Quelle: The Hollywood Reporter
Ich kann das Stöhnen schon hören. Noch ein Märchenfilm? Nimmt es denn kein Ende? Die Antwort ist: solange Filme wie Cinderella und Maleficent weltweit locker mehr als eine halbe Milliarde Dollar einspielen – nein. Der Film in diesem Fall ist nicht von Disney, sondern von Warner Bros. Das Studio hat es sich scheinbar vorgenommen, mit Disney in puncto Märchenfilme zu konkurrieren und bringt dieses Jahr schon das Peter-Pan-Prequel Pan in die Kinos. Außerdem bei Warner in Arbeit: Jungle Book: Origins, ein Konkurrenzprojekt zu Disneys kommender Verfilmung von Das Dschungelbuch, das 2017 in die Kinos kommt. Doch das Studio ist bei weitem nicht das Interessanteste an der Pinocchio-Verfilmung, die von Warner geplant wird, sondern der angebliche Regisseur des Films. Regie-Wunderkind Paul Thomas Anderson soll die Holzpuppe zum Leben erwecken, wie das Branchenblatt The Hollywood Reporter berichtet. Diese Meldung ist in etwa so überraschend, als wenn man ankündigen würde, dass Martin Scorsese eine Marvel-Verfilmung inszeniert oder David Fincher den nächsten Transformers dreht. Schaut man sich Andersons Filmografie an, zu der ausgezeichnete Filme wie Boogie Nights, Magnolia, There Will Be Blood und Inherent Vice gehören, dessen zusammengerechnete Produktionskosten vermutlich geringer sind als das potenzielle Pinocchio-Budget, dann passt eine große Märchenverfilmung da nicht so ganz hinein. Aus diesem Grund bleibe ich skeptisch bezüglich Andersons Beteiligung, bis die erste Klappe am Set mit ihm gefallen ist. Sollte es aber tatsächlich dazu kommen, dann wird es auf jeden Fall eine Märchenadaption sein, auf die ich sehr gespannt sein werde.
Einen Star hat der Film bereits. Robert Downey Jr., der den Film außerdem produziert, ist bereits seit langer Zeit als Geppetto an Bord, der "Vater" der Holzpuppe, die zum Leben erwacht. Michael Mitnick, der Autor von Hüter der Erinnerung – The Giver, hat die letzte Drehbuchfassung geschrieben, die Downey Jr. in den letzten sechs Monaten selbst ein wenig überarbeitet hat. Der Film liegt Downey Jr. sehr am Herzen liegen und vielleicht ist es seine Beteiligung, die auch Anderson überzeugt hat, sich des Projekts anzunehmen. Ursprünglich sollte Robert Downey Jr. auch die Hauptrolle in Andersons Inherent Vice spielen, doch der Drehplan von Avengers: Age of Ultron kam ihm in die Quere und Joaquin Phoenix sprang ein.
Wir bleiben am Projekt auf jeden Fall dran und sind schon gespannt, ob demnächst Woody Allen für eine Realfilm-Version von Der König der Löwen verpflichtet wird…