Regisseur erklärt die kurze Laufzeit von Der dunkle Turm

© 2017 Sony Pictures

Quelle: Slashfilm

Wir sind heutzutage schon so sehr an aufgeblähte Laufzeiten von großen Blockbustern gewöhnt, dass jedes Mal, wenn ein Film großen Kalibers aus diesem Muster herausfällt, es als seltsam bis besorgniserregend empfunden wird. Man erwartet von einem Blockbuster in der Regel mindestens zwei Stunden, meist aber noch mehr. Dabei zeigt Christopher Nolan aktuell mit Dunkirk, dass dies überhaupt nicht nötig ist. Der außergewöhnliche Kriegsfilm ist mit knackigen 106 Minuten sein kürzester Film seit seinem Regiedebüt Following und er ist keine Minute zu lang oder zu kurz. Wie die Filmkritikerlegende Roger Ebert zu sagen pflegte: "Kein guter Film ist zu lang und kein schlechter Film ist kurz genug".

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Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Der dunkle Turm, der auf Stephen Kings epischer Fantasyromanreihe beruht, lediglich 95 Minuten kurz sein wird. Die Überraschung war groß, denn schließlich handelt es sich bei der achtteiligen Vorlage von King um sein Magnum Opus, das zahlreiche parallele Welten umfasst, eine Vielzahl von Figuren und Nebengeschichten und den Dreh- und Angelpunkt aller King-Romane darstellt. Die Filmadaption mit Idris Elba in der Rolle des Revolvermannes Roland Deschain und Matthew McConaughey als der Mann in Schwarz alias Walter o’Dim wurde von Regisseur Nicolaj Arcel nicht als direkte Verfilmung eines der Romane umgesetzt, sondern als eine Fortsetzung der Reihe. Diese kann allerdings die meisten Elemente aus den Romanen aufgreifen, da es um einen weiteren Zyklus geht, den der Revolvermann durchläuft (das klingt vermutlich verwirrend für alle, die die Vorlage nicht kennen). Dass der Einstieg in diese große Welt mit einem Film erfolgt, der ohne Abspann gerade einmal knapp eineinhalb Stunden läuft, erscheint ungewöhnlich, doch man sollte nicht vergessen, dass auch Kings erster Roman aus der Reihe, "Schwarz", nicht gerade ein dicker Wälzer war, sondern nur etwas mehr als 200 Seiten zählte. Nicht in der Quantität liegt die Qualität.

Regisseur Nicolaj Arcel adressierte nun selbst die Bedenken, die angesichts der kurzen Laufzeit geäußert wurden: (aus dem Englischen)

Die gute Nachricht ist, dass der Grund, weshalb sich viele Fans wegen der Laufzeit sorgen, ist, weil sie denken, dass wir mit dem Film alles machen wollen. Das tun wird nicht. Idealerweise ist es der erste Film. Es ist die Einführung in diese Welt und ihre Charaktere. Es ist nicht angedacht, dass der Film alle Romane umfasst und dass wir alles in den Film stopfen werden.

Das ist die eine Sache. Die andere Sache ist, dass das Skript wirklich kurz und knackig war. Als ich an Bord kam, war das Drehbuch sehr kurz, sehr knapp. Das hat mir gut gefallen. Ich sagte: "Das ist klug." Man beginnt mit einer straffen, knackigen Story und man muss nicht alles unterbringen. Man erschafft einen Rahmen. Und wenn es den Leuten gefällt und sie diese Welt und diese Charaktere mögen, dann können wir ihn ausweiten.

Stephen King selbst hat es noch mehr auf den Punkt gebracht:

"All killer and no filler" wäre auf jeden Fall ein gutes Zitat für das Poster des Films.

Mir macht die nicht die Laufzeit sorgen (auch wenn ich in erster Sekunde auch überrascht war), sondern viel mehr der Umstand, dass der Film in den bisherigen Trailern mehr nach enem durchschnittlichen Fantasy-Actioner aussieht, ohne die dichte Atmosphäre der Vorlage einzufangen. Der etwas beruhigende Gedanke ist, dass Matthew McConaughey nach seinem Oscar seine Rollen sehr genau auswählt und er in keinem Projekt mitmachen würde, von dessen Qualität er nicht überzeugt ist.

Der dunkle Turm kommt am 10. August in unsere Kinos. Unten findet Ihr neben dem neusten deutschen Trailer und drei Plakaten zum Film auch ein Featurette, in dem Stephen King selbst zu Wort kommt und das viele neue Szenen aus dem Film zeigt:

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