Quelle: Variety
Dass Christoph Waltz einer der größten und wandlungsfähigsten deutschsprachigen Kinostars der Gegenwart ist, weiß spätestens seit seiner zu Recht oscarprämierten Darbietung des Judenjägers Hans Landa in Inglourious Basterds jeder. Leider hat Hollywood das zum Anlass genommen, ihn ständig in Bösewichts-Rollen zu besetzen – von Die Drei Musketiere über Green Hornet bis hin zu Wasser für die Elefanten. Nicht dass wir uns falsch verstehen, überzeugt hat er in diesen Parts durchgehend, doch man wünscht sich auch, dass solch begnadete Schauspieler ihre volle Bandbreite an Können ausspielen dürfen und nicht bloß immer in eine Schublade gesteckt werden.
Eine Gelegenheit wird Waltz dazu im kommenden Polit-Drama Reykjavik bekommen. In dem von Mike Newell (Vier Hochzeiten und ein Todesfall) inszenierten Film geht es um die Verhandlungen zwischen dem sowjetischen Staatsoberhaupt Michail Gorbatschow und dem damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan im Oktober 1986 in der isländischen Hauptstadt Reykjavík. Dabei ging es um das Ende des Kalten Kriegs und den beidseitigen Abbau des Bestandes an Nuklearraketen. Obwohl nicht ohne Komplikationen, gilt der Gipfel auf Reykjavík als die Grundlage für den später unterzeichneten INF-Vertrag über den Produktionsverbot und graduelle Vernichtung aller nuklearen Kurz- und Mittelstrecken-Raketen.
In dem Film wird Waltz die Rolle von Gorbatschow übernehmen, während Reagan von Michael Douglas verkörpert werden wird. Auch wenn ich schon sehr gespannt auf seine Darstellung bin und keinerlei Zweifel über seine Wandlungsfähigkeit habe, tue ich mich dennoch schwer eine visuelle Ähnlichkeit jeglicher Art zwischen Waltz und Gorbatschow zu sehen. Da wird das Makeup Department sicherlich viel zu tun haben.