Quelle: Die Welt
Heute am 23. April sollte sich ja eigentlich die ganze deutsche Kinogängergemeinde auf den Release von Marvel’s Blockbuster Avengers: Age of Ultron freuen, den wir auf Filmfutter übrigens schon etwas früher sehen durften, doch nicht jedes Kino zeigt sich so begeistert davon, dass Disney 2012 so einen Wahnsinnserfolg mit dem ersten Film Marvel’s The Avengers hatte und dies jetzt noch toppen will. Mehr als 200 deutsche Kinos kündigten jetzt an, die Rückkehr der Superhelden nicht aufführen zu wollen. Der Grund ist, dass Disney neue Geschäftsbedingungen festgelegt hat, welche die Mietkosten des Films überall auf 53 Prozent des Kinokartenpreises erhöhen; im Normalfall liegen die Mietsätze abhängig von der Ortsgröße bei 47,7 bis 53 Prozent.
Viele Kinobetreiber fürchten, dass in Zukunft auch andere Filmverleiher diesem Beispiel folgen könnten, und so die Mietsätze stark ansteigen, weswegen sich einige aus Protest weigern, den Film in ihr Sortiment aufzunehmen. Disney verteidigt seine Entscheidung mit dem Argument, dass durch die fortgeschrittene Digitalisierung zum Start eines Films genug Kopien zur Verfügung ständen, dass eine Abweichung der Konditionen zwischen verschiedenen Kinos keinen Sinn mehr ergebe. Früher bekamen kleinere Kinos neu anlaufende Filme erst etwas später, da die Anzahl der Filmkopien begrenzt war, was geringere Mietsätze für diese Kinos rechtfertigte.
Die AG Kino-Gilde, die zum Boykott bläst, versucht die Interessen der Filmtheater zu vertreten und argumentiert damit, dass die Digitalisierung auch viel größere Kosten für die Kinobetreiber mit sich trägt, und versucht so zu verhindern, dass Disney einfach die Preise erhöht. Deswegen organisierten sich schon mehr als 200 deutsche Kinos in der I.G. Nord, einem Zusammenschluss von Kinobetreibern in Norddeutschland. Ob die Aktion Disney wirklich dazu bewegen wird die Mietsätze wieder zu senken waage ich zu bezweifeln. So oder so wird Avengers: Age of Ultron ein riesen Erfolg werden und eine Unmenge an Geld machen, weswegen sich die Verantwortlichen sicher um andere Dinge kümmern werden, solange der Boykott so klein bleibt.