Box-Office USA: Riesenstart für die Horrorkomödie Get Out

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Get Out Box Office USA

© 2017 Universal Pictures

Quelle: Boxofficemojo

Nach dem langen und durch den Presidents' Day am Montag gepolsterten Feiertags-Wochenende fielen am vergangenen Oscars-Wochenende die meisten Filme um mehr als 40%. Ausnahmen bildeten lediglich die Anwärter auf die goldenen Statuen, die sich dank den Kinogängern, die vor der Verleihung am Sonntagabend die größten Kandidaten nachholen wollten, durchweg gut hielten. Dass der Gesamtumsatz der Top 12 dennoch nur um rund 18% auf $111,1 Mio sank, war der neuen Nummer 1 der nordamerikanischen Kinocharts zu verdanken, die über den meisten Erwartungen eröffnete. Der Film sorgte auch dafür, dass letztes Wochenende 15% über dem entsprechenden Wochenende aus dem Vorjahr lag, an dem Deadpool zum dritten Mal in Folge die Spitze belegte.

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2017 scheint ein außerordentlich gutes Jahr für Genrefilme zu werden. Nachdem schon M. Night Shyamalans Split im Januar mit $40 Mio zum Start die Chartspitze erklommen hat und dort sagenhafte drei Wochen verbrachte, gelang jetzt der Horrorkomödie Get Out trotz des restriktiven R-Ratings ein fantastischer Start über den Erwartungen. Das nur $4,5 Mio teure Regiedebüt des erfolgreichen Comedians Jordan Peele sammelte von Freitag bis Sonntag $33,4 Mio von nur 2781 Kinos ein und erreichte einen Schnitt von $12002 pro Kino. Was diesen Start noch beeindruckender macht als den von Split, ist nicht nur die höhere Altersfreigabe, sondern auch das Fehlen jeglicher der breiten Masse bekannter Hauptdarsteller (Allison Williams ist  durch ihre HBO-Serie "Girls" bestenfalls einem Nischenpublikum bekannt). Außerdem ist das Subgenre von Horrorkomödien berüchtigt dafür, kein großes Publikum im Kino zu finden. Was war also bei Get Out anders? Neben einer sehr effektiven Marketingkampagne von Universal, die die Neugier der Zuschauer darauf weckte, was sich hinter den durchgeknallten Trailern zum Film verbirgt, traf die Thematik der Rassenspannungen und ethnischen Beziehungen den aktuellen Nerv der Zeit. Als Get Out dann auch noch zum Start für einen Horrorfilm nahezu ungeahnt positive Kritiken erhielt (nur eine von 150 Rezensionen auf RottenTomatoes ist negativ ausgefallen!), wurde er zum Must-See-Filmereignis am Wochenende. Es ist schön, wieder einmal ein Beispiel dafür zu sehen, dass Qualität auch belohnt wird.

Doch das sollte erst der Anfang der Erfolgsgeschichte von Get Out sein. Durch den erfolgreichen Start und die überschwänglichen Rezensionen erhält der Film aktuell ein sehr großes Medienecho, durch das ihm eine noch größere Aufmerksamkeit zuteil wird. Am Wochenende zeigte der Streifen keinerlei Anzeichen einer Frontlastigkeit und hielt sich am Sonntag sogar besser als jeder andere Film in den Charts. Sehr selten ist auch der "A-"-CinemaScore (äquivalent einer "1-"), den die Zuschauer dem Film im Schnitt vergaben. Solche hohen Wertungen gibt es für die wenigsten Horrorfilme. Die beiden Conjuring-Teile waren die einzigen Genrevertreter in den letzten Jahren, die ebenfalls so gut bewertet worden sind. Das spricht für eine lange Lebzeit in den Kinos, insbesondere als Kontrast zu den großen Action-Spektakeln im März wie Logan, Kong: Skull Island und Power Rangers. Ein Gesamteinspiel von mehr als $100 Mio ist so gut wie garantiert. Get Out sollte mindestens $110-125 Mio in den USA und in Kanada einspielen, könnte jedoch sogar Split (aktuell bei $130,8 Mio) toppen.

The LEGO Batman Movie fiel nach zwei Wochen von der Chartspitze auf Rang 2 und spielte dabei weitere $19,2 Mio ein (-41,2%). Nach 17 Tagen steht der Animationsfilm von Warner Bros. bei $133,2 Mio und damit 27% hinter dem Einspiel von The LEGO Movie im selben Zeitraum. Doch man kann sich über die Einnahmen angesichts des $80-Mio-Budgets nicht beklagen. Vor dem Start von The Boss Baby Ende März erwartet The LEGO Movie keine neue animierte Konkurrenz, sodass er sich diesen Monat neben den großen, effektreichen Blockbustern gut behaupten sollte. Insgesamt wird The LEGO Batman Movie rund $175-185 Mio in Nordamerika einspielen, was eine Fortsetzung definitiv rechtfertigen sollte.

John Wick: Kapitel 2 hielt sich mit einem Rückgang von 42,3% auf $9,4 Mio an seinem dritten Wochenende überraschend gut und kletterte um einen Platz auf #3 der US-Charts. Mit $74,8 Mio in der Tasche hat das Action-Sequel das Gesamteinspiel seines Vorgängers ($43 Mio) bereits fast verdoppelt und belegt den 10. Platz unter den umsatzstärksten Filmen mit Keanu Reeves in Nordamerika. Mit seiner positiven Mundpropaganda hätte er unter gewöhnlichen Umständen noch gute Chancen auf $100 Mio, doch die sehr direkte R-rated-Konkurrenz von Logan – The Wolverine wird ihm vermutlich einen Strich durch die Rechnung machen, sodass sich der Film mit etwa $92 Mio begnügen sollte. Spätestens Kapitel 3 wird die magische Grenze vermutlich knacken.

Das von China co-produzierte Fantasyabenteuer The Great Wall mit Matt Damon fiel an seinem zweiten Wochenende um einen Platz und 50,6% auf Rang 4 und $9,1 Mio von Freitag bis Sonntag. Nach zehn Tagen im Verleih zählt der Film $34,8 Mio und wird seine Laufzeit angesichts der gewaltigen Blockbuster-Konkurrenz im März mit maximal $50 Mio beenden. Unter gewöhnlichen Umständen würde das den $150 Mio teuren Film zu einem Riesenflop machen, doch sein Einspiel stammt hauptsächlich aus der Übersee, wo The Great Wall bislang satte $266 Mio eingenommen hat. Es ist zwar kein weltweiter Riesenhit für Damon, wird aber am Ende vermutlich auch kein großes Verlustgeschäft sein.

Die Erotik-Romanze Fifty Shades of Grey – Gefährliche Liebe stürzte an ihrem dritten Wochenende um heftige 61,6% auf $7,8 Mio und fiel dabei um drei Plätze auf den fünften Platz der US-Wochenendcharts. Dabei überschritt das Sequel jedoch nach 17 Tagen die $100-Mio-Barriere und erreichte insgesamt $103,7 Mio. Zwar liegt der Film aktuell 30% hinter dem ersten Shades-of-Grey-Teil im selben Zeitraum, dennoch hat der Film bereits durch deutlich besseres Durchhaltevermögen als sein Vorgänger überrascht, der nicht einmal sein Startwochenende verdoppeln konnte. Gefährliche Liebe steuert auf etwa $115 Mio zu und wird weltweit vermutlich mehr als $400 Mio einnehmen, sodass die $55-Mio-Produktion als ein weiterer großer Hit für Universal gewertet werden kann.

Auf Seite 2 verraten wir Euch u. a., welche Box-Office-Meilensteine Oscaranwärter Hidden Figures und Arrival vergangenes Wochenende erreichten.

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