer-Treffen von Walt, Hank, Marie und Skyler beim Mexikaner waren alles spitzenmäßige Momente, aber Walts "Geständnis" ist einfach nicht zu übertreffen. Es ist nicht nur ein genialer Einfall der Autoren, der clever mit dem Titel der Folge spielt, sondern schlicht und ergreifend eine der besten Wendungen der gesamten Serie. Was besonders beeindruckend ist, ist nicht nur Cranstons über jeden Zweifel erhabene schauspielerische Leistung in der Szene, sondern auch die fassungslosen Reaktionen von Marie und Hank. Hut ab!
War Jesses Geistesblitz am Ende der Folge nachvollziehbar?
Arthur: Das war das Einzige, das mich an der letzten Folge doch etwas gestört hat. Jesse hat in zu kurzer Zeit zu viele Schlussfolgerungen gezogen. Dass Huell ihm sein Gras abgezogen hat. Dass es auch bedeuten muss, dass Huell damals seine Gift-Zigarette abgezogen hat. Dass er das im Auftrag von Walt tat, damit Walt den Jungen vergiften und alles auf Gus schieben konnte. Ja…das ist schon ein bisschen weit hergeholt. Jesse musste die Wahrheit erfahren. Seit Walter am Tod von Jesses drogensüchtiger Freundin mitschuldig war, war es klar, dass es irgendwann eine Konfrontation zwischen Jesse und Walt geben wird. Lily of the Valley hat es nur verdeutlicht. Man hätte es aber vielleicht irgendwie geschickter lösen können, doch das ist dann einem auch egal vor lauter Jubel über Jesses Erkenntnis. Genug mit den Manipulationen, Mr. White!
Daniel: Natürlich hat Gennifer Hutchison, die Autorin dieser Episode, ein bisschen getrickst. Das blitzartige Erkennen aller Zusammenhänge, als Jesse bemerkte, dass Huell sein Pot gegen eine Schachtel Zigaretten ausgetauscht hat, war vielleicht eine Spur zu schnell. Alleine die Fingerfertigkeit von Huell mit seinen klobigen Fingern ist reif für den Zirkus. Immerhin haben sich die Autoren aber an Huells Geschick aus Season 4 zurückerinnert und ein Ereignis aus der Vergangenheit intelligent in den aktuellen Plot eingebaut, es wirkt zwar etwas konstruiert, aber nicht komplett unsinnig wie in einigen Dexter-Folgen, in denen die Autoren Zusammenhänge mit völlig charakterfremdem Verhalten und dummen Zufällen herstellen.
Hätte Walt Jesse in der Wüste wirklich abgemurkst, wenn er nicht zur Räson gekommen wäre? Wer reist als nächstes nach Belize?
Daniel: Ich glaube Walt war noch nicht so weit, bis zum Äußersten zu gehen. Jesse ist auf jeden Fall das größere Übel für Walt, es würde ihm leichter fallen, ihn auszuschalten, als Hank. Vielleicht nicht emotional, aber bei einem Anschlag auf Hank müsste er sich vor Skyler, Marie und der DEA rechtfertigen. Das ist sogar für König Heisenberg eine Nummer zu groß. Jesse wiederum ist der Fan-Liebling, ich glaube Gilligan wird ihn nicht opfern. Mit Onkel Jack und seiner Nazi-Bande erhält die Gleichung eine weitere Unbekannte, was es praktisch unmöglich macht, die zweite Frage zu beantworten. Es gibt unendlich viele Wege.
Arthur: Mike war auch ein ziemlicher Fan-Favorit und Vince Gilligan hatte keine Probleme damit, ihn nach Belize zu schicken. Die Serie hat sich, zu Recht, den Ruf aufgebaut, das Erwartete komplett umzudrehen und den Zuschauer ständig gegen die Wand laufen zu lassen. Jesse zu töten (erst Recht noch vor der letzten Folge) wäre vielleicht das Gewagteste, das Vince Gilligan je durchzezogen hätte – doch komplett ausschließen kann ich es nicht. Es wäre auf jeden Fall ein herber Schlag, einen der wenigen durchweg sympathischen Charaktere der Serie zu verlieren. Jesse ist dei Seele von "Breaking Bad" geworden. Die Schüler-Mentor-/Vater-Sohn-Beziehung zwischen Jesse und Walt gehört zu den interessantesten Aspekten der Serie. Ich glaube Jesse ist Walt ganz und gar nicht gleichgültig und ich denke nicht, dass Walt in der Wüste bereit wäre, ihn zu töten. Jetzt ist Jesse aber eine viel direktere Gefahr für Walt als bisher und es geht unmittelbar um Walts eigene Haut. Um diese zu retten, ist er sicher bereit, auch über Jesses Leiche zu gehen. Als nächster wird er jedoch nicht sterben. Ganz ehrlich? Ich glaube trotz Gilligans Aussage werden vor Ende nicht viele sterben. Hank, Skyler, Walt, Jesse und Marie werden nicht vor der letzten Folge ins Gras beißen. Saul wahrscheinlich auch nicht. Bei Todd und Lydia…da wäre ich mir nicht so sicher.
Daniel: Ich muss widersprechen, Walt geht es nicht um seine eigene Haut, ihm geht es um Kontrolle und um seine Famile, notfalls auch über den Tod hinaus. Wenn seine-Haut-retten bedeutet, dass er damit das Drogengeld und die Existenz seiner Famile beschützt, dann wird er das auch tun.
Mittlerweile erwartet man auch das Unerwartete – im Umkehrschluß wäre es also gar nicht mehr so sensationell, wenn Jesse früher abtritt. Ich hoffe, dass Gilligan sich in den letzten Folgen mit den Twists nicht übernimmt und von der Realität zu weit wegtreibt. Nicht dass es bisher ein großes Problem gewesen wäre, aber die Gefahr ist akut, wenn man ständig versucht den Zuschauer zu foppen, besonders am Serienende – irgendwann könnte der Twist dann zum Selbstzweck werden. Deshalb bin ich jetzt auch kein großer Anhänger der These "Es wird ohnehin jemanden treffen, auf den wir alle nicht gewappnet waren". Es muss Sinn ergeben, das ist das Wichtigste.
Arthur: Die Familie ist Walt wichtig (zumindest die Kinder), aber ich glaube schon, dass er ein ziemlicher Egoist ist. Würde er sich für seine Familie opfern? Wenn es sein muss, wahrscheinich, ja. Aber wenn er sich retten kann, indem er zuvor viele andere Menschen (außerhalb seiner unmittelbaren Familie) opfert – dann wird er das auch tun. Der letzte Rest von Walts Gewissen ging am Ende der 4. Staffel direkt aus dem Fenster. Dann wude aus Walter White endgültig Heisenberg.
Bei "Breaking Bad" geschieht selten etwas zum Selbstzweck – und deshalb glaube ich auch nicht ein ein großes Blutbad. Das würde zwar vielleicht den Blutdurst einiger Zuschauer stillen, doch es passt auch irgendwie nicht rein. Manche Personen werden vernichtet werden, doch vielleicht eher psychisch denn physisch.
Daniel: Jesse ist für ihn Familie. Den Krebstod vor Augen, würde er Jesse nicht ermorden, um noch ein paar Monate in Freiheit zu leben. Aber das werden wir wohl ohnehin nie erfahren.
Arthur: Zunächst bin ich mir nicht ganz sicher bezüglich dieser Aussage. Er mag Jesse, doch er mag sich selbst viel lieber. Außerdem – ja, wir wissen, dass Walts Krebs zurück ist, aber wir wissen nicht wie ernst es ist. Sind es wirklich noch ein paar Monate? Ich bin da nicht so sicher. Alles, was wir haben, ist nur Walts Angabe Hank gegenüber und dieser schenke ich nicht zwingend viel Glauben.
Daniel: Wir haben noch die Szene, in der Walt am Tropf hing. Kann natürlich viel bedeuten, aber mal abwarten. Aber die eigene Haut war ihm nie so wichtig. Er hat oft sein Leben riskiert, um noch mächtiger zu werden. Macht, Kontrolle sind seine Motive, für die er sein Leben einsetzt. Und natürlich seine Famile. Selbst wenn er über das Rezidiv gelogen hat, ist der Tod fest in seinem Kopf verankert, er rechnet nicht damit, in ein paar Jahren noch unter den Lebenden zu weilen. Damit legitimiert er alles, was er seit dem Ausbruch der Krankheit getan hat.
Was können wir aus der Preview für Folge 5×12 mitnehmen? (s.u.)
Arthur: "Mr White is the devil". Walt wird sich nicht mehr rauswinden können. Mit Jesse hat er einen neuen Erzfeind. Mit wem redet er da? Hank ist wahrscheinlich, doch wäre das nicht zu offensichtlich? Was den Titel der Folge betrifft: ich schätze Walt muss Jesse jetzt wie einen tollwütigen Hund erledigen. Ich denke die Geschichte von Todd wird wieder nur einen kleinen Teil der Folge einnehmen. Nicht vor den letzten zwei Folgen erwarte ich einen großen Zusammenprall zwischen Walts akteller Situation und der Nebenhandlung von Todd und Lydia.
Daniel: So wie es aussieht, wird Walt in seinem Haus eintreffen, bevor Jesse ein Feuer legen kann. Walt wird versuchen, ihn zu beschwichtigen – vermutlich mit Erfolg. Er wird Jesse wohl nicht von seiner Unschuld an Brocks Vergiftung überzeugen können, aber er wird ihn von seinem Vorhaben abbringen. Das Haus der Whites sah im letzten Flash Forward ziemlich verfallen aus, aber nicht abgebrannt- ergo war wohl nicht Jesse der Übeltäter. Skyler verlangt von Walt, dass er die Situation mit Jesse in den Griff bekommt und wir hören Jesse in dem Promo-Video sagen, dass er Walt für den Teufel hält. Zu wem er das wohl sagt? Ich tippe auf Hank.
Auf die Synopsis von 5×12, Rabid Dog, kann ich mir aber keinen Reim bilden: "An unusual strategy starts to bear fruit, while plans are set in motion that could change everything." Ich rate einfach mal ins Blaue: Mit Rabid Dog (zu dt.: tollwütiger Hund) ist Jesse gemeint. Todd beginnt Crystal Meth zu kochen und geht dabei ungewöhnliche Wege. Jesse schließt sich mit Hank kurz und plant, Walt eine Falle zu stellen.
Abschließend bitte eine Update eurer Theorien über den Fort- und Ausgang der letzten "Breaking Bad"-Episoden. Was wird passieren?
Arthur: Gegen meine Theorie des offenen Ausgangs spricht immer noch nichts, doch mit der Polizei wird das Ende nicht viel zu tun haben. Hank wird die Ermittlungen auf die eigene Faust bzw. gemeinsam mit Jesse betreiben. Wen will Walt mit dem Maschinengewehr am Ende konfrontieren? Ist es Hank? Oder ist es Todds Neo-Nazi-Onkel und seine Leute? Das ist "Breaking Bad", also wahrscheinlich keiner von den beiden. Dass Jesse aber ein Happy End spendiert bekommt, davon bin ich immer mehr überzeugt. Die Zeit der Lügen ist vorbei. Jesse wird sich nicht mehr von Walt einwickeln lassen. Ein letztes Mal konnte Walt ihn in der Wüste mit großer Not überzeugen, doch damit ist vorbei. Jesse wird als Sieger herviorgehen und sein Leben in Ordnung bringen. Hoffentlich ist das nicht nur Wunschdenken meinerseits…
Daniel: Meine alte Theorie, dernach Lydia, Todd und die Nazi-Bande Walts Haus auseinandernehmen und Walt daraufhin nach New Hampshire flüchtet, hat noch Bestand. Allerdings denke ich mittlerweile, dass die Theorie fast zu konservativ ist. Vince Gilligan hat einen Heidenspaß dabei, den Zuschauer immer wieder in die Irre zu führen. Wer hätte vermutet, was sich tatsächlich hinter dem Geständnis verbirgt? Ich dachte, Jesse würde auspacken. Vielleicht passiert etwas ganz Verrücktes, Jesse findet den Lottoschein in Walts Haus und kombiniert wie Sherlock, fährt zu dem Versteck und vernichtet Walts Geld. Ich halte fast alles für möglich. Vielleicht wird Walt aber auch von Lydia bedroht und tischt der DEA ein weiteres Märchen auf, schwärzt Lydia an und geht in den Zeugenschutz nach New Hampshire.
verstehe nicht, wieso man die enthüllung der vergiftung von brock kritisiert. musste das jetzt schon des öfteren lesen. anscheinend ging das einigen viel zu schnell, obwohl der ganze ablauf plausibel war…
sinn? klar, aber so plötzlich und eindeutig? ich mein ok, jesse hat walt jetzt, aber wenn er vor ihm stehen würde, wie würde er erklären dass walt brock mit der pflanze vergiftet hat? beweise? wie soll er das angestellt haben? wenn jesse so abdreht und menschen bedroht (auch wenn jesse gern mal voreilig ist, aber so krass nicht) dann müsste er sich 1000% sicher sein ohne jegliche chance für walt ihn wieder davon abzubringen aber so, so müsste walt einmal sagen "wie und wann soll ich das angestellt haben?" und jesse hätte wieder keine antwort. also ich find die szene jetzt nicht schlecht gemacht oder so aber schon ein bisschen weit hergeholt
Auf jeden Fall, dem stimme ich auch zu. Ich meine, ich habe mich gefreut, dass Jesse es erfahren hat und es musste auch sokommen, darauf lief es die ganze Zeit hinaus, doch ich hätte mir eine elegantere Lösung gewünscht. Diese Schlussfolgerungen waren blitzschnell.
Aber jetzt ist sich Jesse natürlich sicher, weil Saul ihm seine Vermutung bestätigt hat.
Der Gedanke mit Walter Jr. ist interessant, an den habe ich gar nicht gedacht. Vielleicht sind Jesses Worte auch für ihn bestimmt.
das wäre mein tipp. weil walter kann und wird jesse nicht mehr von sich überzeugen können. das wäre einfach unglaubwürdig, in der einen episode dreht er komplett am rad und plötzlich lässt er sich von walter beschwichtigen? wie gesagt, walter jr. macht sinn..
er wäre auch jemand der sterben könnte, collateral damage sozusagen. es muss eigentlich jetzt einen aus der white family treffen, skyler und er würden sinn machen.
Dafür müssten die Neo-Nazis auf den Plan treten, ich denke "jetzt" wird es noch nicht passieren, frühestens in "Ozymandias" rechne ich damit, bevor Walt aus Albuquerque weggeht. But who knows…
nein, jetzt noch nicht. mit "jetzt" meinte ich, dass es an der zeit ist, das walter mal "persönlich" getroffen wird und das geht nur wenn ein mitglied aus seiner family ums leben kommt. wann das passieren wird, ist schwer zu deuten, aber es muss eigentlich passieren..
ich habe auch den verdacht, dass walter es bereuen wird, dass er damals nicht lydia mit dem ricin im restaurant umgelegt hat. es erinnert mich ein bisschen an mike und seiner geschichte mit "half measure/full measure". walter hat es nicht durchgezogen und das könnte er später bereuen, wenn die sache mit todd und den nazis schief geht.
das maschinengewehr wird zum zug kommen, wenn er sich gegen die nazis behaupten muss, das ricin würde dann vllt für lydia in frage kommen. der kreis würde sich dann vllt schließen.
aber am ende kommt sowieso alles anders 😉
Jep, Walt wird sicher noch bereuen, Lydia am Leben gelassen zu haben. Das habe ich mir schon damals gedacht, als Mike sie loswerden wollte. Mike war so, wie Walt sein könnte, wenn er nicht voller Arroganz und Machtgier wäre.
"Mike war so, wie Walt sein könnte, wenn er nicht voller Arroganz und Machtgier wäre."
Ersetze Mike mit Gus und es passt.
Gus hatte auch ein Problem, was am Ende zu seinem Untergang geführt hat – seinen Rachedurst gegen das Kartell und gegen Hector Salamanca. Das war seine Schwachstelle, während ich bei Mike keine wirkliche finden konnte.
ich würde nicht sagen, dass es rache war sondern etwas was er nicht mehr ignorieren konnte. natürlich waren don eladio und hector am tod seines besten freundes beteiligt, aber gus hat mir jetzt nicht unbedingt den eindruck vermittelt, dass er das kartell nun aus rache umlegen muss. er ist den schritt gegangen weil sie ihn nicht in ruhe gelassen haben.
Genau das war mein Punkt. Ein sachlicher Gus hätte Hector einfach schnell aus dem Weg geräumt, statt ihn dafür zu quälen, was er einst getan hat. Das war seine Schwachstelle, die Walt ausgenutzt hat.
hector hat aber keine gefahr für ihn gestellt und des wegen bestand kein bedarf ihn sofort umzulegen. man könnte das jetzt auch drehen, walter hätte jesse umlegen müssen..
Na, offensichtlich war Hector ihm ja doch gefährlich, weshalb er am Ende der 4. Staffel zur Klinik gereist ist, um ihn zu töten. Doch anstatt einfach einen seiner Handlanger hinzuschicken, um Hector zu töten (und dabei, wie er es üblicherweise tut, vom Radar wegzubleiben), ist Gus selbst hingefahren, um die Genugtuung von Hectors Tod zu haben.
Verstehe nicht, wie das beweisen soll, dass Mike und Walt sich ähnlicher sind. Es ist ganz offensichtlich, dass Walt Gus stark nachahmt und seine Marotten übernimmt.
"Das war seine Schwachstelle, während ich bei Mike keine wirkliche finden konnte."
Mikes Schwachstelle war seine Enkelin. Das hat unmittelbar zu seinem Abgang geführt.
walter ist gus definitiv ähnlicher als mike. sowohl gus als auch walter sind eiskalte psychopathen. sie belügen und manipulieren ihr umfeld für ihre eigene zwecke. oberflächlich versuchen sie "gefühle" aufzubauen mit ihrem umfeld, obwohl es nicht ernst gemeint ist.
Ich glaube wir reden hier wirklich aneinander vorbei. Ja, Walt ist Gus ähnlicher, das bezweifle ich ebenfalls nicht. Was ich ursprünglich meinte war, dass Mike im Prinzip der "perfekte" Chef einer solchen Orgainsation wäre. Also ein Gus/Walt, nur eben ohne deren Macken.
ja, aber wäre Mike auch jemand der z.b. eine Familie oder ein Kind töten könnte, wenn es sein müsste?
wir reden jetzt aneinander vorbei. hector hat bis zu dem zeitpunkt als gus ihn des verrats beschuldigt hat, keine gefahr für ihn dargestellt. des wegen gab es keinen grund ihn vorher schon umzulegen. das wäre vllt auch nicht so gut mit dem kartell gekommen, wenn er hector umlegt.
warum er den kill selbst ausführen wollte? ich glaub da spielt auch "stolz" eine rolle, besonders in solchen kreisen, erledigt man so einen "job" selbst. eine "ehre" sozusagen. besonders mit der vergangeheit.
schwachstelle würde ich nicht sagen, eher stolz/ehre hat ihn am ende sein leben gekostet…
wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, dass es am ende schlecht lief für gus…aber diverse faktoren haben eine rolle gespielt -> das fehlen von mike und die manipulation von walter um jesse auf seine seite zu bekommen
jep, gus würde passen. wobei man sagen muss, dass walter sich ziemlich entwickelt hat, es ist wirklich nicht mehr viel was ihn noch von gus unterscheidet. beide sind eiskalte psychopathen.
Letztlich sind es 2 zu trennende Gedanken, die Jesse in dem Moment
aufkommen müssen, dass er die Zigarette sieht. Beide leiden auf den
ersten Blick an einem Logikfehler oder sind weit hergeholt, lassen sich
aber erklären.
1. Jesse fällt auf, dass sein Gras fehlt. Er schließt daraus, dass Huell
es gestohlen hat. Gleichzeitig sieht er die Zigaretten und ihm kommt
der Gedanke, dass Huell schon damals die Zigaretten ausgetauscht hat und
dass er dies auf Walts Geheiß getan hat.
Problem: Jesse hat die Zigarette doch später in dem Roomba gefunden und
ist dann völlig in sich zusammengebrochen, weil er den armen,
unschuldigen Walt deswegen beinahe abgeknallt hätte.
Erklärung: Einerseits ist es nicht allzu weit hergeholt zu glauben, dass
Huell damals die Zigaretten gestohlen hat. Warum? Weil Jesse diese Idee
schon damals hatte, er hat Walt direkt damit konfrontiert. Jesse musste
dieser Gedanke also nicht "neu" kommen, er hatte ihn schon mal und
musste ihn nur als plausibel neu in Betracht ziehen. Das ist nun kein
Problem mehr gewesen. Walt hat damals mehrere Dinge getan: Er hat
abgestritten, einem Kind schaden zu können, er hat Gus beschuldigt, das
Ricin genommen zu haben und er hat dafür gesorgt, dass Jesse das Zeug
findet. Warum hat Jesse sich davon jetzt nicht beeindrucken lassen? Weil
er mittlerweile Walt kein Wort mehr glaubt. Er weiß, dass Walt
problemlos lügt und manipuliert. Er weiß, dass Gus die Zigarette nicht
genommen haben kann (es war Lily of the Valley, was Brock vergiftete),
er weiß, dass Walt kein Problem mit Morden an Kindern hat. Wieso sollte
er nicht davon ausgehen, dass auch der Zigarettenfund im Roomba von Walt
arrangiert wurde?
2. Jesse schließt daraus, dass die Zigarette von Huell gestohlen wurde
gleich auch daraus, dass Walt Brock vergiftet hat. Er konfrontiert Saul
im Büro sofort damit, noch bevor der irgendwas zugibt.
Problem: Es war doch gar nicht das Ricin, was Brock vergiftet hat. Wieso
sollte die gestohlene Ricinzigarette dann Walt überführen können?
Erklärung: Welchen Grund sollte Walt gehabt haben, die Zigarette stehlen
zu lassen, wenn nicht den, Jesse gegen Gus aufzuhetzen? Und das konnte
er nur, wenn es dazu einen Grund gab, in diesem Fall: Das vergiftete
Kind. In dem Zeitpunkt, wo Jesse die Zigarette abgenommen wurde, war
Brock gerade vergiftet, ansonsten wusste niemand davon. Jesse erfuhr es
später von Andrea und schaute dann nach der Ricin-Zigarette, die da
schon längst weg war. Walt muss was mit Brocks Vergiftung zu tun haben,
wenn er die Zigarette klauen lässt, bevor das Gift überhaupt richtig
wirkt.
Die Ausführungen oben sind schon alle richtig. Aber du siehst ja schon, wie lang die sind und Jesse ist das alles in wenigen Sekunden aufgegangen. Es hätte ja auch einfach sein können, dass Huell ihm die Drogen abgenommen hat und das war’s.