Quelle: Marvel Studios
Vielleicht erwischt es mich heute einfach auf dem falschen Fuß, aber ich bin wirklich kein Fan des soeben veröffentlichten offiziellen Filmplakats zu Marvels Ant-Man, das Ihr unten sehen könnt. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, es sei Fan-Art, zusammengestellt aus bisher veröffentlichtem Material. Für Fan-Art wäre das okay, für das Hauptposter zum Film wirkt das Ergebnis aber doch ein wenig lieblos. Dabei war das Teaser-Poster zu dem Film (rechts) noch wirklich originell.
Aber hier sind einfach einige Bilder aufeinander geklatscht worden. Der Ant-Man im Kostüm im Zentrum ist ja noch ganz in Ordnung. Doch schaut Euch genauer den Hintergrund an. Das Bild von Paul Rudd und die Golden-Gate-Brücke im Hintergrund sind nahezu identisch zum allerersten Bild, das vom Drehbeginn letzten August veröffentlicht wurde. Nach neun Monaten bot sich also kein anderes Motiv von Rudd an als mit Hoodie, Pflaster auf der Augenbraue und der Brücke im Hintergrund? Auf der linken Seite schaut Corey Stoll böse aus – muss er ja, er ist ja der Bösewicht! Aber wer sind die Men in Black, die hinter ihm lauern und was suchen sie auf dem Poster? Auf der rechten Seite sind dann Michael Peña und Bobby Cannavale zu sehen. Beide sind tolle Schauspieler, doch was genau machen sie hier? In den bisherigen Trailern kamen sie kaum zum Einsatz und 99% der Kinogänger werden nicht wissen, wen sie spielen (Cannavale spielt den Ehemann von Scott Langs Ex-Frau, Peña ist sein ehemaliger Zellengenosse). Es ist nicht The Avengers, wo wirklich alle Figuren auf das Poster müssen, weil sie bekannte Superhelden darstellen und es ist auch nicht Guardians of the Galaxy, wo die Hauptfiguren ein wirklich bunter Haufen (Baum! Waschbär! grüne Zoe Saldana!) sind und daher durchaus repräsentabel auf dem Plakat aussehen. Hier wirkt es einfach überfrachtet und sogar Cannavale schaut auf dem Plakat skeptisch aus.
Wer meine Artikel mitverfolgt, weiß, dass ich keineswegs ein Marvel-Hasser bin, sondern ein großer Fan des Marvel Cinematic Universe (siehe auch meine Kritik zu Age of Ultron). Aber noch kein Film des MCU hat mich bislang so skeptisch gestimmt wie Ant-Man, seit Regisseur Edgar Wright und Drehbuchautor Joe Cornish nach jahrelanger Arbeit an dem Film das Projekt verließen und mit Peyton Reed hastig Ersatz gefunden wurde (nachdem mehrere andere Regisseure ablehnten). Ant-Man ist kein Charakter, den man besonders leicht im Kino umsetzen kann, ohne gleich ein wenig lächerlich zu wirken. Dazu bedarf es schon sehr kreative Köpfe, so wie James Gunn bei Guardians of the Galaxy. Ob Peyton Reed und Drehbuchautor Adam McKay, der Wrights und Cornishs Skript umschrieb, diese kreativen Köpfe sind, weiß ich nicht. Die bisherigen Trailer waren ordentlich, hauten mich aber definitiv nicht vom Hocker (wobei der finale Gag im neusten Trailer schon super war). Wo allerdings definitiv kein bisschen Kreativität involviert war, ist das obige Poster. Aber genug gejammert. Als Marvel-Fan kann ich natürlich nicht umhin, mich trotzdem insgeheim auf den Film zu freuen, Poster hin oder her (ja, es ist schlecht!)
Hier noch einmal der letzte Trailer zu dem Film, der am 23.07. in Deutschland starten wird. Übrigens wurden Cameos von Hayley Atwell als Peggy Carter und John Slattery als Howard Stark für Ant-Man bestätigt.
Offizieller Filminhalt:
"Neueste Marvel-Comicverfilmung rund um den Biochemiker Dr. Hank Pym (Michael Douglas), der nach einem missglückten Experiment mit Insekten kommunizieren und sie kontrollieren kann und diese Fähigkeit später an den geläuterten Meisterdieb Scott Lang (Paul Rudd) weitergibt. Lang hilft seinem Mentor Pym, das Geheimnis des speziellen Ant-Man-Anzugs, mit dessen Hilfe sie sich auf Ameisengröße schrumpfen können und gleichzeitig an Stärke gewinnen, davor zu bewahren, in falsche Hände zu geraten. Gemeinsam planen sie einen Raub, bei dem nicht weniger als das Schicksal der Erde auf dem Spiel steht…"