Quelle: Entertainment Weekly
Die romantische Komödie Die Hochzeit meines besten Freundes ist einer der Filme, die Ende der Neunziger auf dem Höhepunkt von Julia Roberts' Karriere als Kassenmagnet und Romcom-Queen in die Kinos kam und dementsprechend auch enormen Erfolg erntete. Alleine in Deutschland sahen 3,7 Millionen Kinogänger, wie Julia Roberts versuchte, die bevorstehende Hochzeit ihres besten Freundes Dermot Mulroney mit Cameron Diaz zu sabotieren und stattdessen selbst sein Herz zu erobern. Weltweit nahm der Film fast $300 Mio ein, zu der damaligen Zeit ein beträchtliches Sümmchen für eine Romcom. Dabei gehört Die Hochzeit meines besten Freundes auch nicht gerade zu den stärksten oder erinnerungswürdigsten Filmen von Julia Roberts, aber es war eben das perfekte Vehikel für den Star mit dem unvergleichlichen Lächeln.
Mittlerweile hat der Film 18 Jahre auf dem Buckel und plötzlich erinnern sich Studios wieder an ihn. In China wird momentan ein Remake des Streifens gedreht, das 2016 in die dortigen Kinos kommen soll. Währenddessen hält man ihn in Hollywood reif für eine Fortsetzung, aber entsprechend dem unsäglichen aktuellen Trend soll diese natürlich in Form einer TV-Serie erfolgen. ABC hat das Drehbuch zum Pilotfilm einer "Die Hochzeit meines besten Freundes"-Serie in Auftrag gegeben. Geschrieben wird es von Ron Bass (Rain Man) und Jessica Amento, während die Originalproduzenten Jerry und Janet Zucker auch die Serie produzieren sollen. Diese soll, wie gesagt, kein Remake der Filmhandlung darstellen, sondern Julia Roberts' Figur Julianne bei ihrem Leben als Restaurant-Kritikerin in New York folgen sowie ihrem schwulen besten Freund George, der im Film von Rupert Everett dargestellt wurde. Es ist eigentlich unnötig zu erwähnen, dass Roberts, Everett, Dermot Mulroney und Cameron Diaz mit der Serie höchstwahrscheinlich nichts zu tun haben werden. Für mich klingt die Handlung mehr nach "Will and Grace 2" denn nach Die Hochzeit meines besten Freundes. Sollte die Serie diesen Titel behalten, wäre das auch ein wenig eigenartig, denn in der Chronologie der Serie liegt die Hochzeit bereits in der Vergangenheit.
Mit diesem Serienkonzept folgt ABC übrigens ebenfalls einem Trend, bei dem Serienadaptionen von erfolgreichen Filmen nicht lediglich als Remakes fungieren, sondern den Plot fortsetzen. Auch "Minority Report" und "Limitless" wählten diesen Ansatz, doch gerade bei Die Hochzeit meines besten Freundes erscheint er als überflüssig und sinnlos. Wie die Serie selbst übrigens auch.
