Vor zwei Jahren gewann das Sklaverei-Drama 12 Years a Slave den Oscar als "Bester Film" und heimste auch sonst zahllose Auszeichnungen ein. Gelobt wurde der Film (zu Recht) für seine unbeschönigte Darstellung der Sklavereiopfer und die Umstände, die in den USA vor dem Sezessionskrieg herrschten. Doch bei all dem Erfolg von 12 Years a Slave gilt weiterhin die Miniserie "Roots" als das ultimative Werk über die Sklaverei und die Geschichte der Schwarzen in den USA. Bei der Erstausstrahlung der Miniserie, die auf Alex Haleys Roman "Wurzeln" basiert, brach sie alle denkbaren Zuschauerrekorde in den USA. Knapp 100 Millionen Zuschauer sahen das Finale. Eine Fortsetzung folgte mit "Roots: Die nächsten Generationen" und adaptierte die letzten sieben Kapitel von Haleys Buch. "Roots" erzählte die Geschichte von Kunta Kinte (LeVar Burton) aus einem westafrikanischen Dorf, der 1767 im Alter von 17 in die Sklaverei nach Nordamerika verschleppt wurde. Nachfolgend handelt "Roots" von ihm und seinen Nachkommen über sieben Generationen, die mehrere Epochen der US-amerikanischen Geschichte durchleben.
"Roots" ist und bleibt eine Sensation und zeigte auf, wie viel Bedarf zur Auseinandersetzung mit dem Thema Sklaverei damals in den USA bestand. Auch heute ist "Roots" immer ein unumstrittener Klassiker der Fernsehgeschichte und nun soll die Geschichte für eine neue Generation erzählt werden. Ob das möglicherweise mit dem Erfolg von 12 Years a Slave zusammenhängt?
Der US-Sender HISTORY plant eine Neuauflage der Miniserie, die ihrerzeit auf ABC lief. Deren Hauptdarsteller LeVar Burton wird einer der Produzenten der neuen Serie sein. Die neue Serie soll zeitgleich auf HISTORY und den beiden Schwesternsendern A&E und Lifetime ausgestrahlt werden. Die neue "Roots"-Version wird sich mehr an Haleys Roman halten, aber auch neuste Erkenntnisse der historischen Wissenschaft über die Zeitepoche einbinden. Ob die Neuauflage aber auf ähnlich gigantische Resonanz stoßen wird wie das Original, kann bezweifelt werden.