Quellen: Entertainment Weekly, USA Today
Vor etwa zwei Wochen gingen die Dreharbeiten zu Rob Lettermans Adaption von "Gänsehaut", R. L. Stines Gruselbuchreihe für Kinder, zu Ende, doch der Film startet erst in einem Jahr in den deutschen Kinos (Kinostart: 6.08.2015). Ich bin gespannt, wie groß das Interesse an dem Film sein wird. Einerseits ist "Gänsehaut" ein Klassiker, durch den viele Kinder zum allerersten Mal in Berührung mit dem Horrorgenre kommen. Mehr als 80 "Gänsehaut"-Bände hat Stine bis dato geschrieben und mehr als 350 Million Exemplare wurden weltweit verkauft. Doch zugleich wurde der Höhepunkt der Popularität der Reihe in den Neunzigern erreicht und die Kinder von heute kommen mit den Büchern nicht mehr so häufig in Berührung wie einst. Daher muss der Film hoffen, in den mittlerweile erwachsen gewordenen einstigen "Gänsehaut"-Fans Nostalgie zu wecken und zugleich auch neue Fans für sich zu gewinnen.
Dazu haben die Macher, meiner Meinung nach, genau den richtigen Ansatz gewählt. Anstatt sich lediglich eins von zahlreichen Abenteuern, die Stine sich ausgedacht hat, vorzunehmen, haben die Drehbuchautoren Mike White (School of Rock) und Darren Lemke (Jack and the Giants) den Meta-Ansatz gewählt und aus dem Autor Stine eine Hauptfigur gemacht. Gespielt wird er vom Erfolgscomedian Jack Black. In dem Film erwachen die Monster aus seinen Büchern zum echten Leben und es liegt an ihm, seiner Tochter (Odeya Rush) und dem Nachbarsjungen (Dylan Minnette), diese aufzuhalten und zurück in seine Bücher zu verbannen.
Jack Black erzählte kürzlich gegenüber Entertainment Weekly über seine Rolle und weshalb der Film ihn so reizte: (aus dem Englischen)
Ich spiele R. L. Stine, der in keinem der Bücher auftaucht, aber ein essentieller Charakter in diesem Film ist. Darin geht es darum, dass alle seine Schöpfungen zum Leben erwachen. Es war eine tolle Lösung, um alle seine gruseligen Bestien und Monster aus seinen Büchern in einem Film zusammenzubringen.
Kinder mögen gruselige Filme, aber heutzutage kann man sie nicht mehr zu den großen Horrorfilmen ins Kino mitnehmen, wo der Satan herausspringt und deine Genitalien abbeißt. Diese Filme können einen traumatisieren; sie sind nicht für Kinder geeignet. Aber Kinder mögen trotzdem etwas Spannung und etwas Gefahr, weshalb man Projekte wie dieses braucht.
Bei der letzten Aussage kann ich Jack Black voll und ganz zustimmen. Gruselfilme mit abenteuerlichem Charakter, die wirklich für Jugendliche und Kinder gut geeignet sind, wie Gremlins oder The Monster Squad, sind heutzutage eine Rarität. Ein großartiger Vertreter dieser Gattung war vor acht Jahren de Animationsfilm Monster House. Wenn alles nach Plan läuft, dann könnte Gänsehaut (OT: Goosebumps) ein Film werden, der noch Generationen von Kindern begeistern wird.
Ob dies nun wirklich so ist, werden wir erst nächsten Sommer wissen. Jetzt können sich die Fans von Stines Büchern aber vorerst an den ersten Bildern aus dem Film erfreuen und darauf einige alte Bekannte aus dem Büchern entdecken – allen voran die hinterlistige Bauchrednerpuppe Slappy, die zu den bekanntesten Antagonisten der "Gänsehaut"-Reihe gehört.