Ben Affleck in Batman v Superman: Dawn of Justice © 2016 Warner Bros. Pictures
Quelle: The Hollywood Reporter
Da sind wir wieder mit dem Thema, das alle paar Monaten auf einschlägigen Websites auftaucht, einem Gerücht, das einfach nicht nachlässt, sondern sich mit der Zeit intensiviert. Als wir zuletzt im Februar davon berichtet haben, dass Ben Affleck möglicherweise kein Interesse mehr an seiner Batman-Rolle habe, ermahnten wir die Leser, dass es sich hierbei immer noch um ein Gerücht handelt, auch wenn es eins ist, das wir für nicht weit hergeholt halten. Warners Studiochef Toby Emmerich hat seitdem mehrfach beteuert, dass Ben Affleck deren Batman sei und das Studio versuchen werde, ihn so lange im Umhang des dunklen Ritters zu halten, wie es nur geht. Doch das Gerücht ging nie weg und ehrlich gesagt erschien es immer so, als sei Affleck mit einem Fuß aus der Tür beim DC Extended Universe. Immer geringer wurde mit der Zeit Afflecks Beteiligung an dem geplanten Solo-Film über Batman. Es war ein großer Coup für Warner, als Affleck sich bereiterklärte, in The Batman die Hauptrolle zu spielen, gemeinsam mit dem Comicautor Geoff Johns das Drehbuch zu schreiben und den Film zu inszenieren. Im Januar trat Affleck jedoch als Regisseur des Films zurück. Offizielle Begründung: er möchte sich mehr auf die Rolle selbst fokussieren und könne dies nicht, wenn er mehreren Aufgaben nachgehen muss. Cloverfield-Regisseur Matt Reeves sprang ein. Kürzlich hat Reeves erklärt, dass das Skript von Affleck und Johns komplett verworfen wurde und ein neues geschrieben werden wird. Damit wurde Afflecks Rolle in dem Film wieder auf die des Darstellers reduziert. Ich kann mir gut vorstellen, dass Afflecks Motivation, die Rolle zu spielen, erheblich gesunken ist, nachdem klar wurde, dass er die kreative Ausrichtung des Films nicht mehr bestimmen können würde.
Das neuste Gerücht – wenn man es überhaupt noch als solches nennen kann – kommt von einer der seriösesten journalistischen Quellen, die sich mit der Filmindustrie in Hollywood befassen. The Hollywood Reporter ist ein Branchenblatt, das nicht leichtfertig über etwas berichtet, ohne von der Zuverlässigkeit der eigenen Quellen sicher zu sein. Und die Quelle, die über interne Kenntnisse von der Situation bei Warner verfügen soll, besagt, dass Warner aktuell an einem Plan arbeitet, Affleck als Batman würdevoll aus dem DC-Universum zu verabschieden und seinen Abgang in einem der kommenden DC-Filme zu erklären.
Es steht noch nicht fest, wann genau Affleck aufhören soll. Wir werden ihn auf jeden Fall noch einmal im November in der Rolle sehen, wenn er sich mit Wonder Woman, Aquaman, Superman, Cyborg und The Flash zur Justice League verbündet. Doch alles, was darüber hinausgeht, steht in den Sternen und es gibt angesichts der Umstände guten Grund zu glauben, dass danach für ihn Schluss sein könnte. Matt Reeves hat Pläne für eine neue Batman-Trilogie und Affleck wird wohl kaum im ersten Film dabei sein, nur um danach auszusteigen. Dass er noch eine ganze Trilogie mitmachen wird, scheint angesichts der aktuellen Lage ausgeschlossen. Es ist natürlich möglich – wenn auch nicht wahrscheinlich – dass Warner The Batman vorerst auf Eis legt und stattdessen Affleck zumindest noch für einen weiteren Justice-League-Film zu halten versuchen wird. Doch es ist unklar, wann dieser überhaupt kommen wird und so wie die Situation klingt, möchte Affleck nicht noch einige Jahre lang in der Rolle festhängen.
Den Batman-Darsteller zum jetzigen Zeitpunkt auszutauschen, wäre ein herber Rückschlag für Warners DC-Pläne. Die meisten Zuschauer, auch wenn sie Batman v Superman nicht mochten, waren mit Afflecks Darstellung von Batman zufrieden. Der Charakter scheint auch der Dreh- und Angelpunkt von Justice League zu sein. Und es versteht sich von selbst, dass Batman im Kino der kommerziell lukrativste Charakter der DC-Comics ist. Immerhin kann Warner von Glück sprechen, dass Wonder Woman auf ganzer Linie zu einem Überraschungshit geworden ist, sodass das Universum auch nach Afflecks Ausstieg über mindestens einen weiteren sehr beliebten Charakter verfügen wird. Jetzt wäre es noch sehr wichtig, dass auch Aquaman zündet. Da sich Regisseur James Wan nur selten Fehlgriffe erlaubt, bin ich beim Projekt eigentlich guter Dinge. Nach den herben Enttäuschungen von Batman v Superman und Suicide Squad hat Warner mit Wonder Woman gezeigt, dass es doch noch Hoffnung gibt.