Quelle: Deadline
Skyfall, der 23. James-Bond-Film der offiziellen EON-Reihe, der 2012 zum 50. Leinwand-Jubiläum des Superagenten von MI6 in die Kinos kam, war in jeder Hinsicht ein Phänomen und brach jegliche bislang aufgestellte Box-Office-Rekorde der Reihe. Um es kurz zu veranschaulichen: vor Skyfall war Casino Royale der erfolgreichste Bond-Film aller Zeiten mit $599 Mio Einspiel weltweit, gefolgt von Ein Quantum Trost mit $586 Mio. Skyfall flog in wenigen Wochen an diesen Zahlen vorbei und erreichte insgesamt mehr als $1,1 Milliarden an den weltweiten Kinokassen. In nahezu allen Ländern wurde der Film zum umsatzstärksten Bond aller Zeiten und katapultierte 007 erstmals in die oberste Liga von Überblockbustern, denn Skyfall belegte den siebten Platz der weltweit erfolgreichsten Filme aller Zeiten vor drei Jahren (mittlerweile steht er auf Rang 13).
Von dieser unglaublichen Summe stammten $161 Mio aus der Bond-Heimat Großbritannien, wo er passenderweise zum erfolgreichsten Film aller Zeiten wurde und sogar Avatar überflügelte. In einheimischer Währung spielte er £103 Mio ein. Dementsprechend waren die Erwartungen natürlich hoch für James Bond 24, Spectre, der am Montagabend, zeitgleich mit der Weltpremiere in London, landesweit in Großbritannien als erstem Land angelaufen ist. Er hat nicht enttäuscht. Den ersten Zahlen nach zu urteilen, wird der Film dem Erfolg seines Vorgängers nicht in viel nachstehen. Obwohl die Vorstellungen von Spectre in Großbritannien am Montag erst um 20:15 begannen und die 647 Kinos, die den Film zeigten, im Schnitt nicht mehr als zwei Vorführungen des Films hatten, gelang dem Film trotzdem, alleine am ersten Abend $6,4 Mio bzw. £4,2 Mio in lokaler Währung einzuspielen! Das ist zwar weniger als der Starttag von Skyfall, doch jener Film hatte auch einen ganzen Tag von Vorstellungen von morgens bis abends.
Der Erfolg ging am zweiten Tag ungebrochen weiter und Spectre stellte einen neuen Rekord am britischen Box-Office auf. Nicht nur gelang ihm mit $9,2 Mio der erfolgreichste Dienstag aller Zeiten an den britischen Kinokassen, in einheimischer Währung übertraf er sogar mit £6,3 Mio den Starttag von Skyfall (£6,2 Mio), obwohl bereits am Vorabend die dringendste Nachfrage der Zuschauer bedient wurde und Skyfall an einem Freitag anlief, einem viel günstigeren Tag für Kinogänger. In US-Dollars liegt Skyfalls Starttag mit $10 Mio immer noch vorne, weil der Wechselkurs vor drei Jahren viel günstiger stand.
Alle Vorstellungen des Films vor Freitag gelten in Großbritannien offiziell als Previews und es dürfte Spectre nicht schwer fallen, den bisherigen Preview-Rekord zu pulverisieren. Mit $15,6 Mio nach etwa eineinhalb Tagen ist der Film auf bestem Wege, bis Sonntag mehr als $50 Mio und damit schon fast ein Drittel des britischen Gesamteinspiels von Skyfall sowie mehr als die Hälfte des Einspiels von Ein Quantum Trost in die Kassen zu spülen.
Zu Spectres Gunsten wirken sich mehrere Faktoren aus. Einerseits ist es natürliche der sehr beliebte Vorgänger, andererseits die deutlich höhere Anzahl an teueren IMAX-Kinos, in denen Spectre in Großbritannien läuft und natürlich auch die Tatsache, dass es der letzte Film mit Craig als 007 sein könnte. Auch im schlechtesten Szenario sollte Spectre alleine in seiner Heimat mindestens $120 Mio einspielen (genug, um der vierterfolgreichste Film aller Zeiten in UK zu werden) und damit sehr gut fürs weltweite Box-Office vorlegen.
Man darf gespannt sein, wie der Film sich in Deutschland schlagen wird. Mit fast 7,8 Millionen Besuchern wurde Skyfall bei uns zum besucherstärksten Bond seit den Sechzigern. Am dem 5. November werden wir es wissen.