"Lost Place"-Regisseur Thorsten Klein im Interview

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Lost Place (2013) Filmkritik

Zum Kinostart (19.09.) des ersten deutschen Mystery-Thrillers in 3D, Lost Place, hatten wir die Gelegenheit, den Regisseur des Films, Thorsten Klein, zu interviewen, der mit dem Streifen sein Langfilm-Debüt feiert. Er erzählte uns von dem Dreh in 3D, seinen Inspirationen für den Film und der Problematik des Begriffs "Gennrefilm".

Filmfutter: Als Fan von Gernefilmen, also Science-Fiction, Mystery, Horror, finde ich es immer aufregend, wenn solche Beiträge auch aus Deutschland kommen. Du hast mit Lost Place dein Regiedebüt gefeiert und bist damit direkt in ein Genre eingestiegen, das in Deutschland heutzutage nicht so verbreitet ist, wie beispielsweise Familienkomödien..

Thorsten Klein: Das sagst du richtig – heute ist es so. Das war ja auch mal anders, wenn man beispielsweise an Fritz Lang zurückdenkt. Auch in der Literatur war das eine sehr gängige Gattung. Das kann man sehr weit zurückverfolgen. Die Wende kam erst seit dem Zweiten Weltkrieg.

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FF: Welche Herausforderung siehst Du als Debütregisseur in Deutschland – generell bzw. speziell wenn Du in ein solches Genre einsteigst?

TK: Die erste Hürde ist natürlich bei einem solchen Film, dass er auch finanziert werden muss. Das heißt, man braucht starke Partner, die an die Geschichte glauben und einem dann auch helfen, an die entsprechende Förderung heranzukommen. Bei uns war die Situation so, dass es ursprünglich an der dffb (Anm.der Red: Deutsche Film-und Fernsehakademie Berlin) als Abschlussfilm geplant war, die Filmschule aber keine Lust auf diese Art Film und die Thematik hatte. Also haben wir den Film selber, außerhalb der Schule produziert und hatten natürlich den Nachteil, nicht auf staatliche Nachwuchsförderung zurückgreifen zu können, sondern wir mussten uns dem Wettbewerb mit den ganzen etablierten Produktionsfirmen stellen. Das war die allergrößte Herausforderung. Ich hatte zum Glück schon von Anfang an genau Vorstellungen davon, wie der Film aussehen soll. Also haben wir bereits im Vorfeld sehr viel Arbeit in das Konzept gesteckt und den visuellen Aspekt sehr gut vorbereitet. Damit konnten wir die Förderer davon überzeugen, dass wir den Look, den wir versprachen, auch herstellen konnten.

FF: Gab es bei der Filmschule also eine aktive Gegenbewegung gegen Genrefilme wie Lost Place?

TK: Das ist komplex. Natürlich gibt es Tendenzen. Es ist aber so, dass wir, aus meiner Sicht, den Film nicht auf das Genre reduzieren sollten. Es geht um das Verhältnis zwischen "Unterhaltungsfilm" und "Festival- bzw. Arthousefilm". Das ist der entscheidende Punkt. Im Bereich "Unterhaltungsfilm" haben sich in Deutschland Komödien etabliert. In anderen Genres, wie z. B. Thriller oder Mystery, gibt es das eher selten. Da geht man schnell davon aus, dass wenn man etwas mit dem Begriff "Genrefilm" bezeichnet, dass man es dann ein wenig abwertet. Rein filmtheoretisch lässt sich aber natürlich jeder Film einem oder mehreren Genres zuordnen. Es ist ein Nachteil, wen man sich auf den Begriff konzentriert.

FF: HAARP (Anm. der Red: High Frequency Active Auroral Research Program) hast Du als Ausgangspunkt für die Geschichte genommen, die Du dann um diese echte Forschung und die Stationen aufgebaut hast. Wie bist du überhaupt auf HAARP gekommen?

TK: Ich kannte die HAARP-Technologie. Ich interessiere mich sehr für Militärtechnologie und urban legends, im Speziellen, was Rheinland-Pfalz angeht, in Bezug auf den Kalten Krieg. Das hat mich immer fasziniert. Gleichzeitig gab es drei Filme, die mich "begleitet" haben. Das waren Die Vögel, von Alfred Hitchcock, The Happening von (M. Night) Shyamalan und Unheimliche Begegnung der dritten Art von Steven Spielberg. Alle diese Filme haben es geschafft, eine urban legend zu erfinden. Was mich bei Die Vögel sehr fasziniert, ist, dass es im Prinzip eine unsichtbare Bedrohung ist. Diese Idee fand ich sehr spannend und sie ließ sich sehr gut mit diesem HAARP-Kosmos verknüpfen.

FF: Kannst Du etwas zu der Recherche erzählen, die Du und Dein Team zur HAARP-Forschung und den damaligen Stationen betrieben habt?

TK: Das Gute war, dass ich mit Soldaten ins Gespräch kommen konnte, die damals dort in den sechziger Jahren auf der (Militärbasis) Langerkopf stationiert waren. Die Station wurde im Laufe der Zeit für andere Dinge verwendet. Ursprünglich war das Ziel, sie als Frühwarnsystem gegen anfliegende Raketen aus dem Warschauer Pakt zu nutzen. Später haben die Amerikaner dort mit einer Funkwellentechnologie experimentiert, die dazu gedient hat, mit weit entfernten U-Booten Kontakt zu halten. Das sich dann sehr an unseren Ausgangspunkt angenähert, weil diese niederfrequenten Wellen auch die Basis für HAARP sind. So hat sich dieses Universum immer weiter verdichtet.

FF: Hast Du irgendwelche konkreten Erkenntnisse der Recherche direkt in den Film einfließen lassen?

TK: In ersten Linie die technischen Aspekte und die visuelle Seite. Ich habe viele Fotografien von damals gesehen und habe die ehemaligen Soldaten gebeten, mir zu beschreiben, wie die damalige Atmosphäre war. So wurden mir sehr viele Alltagsbegebenheiten erzählt. Viel davon ist in die Atmosphäre eingeflossen.

FF: Die Location ist im Film sehr wichtig, eigentlich ein eigener Charakter. War die Suche nach dem geeigneten Drehort schwierig?

TK: Ja, die Location im Film ist eine Manifestation der antagonistischen Kraft. Was die Suche betrifft: ich wusste, dass es diese Dinge dort gibt, also den Turm und die Bunkeranlagen. Diese spezielle Anlage kannte ich bereits und auf der Suche nach Funktürmen bin ich wieder darauf gestoßen. Ungefähr ein Jahr bevor wir gedreht haben, war es eigentlich für uns klar, dass es dieser Ort sein muss. Die eigentliche Schwierigkeit war dann, herauszufinden, wer dafür zuständig ist und wer die Dreherlaubnis geben kann. Die Rechtslage ist da nämlich ein bisschen schwammig. Formell ist es in Deutschland ja ein bisschen zurückgefallen, aber es gibt eine Unterabteilung des Innenministeriums, die eigens für die Konversionsgebäude zuständig ist. Gleichzeitig fühlt sich da auch die Bundeswehr ein bisschen verantwortlich und da mussten wir sehr viele Gespräche führen. Zum Glück hatten wir eine wirklich tolle Unterstützung von einem Mitarbeiter aus der Gegend, der im Konversionsamt arbeitet und uns viele Türen aufgemacht hat.

FF: Wie Du schon vorhin angedeutet hast, hast du ein Problem mit dem Begriff "Genrefilm". Welchem Genre würdest du Lost Place denn zuordnen?

TK: Mystery-Thriller. Ich sehe da bei der Zuordnung die Schwierigkeit. Ich habe mir nämlich vorhin Eure Kritik durchgelesen – darin spricht der Autor zunächst von einem Mystery-Thriller und dann von einem Genre, dessen Regeln vor 40 Jahren gelernt wurden, meint damit aber eigentlich einen Slasher. Der Unterschied zwischen einem Slasher und einem Thriller ist natürlich der, dass man bei einem Thriller sehr stark die Spannung in den Vordergrund gestellt wird und der Film auf eine Hauptfigur fokussiert ist, mit deren Wahrnehmung in der einen oder anderen Form gespielt wird. Bei Hitchcock, einem meiner Lieblingsregisseure, kann man es sehr gut beobachten. Da beginnt es schon. Ich bin ja auch dafür, dass die Diskussionen offen sind. Aber da muss auch das Bewusstsein da sein, was impliziert wird, wenn man von einem Thriller spricht und was, wenn man von einem Slasher spricht. Da gibt es natürlich "Verwandtschaften", aber man muss trotzdem sehr stark unterscheiden. Es geht um die Erwartungen der Zuschauer. Wenn man „Slasher“ sagt, haben die Zuschauer natürlich ganz andere Erwartungen, als wenn sie auf einen „Mystery-Thriller“ eingestellt sind. Das ist die Gefahr. Ich wünsche mir ja, dass die Produktionen, die so etwas angehen, nicht einfach in eine Ecke gestellt werden können und dann automatisch von "Trash" gesprochen wird. Dazu müssen wir natürlich selber die Begriffe richtig verwenden.

FF: Ob Slasher oder nicht, man kann aber schon sagen, dass der Film sich dem Horrorgenre durchaus annähert, oder?

TK: Absolut. Lost Place hat Horrorelemente und man könnte natürlich sagen, dass es ein Horrorthriller ist. Der Mystery-Aspekt hängt sehr mit dem Geheimnis zusammen – das es hier ja gibt. Theoretisch könnte man aber von Horror sprechen, solange man die Einschränkung trifft, dass es auch ein Thriller ist.

FF: Deine Inspirationen für Lost Place hast Du ja genannt – The Happening, Die Vögel und Unheimliche Begegnung der dritten Art. Das Thema der unsichtbaren Gefahr ist ja bei den ersten beiden präsent. Was hat Dich bei Unheimliche Begegnung beeinflusst?

TK: Es ist die Perspektive der Geschichte, die Coming-of-Age-Thematik von einem Mann, der nicht erwachsen werden will. Bei dem Film gibt es auch diese spezielle Dramaturgie, die mit den Erwartungen des Zuschauers an Außerirdische spielt. In meinem Verständnis ist die ganze UFO-Thematik auch eine Art urban legend, da es einerseits keine Beweise für Außerirdische gibt und trotzdem sehr viele Menschen ein starkes Gefühl mit diesen Geschichten verbinden.

FF: Denkst Du, dass es in Deutschland einen großen Markt für Filmgenres wie Mystery, Horror und Science-Fiction gibt?

TK: Ob es einen Markt gibt, dass sehen wir daran, wie der Film anläuft. Ich glaube auf jeden Fall, dass es ein großes Interesse gibt an diesen Geschichten. das war immer spürbar. Wir haben im Schnittraum ja sehr viel getestet. Wir haben zwei große Test-Screenings gehabt mit jeweils etwa 300 Personen und wir hatten im Schnittraum in der Endphase jede Woche 5-6 Leute zu Gast, unterschiedlichen Alters, vor allem aber junge Leute. Der Film richtet sich bewusst stark an Teenager. Wir waren deshalb sehr froh, dass er eine FSK12-Freigabe bekam.

FF: Du würdest also Teenager als das Zielpublikum des Films bezeichnen?

TK: Teenager und junge Erwachsene. Interessant ist aber, dass es jetzt auch in der Generation der Mittdreißiger wieder Interesse für diese Themen gibt. Das sieht man seit Super 8 (von J. J. Abrams). Diese Leute sind ja mit solchen Filmen, also mit dem Blockbusterkino der achtziger Jahre, häufig aufgewachsen. Viele solche Leute erkennen dann den Retro-Look. Eine große Referenz waren für mich dabei die frühen Filme von Steven Spielberg, vor allem Close Encounters (Anm. der Red: Unheimliche Begegnung der dritten Art) und die Fotografien von Gregory Crewdson. Das war der Look, der mich interessiert hat.

Thorsten Klein Interview

FF: Die Frage, die sich beim visuellen Aspekt von Lost Place natürlich sofort aufdrängt, ist die nach dem 3D. Wie kam es zu der Entscheidung, den Film in 3D zu drehen?

TK: Ursprünglich wollten wir den Film in 35mm drehen. Wir haben das Projekt beim Empfang der Filmhochschulen auf der Berlinale 2011 vorgestellt und haben dort die Leute von Moviebrats kennengelernt. Moviebrats haben zuvor einen Werbespot in 3D gedreht, waren sehr begeistert und haben nachgefragt, ob wir nachgedacht hätten, den Film in 3D zu drehen. Ich hatte das anfangs gar nicht im Sinn, weil wir ja auch nicht davon ausgehen konnten, das Geld zu haben, um das zu finanzieren. In der Postproduktion ist es eine ganz andere Arbeitsweise. Ich habe mir aber darüber Gedanken gemacht und für mich war es entscheidend, dass das 3D der Geschichte dient. Es musste eine Rechtfertigung in der Geschichte geben, um das 3D einzusetzen. Bei Lost Place musste man da nicht so weit zu denken. Es geht in dem Film ja auch darum, neue Orte zu entdecken und kennenzulernen und die Faszination, die das Geocaching in Lost Place ausmacht. Dass man im Wald auf irgendwelche gigantischen Bauten stößt, z. B. auf Raketenstartplätze aus dem Zweiten Weltkrieg in Peenemünde. Im Film hatten wir einen sehr gut erhaltenen "Lost Place" und dann bietet es sich ungemein an, dank 3D eine größere Räumlichkeit im Film zu haben. Es sehe es so: in Filmen geht es immer um Illusion von Raum. Für mich ist das 3D ein weiteres Element, das diese Illusion perfekter macht. Ganz hart gesagt bedeutet das, dass man sich eigentlich nicht die Frage stellen muss: "Braucht dieser Film 3D?". Diese Frage hätte man sich ja beim Übergang von Schwarzweiß- auf Farbfilm auch stellen können. Sie wurde damals auch gestellt. Natürlich muss kaum ein Film zwingend in Farbe gemacht werden, außer vielleicht 2001 – Odyssee im Weltraum. Es ist aber ein filmisches Mittel und ein Teil der Illusion.

FF: Kamen beim Dreh mit 3D bestimmte Herausforderungen hinzu, mit denen du vorher nicht gerechnet hast?

TK: Das Gute war ja, dass es mein erster Langfilm war und ich deshalb keine wirkliche Referenz hatte. Wir haben einen Kurzfilm zuvor auf 35 mm gedreht und da haben wir schon gemerkt, was es an Sorgfalt und Zeit fordert, wenn man einen ausgefeilten Look herstellen will. Diesen Maßstab habe ich bei Lost Place auch sofort angelegt. Ich bin nicht der Typ, der am Set viele Experimente macht. Ich weiß in der Regel vorher, was das Ziel ist und was gemacht werden soll. Insofern kam es der Arbeitsweise sehr entgegen. Man musste sich sehr an den Plan halten und konnte wenige spontane Entscheidungen treffen. Eine gute Vorbereitung ist dabei absolut essentiell.

FF: Wurden auch einzige Szenen so angepasst, dass das 3D besser zur Geltung kommt, sobald Du wusstest, dass der Film in 3D gedreht werden wird?

TK: Es ist so, dass wenn man einen Film nachher in 3D konvertiert und erst recht, wenn man stereoskopisch dreht, dass man sehr früh sehr eng mit dem Stereografen arbeitet. Man entwickelt ein sogenannten „Depth Chart“. Das heißt, man geht jede Szene des Films einzeln durch und legt fest, wie viel „Depth-Budget“ man einsetzt, d. h. wie sehr man in die Tiefe oder wie stark man in die negative Parallaxe, also in den Zuschauerraum, gehen will. Man muss wirklich bedenken, dass wenn man es falsch macht und unsauber arbeitet, dass es unangenehm für den Zuschauer ist. Man musste sich klar sein, dass an den "maximalen" Stellen, was Spannung betrifft, auch das maximale „Depth-Budget“ einzusetzen und die Dinge, die in der Szene wichtig sind, auch herauszuarbeiten. Dann muss man den Zuschauer auch entspannen lassen. Wenn man sich das „Depth Chart“ anschaut, dann sieht man, dass das 3D am Anfang noch sehr dezent bleibt und später immer stärker wird, wobei dann auch Brüche durchlaufen werden mit Szenen, die entspannender sind. Das hat eine eigene Dramaturgie.

FF: Das 3D in Lost Place kann sich auch wirklich sehen lassen.

TK: Wir hatten viel Glück. Unser Stereograf ist sehr ehrgeizig und wir haben natürlich auch die Analysen von anderen Filmen angeschaut, um zu sehen, wie sie es gemacht haben. Uns war wichtig, diese Plastizität in Bezug auf die Charaktere zu haben, man nennt es „Aroundness“. Bei schlechtem oder häufig bei konvertiertem 3D sieht man, dass die Figuren wie Pappaufsteller aussehen. Das wollten wir vermeiden und haben sehr fein gearbeitet. Was wir nicht wollten war "Zirkus-3D" – Dinge in die negative Parallaxe, also in den Zuschauerraum fliegen zu lassen. Im Hinblick auf den Look hat uns eher die Tiefe und die Stauchung des Raumes interessiert. Wir haben auch einmal den „Vertical Effect“ ausprobiert. Dabei gibt es kaum Referenzen. Da kann einem keiner sagen, ob es geht oder nicht, Deswegen haben wir auch eine sichere Variante gedreht. Das war aber auch für alle der Reiz, etwas Neues auszuprobieren.

FF: Also reizt es Dich sehr, neue Dinge im technischen Bereich anzugehen?

TK: Das ist wirklich sehr spannend. Wir haben zwar immer versucht, uns möglichst abzusichern, aber manche Dinge mussten wir einfach ausprobieren, solange die Physik es zulässt. Wir wollten natürlich keine Schmerzen im Auge erzeugen, außer an den Stellen, an denen wir den Effekt bewusst so einsetzen, dass es etwas unangenehm wirkt. Das war faszinierend.

FF: Was steht denn für Dich demnächst an?

TK: Das Drehbuch ist schon fertig. Es ist eine romantische Komödie mit Mystery- und Sci-Fi-Elementen, in englischer Sprache.

FF: Wieder in 3D?

TK: Das ist eine sehr spannende Frage! Grundsätzlich gerne in 3D, aber gleichzeitig ist es so, dass mich das VFX (Anm. der Red: Visual Effects, also Spezialeffekte) unglaubklich fasziniert und es spielt auch bei dieser Geschichte eine große Rolle. Man muss immer bedenken, dass wenn man in 3D dreht, dass man dann immer zwei Bilder hat, die man bearbeiten muss und das macht im Hinblick auf VFX sehr viele Dinge unglaublich kompliziert. Es gibt Regisseure wie J. J. Abrams, der bei dem letzten Star-Trek-Film ebenfalls vor der Frage "3D oder nicht 3D" stand und er hat sich dafür entschieden, wegen VFX in 2D zu drehen. Er hat aber trotzdem einen Stereografen am Set gehabt, der dafür gesorgt hat, dass der Film 3D-mäßig aufgelöst wurde. Ich verstehe auch teilweise den Ärger der Leute, wenn Filme, die eigentlich nicht im Hinblick auf 3D inszeniert wurden und nicht klassisch 3D-aufgelöst sind, dann in 3D ins Kino kommen. Dann fehlen der Mehrwert und das Spiel zwischen Hintergrund und Vordergrund. Man kann aber sehr wohl heutzutage sehr gut konvertieren, man muss es aber bei der Auflösung mitbedenken. Es wird also bei meinem nächsten Film stark davon abhängen, was mir der VFX-Supervisor sagt. Man trifft eine Entscheidung für den gesamten Film bzw. den gesamten Look.

FF: Wenn Du das machen würdest, dann wäre das, wenn ich mich nicht irre, die erste romantische Komödie in 3D.

TK: Genau, das ist natürlich auch ein Reiz. Es gibt sehr viele interessante Räume und der Film spielt an einem interessanten Ort. Das lädt stark dazu ein. Mich interessiert grundsätzlich das, was Steven Spielberg "the biggest show on earth" genannt hat – wenn Filme ein beeindruckendes Erlebnis sind und man mit einem guten Gefühl aus dem Film rausgeht und die Bilder mitnehmen kann.

von Arthur Awanesjan

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