Box-Office USA: The Revenant erobert die Chartspitze

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Box Office USA The Revenant Star Wars

Quelle: Boxofficemojo

Es war ein sehr ruhiges Wochenende an nordamerikanischen Kinokassen. Bedingt durch drei wenig attraktive, von der Kritik zerrissene Neustarts und schwere Schneestürme, die Teile des Landes lahmlegten, gab die Top 12 um 34% gegenüber dem letzten, zusätzlich durch den Feiertag am Montag gestärkten Wochenende nach und setzte insgesamt $99,2 Mio um. Gegenüber dem gleichen Wochenende im Vorjahr, als American Sniper widerholt die Charts anführte, ging es um 30% hinab. Mit der Ankunft von Kung Fu Panda 3 dieses Wochenende sollte der Abwärtstrend jedoch vorerst aufhören.

An diesem ereignisarmen Wochenende nutzte The Revenant – Der Rückkehrer seine Chance und stieg in seiner dritten Woche im breiten Verleih auf Rang 1 der Kinocharts auf. Mit $16 Mio von Freitag bis Sonntag gab der Film um 49,6% gegenüber seinem vorherigen Wochenende nach, das allerdings auch durch die zuvor bekanntgegebenen Oscarnominierungen, die Golden-Globe-Siege und den Feiertag besonders gut ausgefallen war, sodass ein etwas stärkerer Rückgang zu erwarten war. Es zeigt sich aber auch, dass der Film zwar dank seinem Star Leonardo DiCaprio und seinen 12 Oscarnominierungen großes Interesse bei de Kinogängern weckt, die eigentliche Mundpropaganda des nicht sonderlich Mainstream-tauglichen Films aber nicht überragend ist. 20th Century Fox hat jedoch keinen Grund, sich zu beschweren, denn bislang hat The Revenant schon $119,2 Mio in nordamerikanische Kinokassen gespült. Bei einem Budget von $135 Mio hat er einen nicht allzu kurzen Weg vor sich, um profitabel zu werden, doch mit anhaltendem Oscar-Hype und einem sehr wahrscheinlichen Sieg für DiCaprio wird sich The Revenant noch mindestens bis Ende Februar oder Anfang März in den Charts halten können. Nach nur 17 Tagen im breiten Verleih hat The Revenant schon DiCaprios The Wolf of Wall Street an US-Kinokassen überholt und wird kommendes Wochenende auch an Shutter Island ($128 Mio) und Departed ($132,4 Mio) vorbeiziehen. Das Endziel ist es, Catch Me If You Can ($164,6 Mio) in Nordamerika zu toppen, denn dann wäre The Revenant der dritterfolgreichste Film von DiCaprio nach Titanic und Inception. Momentan erscheint dies nicht nur machbar, sondern sogar sehr wahrscheinlich. Noch vor den Oscars Ende Februar könnte The Revenant mit etwas Glück $170 Mio in den USA erreichen. Insgesamt sollte er, je nach Abschneiden bei den Oscars, etwa $170-185 Mio einspielen.

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Auch Star Wars: Das Erwachen der Macht verbesserte seine Chartposition und stieg um einen Rang auf #2 auf. Gegenüber dem vorherigen Wochenende hielt sich der Film mit einem Drop von 46,6% verhältnismäßig solide und nahm weitere $14,1 Mio ein. Insgesamt hat Episode VII bislang gigantische $879,1 Mio in den USA und in Kanada eingenommen und seinen Vorsprung gegenüber Avatar auf fast $120 Mio ausgebaut. Avatar toppte Titanic seinerzeit um knapp $160 Mio und Star Wars wird Avatar um eine ähnliche Summe schlagen. In inflationsbereinigten Charts ist Das Erwachen der Macht mittlerweile auf Rang 11 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten in Nordamerika aufgestiegen, vorbei an Disneys Zeichentrickhit 101 Dalmatiner. Die Performance des Films wurde am Wochenende ebenfalls stark durch die Schneestürme beeinträchtigt und sollte sich kommendes Wochenende mit einem sehr milden Rückgang gut erholen. Innerhalb der nächsten zwei Wochen wird er dann als erster Film in US-Box-Office-Geschichte die $900-Mio-Marke knacken. Doch wie weit wird er darüber hinaus noch gehen? Die positive Mundpropaganda sollte so langsam Früchte tragen und die Rückgänge des Films werden sich nach ursprünglicher Frontlastigkeit stabilisieren. Ein Endergebnis von $1 Milliarde scheint ausgeschlossen, außer Disney plant eine große Wiederaufführung, doch der Film sollte noch bis in den März hinein gut laufen und letztendlich bei $925-935 Mio landen.

Ride Along 2 – Next Level Miami hat auf jeden Fall nicht die Stehkraft seines Vorgängers. Die Actionkomödie brach an ihrem 2. Wochenende um 64,7% ein, fiel um zwei Plätze auf Rang 3 der Charts und sammelte nur noch $12,5 Mio ein – marginal mehr als der Film erst kürzlich am Starttag einspielte. Nach zehn Tagen steht Ride Along 2 bei $58,6 Mio und hinkt seinem Vorgänger jetzt schon um 22% hinterher, wobei der Abstand sich noch vergrößern wird. Der Film wurde offenbar nicht nur von der eigenen Frontlastigkeit getroffen, sondern auch von der Comedy-Konkurrenz seitens Dirty Grandpa. Dennoch kann Universal Ride Along 2 als einen Hit verbuchen, denn die Produktionskosten betrugen nur $40 Mio und sogar wenn man das Marketing hinzuzieht, wird Ride Along 2 auf lange Sicht profitabel sein. In Nordamerika steuert er auf ein finales Einspiel von etwa $85 Mio zu. Teil 1 erreichte vor zwei Jahren noch $135 Mio. Damit reiht sich Ride Along 2 neben Ted 2 und Kill the Boss 2 ein, als eine weitere Komödien-Fortsetzung, die an den Erfolg des Originals nicht anknüpfen konnte.

Alle drei Neustarts lagen am Wochenende dicht beieinander, doch die Komödie Dirty Grandpa mit Robert De Niro und Zac Efron setzte sich trotz grässlicher Rezensionen mit $11,1 Mio von 2912 Kinos (und einem Schnitt von $3816 pro Kino) knapp durch und belegte Platz 4 der Wochenendcharts. De Niro war offenbar die Hauptattraktion des Films, denn etwa 66% der Kinogänger am Wochenende waren 25 oder älter, was weniger für Zac Efrons Fangemeinde spricht. Der Film erhielt ein "B"-CinemaScore (äquivalent einer "2"). Mit Fifty Shades of Black im Anmarsch und mit bestenfalls durchschnittlicher Mundpropaganda bezweifle ich, dass Dirty Grandpa sich lange in den Charts halten wird und vermute ein Endergebnis von etwa $29-33 Mio.

Horror ist meist eine lohnenswerte Investition für die Studios und das bewies am Wochenende auch The Boy mit "The Walking Dead"-Star Lauren Cohan. Unter den drei Neustarts war The Boy (trotz ebenfalls furchtbarer Kritiken) immer noch der am besten rezensierte Film und spielte $10,8 Mio von 2671 Kinos ein. Der Streifen belegte den 5. Platz der US-Kinocharts und erzielte einen soliden Schnitt von $4035 pro Lichtspielhaus. Der Knackpunkt ist aber vor allem, dass The Boy lediglich $10 Mio kostete und wie schon The Forest vor zwei Wochen ein garantierter Erfolg für das Studio ist. Die Zuschauer reagierten verhalten auf den Film und bewerteten ihn im Schnitt mit einem "B-"-CinemaScore (äquivalent einer "2-"), was für einen Horrorfilm nicht ungewöhnlich ist. Doch auch wenn er schnell abstürzt, wird The Boy dennoch $25-30 Mio in den USA erreichen.

Der teuerste und zugleich auch umsatzschwächste Neustart am Wochenende war Die 5. Welle mit $10,3 Mio von 2908 Kinos und einem Schnitt von $3551 pro Kino. Der Film kostete $38 Mio, läuft aber immerhin außerhalb von USA und Kanada ganz ordentlich und sollte spätestens im Heimkino auf schwarze Zahlen kommen. Die Einnahmen sind aber nicht gut genug, um ein Sequel zu rechtfertigen und bei einem "B-"-CinemaScore (äquivalent einer "2-"), erwartet den Film auch nur eine kurze Laufzeit in den USA, die ebenfalls mit nicht mehr als $25-30 Mio enden wird.

Ziemlich gut hielt sich an seinem zweiten Wochenende Michael Bays Kriegsactioner 13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi, der um 44,2% auf $9 Mio nachgab und nach zehn Tagen $32,8 Mio (bei einem $50-Mio-Budget) vorweisen kann. Allerdings muss man dazu auch sagen, dass Paramount ihm zusätzliche 528 Kinos am Wochenende spendierte, was den Rückgang sicherlich abmilderte. Die positive Mundpropaganda wird dafür sorgen, dass 13 Hours sich über die nächsten Wochen stabilisiert und insgesamt bis zu $60 Mio in den USA erreicht. Der Januar bleibt also weiterhin ein guter Monat, um US-Kriegsfilme vom Stapel laufen zu lassen, auch wenn 13 Hours nicht an die Erfolge von Black Hawk Down oder Lone Survivor heranreicht.

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