Quelle: Deadline
In den mittlerweile 25 Jahren seiner Karriere, hat der britische Filmemacher Jim Sheridan nur acht Filme inszeniert. Nichtsdestotrotz gehört der Regisseur zu denjenigen lebenden Filmschaffenden, die schon lange für eine Oscar-Auszeichnung überfällig sind. Sechsmal wurde er für die begehrte Trophäe nominiert – dreimal als Drehbuchautor, zweimal als Regisseur und einmal als Produzent. Zu seinen größten Erfolgen gehören dabei die Kollaborationen mit Daniel Day-Lewis, Mein linker Fuß und Im Namen des Vaters. Sein letzter großer Erfolg unter Kritikern war das Immigranten-Drama In America, das 2004 für drei Oscars nominiert wurde. Danach versuchte sich Sheridan an einigen für ihn doch recht kuriosen Projekten, wie dem 50-Cent-Streifen Get Rich or Die Tryin' oder dem Psychothriller Dream House – mit wenig Erfolg. Seit drei Jahren hörte man nichts mehr von Sheridan. Sein neustes Projekt soll jetzt wieder etwas sein, mit dem er in seiner Karriere noch nie in Berührung kam – eine TV-Serie. Diese wird von Fox TV Studio für den prestigeträchtigen Sender HBO (Heimat von "Die Sopranos", "Game of Thrones" und "True Detective") produziert und basiert auf Sheridans In America. Sheridan selbst produziert die Serie gemeinsam mit seinen beiden Töchtern. Ob er bei einigen Folgen auch auf dem Regiestuhl sitzen wird, ist unbekannt, doch ich kann mir durchaus vorstellen, dass er auf jeden Fall sein Händchen in der Serie haben wird.
In America war zwar ein schöner, rührender Film, doch nach über zehn Jahren erscheint es doch eine ziemlich beliebige Wahl für eine TV-Serie. Das muss aber nicht negativ sein, denn der Plot eignet sich ganz gut für das Serienformat. Wie schon der Film, wird die Serie von einer armen irischen Familie handeln, die nach New York kommt und in einem schäbigen Apartment-Gebäude Probleme hat, sich mit Nachbarn anzufreunden. Dabei wird die Familie von ihrer tragischen Vergangenheit heimgesucht. Anstelle von Hell’s Kitchen, wie im Originalfilm, wird das Zuhause der Familie in der Serie in Bronx sein.
Die Hauptrollen in Sheridans Film spielten Samantha Morton (die für ihre Rolle eine Oscarnominierung erhielt) und Paddy Considine, wobei die herausragendste Performance in dem Film von Djimon Hounsou als mysteriöser Nachbar der Familie stammte.