Quelle: Warner Bros. Pictures
Obwohl die DC-Comicverfilmung Suicide Squad zuweilen den Anschein erweckte, der Film sei im Schneideraum von Schimpansen auf LSD geschnitten und zusammengesetzt worden sein, sodass diverse Subplots und Geschichten sehr fragmentiert wirkten und im Nichts verliefen, hat Regisseur David Ayer zum Kinostart des Films mehrfach beteuert, die Kinofassung sei auch sein definitiver Director’s Cut des Films. Insbesondere Jared Leto brachte seine Enttäuschung zum Ausdruck, dass vieler seiner Szenen als Joker es nicht in den fertigen Film geschafft haben, obwohl er sich mit nahezu manischer, beängstigender Hingabe der Rolle widmete.
Doch so wenig ich Suicide Squad auch mochte (und daraus mache ich auch keinen Hehl), es lässt sich nicht abstreiten, dass viele Kinogänger den Film recht gut fanden. Obwohl Batman v Superman: Dawn of Justice und Suicide Squad von der Kritik gleichermaßen zerrissen wurden, war die Mundpropaganda unter regulären Zuschauern für Suicide Squad deutlich besser als für das ambitioniertere, aber schwerfälligere Superhelden-Epos von Zack Snyder. Weltweit spielte Suicide Squad fast $750 Mio ein, und das ohne in China veröffentlicht worden zu sein oder legendäre Comichelden wie Batman, Superman oder Wonder Woman in petto zu haben.
Doch auch viele Zuschauer, die den Film mochten, staunten nicht schlecht, als Jared Letos Auftritt als Joker nach der überproportionalen Präsenz in der Werbekampagne im eigentlichen Film kaum mehr als ein längerer Gastauftritt war. Diese können sich nun auf die Heimkinoveröffentlichung des Films freuen, denn ob die Kinofassung nun Ayers abgesegnete Schnittfassung war oder nicht, Warner lässt es sich nicht entgehen, mit einem Extended Cut das Interesse der Fans noch einmal anzukurbeln. Allerdings sollten die Zuschauer keine massiven Ergänzungen à la Batman v Superman erwarten, der im Extended Cut sogar ein R-Rating anstelle des PG-13 für die Kinofassung erhielt und 30 Minuten länger lief. Wie jetzt bekannt wurde, wird der Extended Cut von Suicide Squad 134 Minuten laufen, also etwa 11 Minuten länger als die Kinofassung. Am 19. Dezember wird Suicide Squad hierzulande auf DVD, Blu-ray und 4K UHD in der Langfassung veröffentlicht werden. Einen Eindruck von den neuen Szenen, die insbesondere den Joker und Harley Quinn (Margot Robbie) betreffen, verschafft Euch ein neuer Trailer:
Die morbide Neugier und der leichte Hang zum Masochismus werden vermutlich irgendwann überwiegen und ich werde einen Blick auf die neue Fassung werfen (v.a. um Letos Joker besser einschätzen zu können), doch ich bezweifle, dass 11 zusätzliche Minuten einen Film bedeutend verbessern können, den ich so fundamental problematisch fand (Kritik).