Tagchen Filmfreunde!
Filmfutter hatte die Möglichkeit, am Footage-Screening zu den kommenden Warner-Blockbustern Godzilla und Edge of Tomorrow teilzunehmen. Manchmal sind solche Screenings richtig niederträchtige Angelegenheiten, wenn es sich um sehr gute Ware handelt. Hier haben wir den Fall gleich doppelt. Beide Screenings ließen uns mit dem Gefühl zurück: „Nein, nicht aufhören! Weitergucken, man!“ Wir konnten nämlich jeweils 15 Minuten aus den kommenden Action-Filmen sichten und lassen Euch nicht länger zappeln; hier sind die ersten Eindrücke:
Godzilla
Nein, auch bei dem Footage-Screening haben wir von der riesigen Echse nicht viel mehr sehen können, als aus den Trailern bekannt ist. Zu Beginn spricht Regisseur Gareth Edwards ein paar Sätze über den Entstehungsprozess und was für eine jahrelange Höllen-Arbeit in diesem ambitionierten Projekt steckt. Ferner warnte er uns, dass manche Szenen noch durch die Post-Production mussten und nicht alle Effekte zu 100% ausgereift seien. Die Effekte sahen schon jetzt sehr gut aus, was uns fröhlich stimmt, wenn sie sogar noch besser werden. Joe Brody, gespielt von Bryan Cranston ("Breaking Bad"), arbeitet zusammen mit seiner Frau (Juliette Binoche) als Ingenieur in einem Kraftwerk, das scheinbar auch in den Gefährdungsradius vermeintlicher „Erdbeben“ fällt. Achtung SPOILER: Schließlich ruckelt die Erde so heftig, sodass es zu technischen Schwierigkeiten kommt und Joe Brodys Frau stirbt. Zeitsprung: 15 Jahre später. Aus Bryan Cranstons Charakter ist ein Skeptiker geworden, der ein Phantom jagt, weil er nicht an die verschleiernden Regierungserklärungen bezüglich der „Naturkatastrophen“ glaubt. Weitere Szenen zeigen Aaron Taylor-Johnson (Kick Ass) als Soldaten, der bei einem nächtlichen Einsatz einen Zugtransport bewachen soll und im Endeffekt auch von Godzilla (Spekulation, da man nichts von dem Vieh sehen konnte) angegriffen wird. Er meldet sich unter anderem als Freiwilliger, um in das Herz einer zerstörten Stadt via HALO-Sprung (High Altitude für unbemerktes Eindringen in Feindterritorium) zu gelangen. Dort befindet sich vermutlich noch seine Frau/Freundin (Elizabeth Olsen).
In einer weiteren Szene schwimmt Godzilla unter Wasser auf eine Stadt zu. Dabei taucht er unter einem Flugzeugträger durch und wird fassungslos vom Deck aus von Ken Watanabe (Forscher? Godzilla-Gelehrter?) beobachtet. Das Monster schiebt eine ganz schöne Bugwelle und spült erstmal die halbe Stadt leer. Bei der letzten Szene handelt es sich um Aufnahmen aus unterirdischen Gängen, Tunneln und Höhlen (man sieht auch riesige Dino-artige Skelette) mit einem Erkundungsteam (u.a. Ken Watanabe). Dieser bringt nochmal die „arroganter Mensch vs. Natur-Gedanken“ zum Ausdruck und gibt uns somit vielleicht die Intentionen der Story Preis. Gespickt wird das Ganze nochmal mit schnellen Schnitten der Zerstörungsschneisen des wütenden Monsters.
Fazit: Uns wird ein wohlmöglich aussichtloser Versuch der Menschen gezeigt, mit einer Katastrophe wie Godzilla erfolgreich umzugehen. Die extrem spannenden Szenen weisen eine bedrückende, bedrohliche Stimmung auf, um direkt die ersten Nackenhaare erstarren zu lassen. Wie in den Trailern angekündigt, scheint der Film sehr düster und wahrlich heftig atmosphärisch wasserfest zu sein. Vielleicht hat der Film auch noch die ein oder andere halb-philosophischen Aussagen zu machen. Wir können jedenfalls kaum noch warten!
The Edge of Tomorrow
Tom Cruise eröffnet das Screening mit huldigenden Worten über Produktion, Regie, Cast und Crew. Besonders lobpreisend plaudert er über die einmalige Emily Blunt und ihr rückhaltloses Engagement so wie hartes Training für die Rolle. Major/Private Bill Cage wacht auf einer Militärbasis in England auf – mit Handschellen. Es muss ein Missverständnis vorliegen, weil er auch gar nicht zusammenbekommt, warum oder wie er dorthin gelangt ist. Er als PR-Berater der US-Army hat auch keinerlei Kampferfahrung, um es ansatzweise mit der Alieninvasion aufzunehmen. Ein vorgesetzter Offizier grinst ihn verschmitzt, dreckig lächelnd an und beschuldigt ihn, ein Deserteur zu sein; schwupps befindet Tom Cruise sich an der Front. Der sich als beinah-Todesfalle entpuppende Landeanflug auf den Strand in Frankreich erinnert zu Teilen an das Omaha-Beach-Gemetzel aus Der Soldat James Ryan, allerdings ohne Blut und Gedärme. Ob hier Referenzen absichtlich oder zufällig sind, ist egal, denn die Szenen haben Schmackes und kommen cool actionblockbustermäßig rüber. Was die Aliens betrifft, so sind es halb-mechanische, spinnenartige Beine besitzende, ein wenig glühende, sehr windig-wendige-flinke Viecher, die sich durch Sand graben können und fast zu schnell für menschliche Reaktionen sind. Nicht jedoch für Rita Vrataski aka „Full Metal Bitch“ (Emily Blunt), die eine hochtrainierte Elitesoldatin abgibt. Trotzdem wird sie von einem Alien zur Strecke gebracht, weil der unerfahrene Bill Cage in dem Moment kaum seine Waffe entsichert hatte. Schließlich sprengt sich der mittlerweile bewegungsunfähige Bill Cage von Angesicht zu Angesicht mit einer anderen Aliensorte (ohne Mechanik) in die Luft. Dabei wird er mit dem Blut des besonderen Aliens bespritzt und wacht nach seinem Tod wieder in Handschellen auf der Militärbasis auf. Er versucht den Soldaten klarzumachen, dass sie in ihr Verderben rennen und wird im Handumdrehen wegen seines wirren Geredes mit Maulkorb zur Front geschickt (Comic-Relief bietet der Film also auch). Dieses Mal kennt er einige Situationen besser und rettet Rita – vorerst. Sie glaubt seinen Ausführungen über die Zeitschleife, weil sie es ebenfalls erlebt hat. Mit dem Auftrag für Bill, sie nach dem Aufwachen zu finden, sterben beide erneut bei einer Explosion.
Diese Szenen durchläuft Tom Cruise immer wieder und es ist fesselnd, seinem Lernzuwachs à la Versuch und Irrtum zuzusehen. Lustig wird es, wenn seine Kameraden es kaum fassen können, wie versiert, vorausschauend und gekonnt er plötzlich kämpfen kann. Strandszenen wurden gut abwechslungsreich, mit anderen Einstellungen und Schnitten gestaltet, damit diese nicht langweilig werden. Ab und zu knallt Emily Blunt ihren Partner ohne Vorwarnung selbst ab, um von vorne anfangen zu können (saukomisch!). In einer letzten Einstellung, finden sich die beiden abseits des Schlachtfeldes auf einem verlassenen Bauernhof wieder und versuchen einen Helikopter zu starten. Bill Cage benimmt sich eigenartig aus Ritas Sicht, bis sie merkt, dass er das hier alles schon kennt. Er reagiert darauf mit dem Hinweis, dass es immer einen oder alle beide nach dem Start des Helikopters tödlich erwischt, weil Aliens in der Nähe lauern.
Fazit: Mit Sicherheit liest man öfters im Internet, dass es sich bei Edge of Tomorrow um eine Art „…und täglich grüßt das Murmeltier – Level Hardcore“ handelt. Das Bild gefällt und passt, da auch Tom Cruise und Emily Blunt wie Bill Murray alles ausloten und minutiös vorbereiten können, da sie immer wieder aufs Neue trainieren können. Auf einem Sci-Fi-Kriegsschauplatz kommt dieses Unterfangen sehr stylisch, clever choreografiert und bombastisch daher. Der Film wird vermutlich eine FSK12 erhalten, da keine Splattereffekte vorhanden sind. Wenn sich keine großen, hanebüchenen Logiklöcher auftun, freuen wir uns wie angefixt auch auf diesen augenscheinlichen Action-Knaller.
Godzilla startet am 15.05.2014 in den deutschen Kinos und Edge of Tomorrow kommt zwei Wochen später am 29.05. Man kann sich im Mai also auf was freuen!