Die zweifache Oscarpreisträgerin Luise Rainer stirbt im Alter von 104

Quelle: Variety

Die einzige deutsche Schauspielerin, die jemals mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, ist tot. Luise Rainer verstarb gestern in London an den Folgen einer Lungenentzündung. Sie wurde 104 Jahre alt. Viele Superlative lassen sich der 1910 in Düsseldorf geborenen Mimin zuschreiben. Sie war eine der letzten noch lebenden Schauspielerinnen aus der Goldenen Ära der Traumfabrik und die älteste noch lebende Oscargewinnerin. Im zarten Alter von 28 wurde sie zur ersten Person, die in zwei Jahren in Folge den Oscar gewinnen konnte. Dies gelang ein Jahr später dann Spencer Tracy. Dabei währte die Hollywood-Karriere von Rainer nur wenige Jahre.

Nachdem sie ihre ersten Filme Sehnsucht 202 und Madame hat Besuch in Deutschland gedreht hat, entdeckten 1935 die Talentsucher von MGM Luise Rainer und das Studio nahm sie unter Vertrag. Für ihre vermutlich berühmteste Rolle in Der große Ziegfeld gewann sie 1937 ihren ersten Oscar als "Beste Haupotdarstellerin". Ein zweiter folgte 1938 für Die gute Erde, in dem sie eine chinesische (!) Bäuerin gespielt hat. Danach drehte sie noch Filme wie Die große Stadt und Der große Walzer (das Wort "groß" war offensichtlich Pflicht in den Titeln ihrer Filme), doch 1938 endete die Kariere der als schwierig geltenden Schauspielerin bei MGM und damit mehr oder weniger auch in Hollywood. Rainer forderte bessere Rollen und höhere Gagen und wurde vom Studio entlassen. Ihre letzte Kinorolle spielte sie in Hostages 1943 und war danach erst 1997 in Dunkle Tage in St. Petersburg wieder zu sehen, obwohl es davor fast zu einer Rolle in Fellinis La Dolce Vita kam (Rainer lehnte wegen einer Bettszene mit Marcello Mastroianni ab). Nichtsdestotrotz hinterließ sie in ihren wenigen aktiven Jahren einen großen Eindruck, den man auch fast 80 Jahre später nicht vergessen hat. Das ist die Macht der Schauspielkunst.

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