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Quelle: Slashfilm
Im Juni ging schon die dritte "Fargo"-Staffel zu Ende. Einen Monat später wurde sie, wie die beiden vorigen Seasons, als "Beste Miniserie" bei den Emmys nominiert und erhielt 15 weitere Nominierungen. Auch im dritten Jahr war die Begeisterung der Kritiker und Zuschauer für "Fargo" groß. Doch wer auf eine baldige Rückkehr der Serie mit neuen schrägen, kriminellen Charaktere aus dem verschneiten Mittleren Western der USA hofft, sollte seine Hoffnungen zügeln. "Fargo" wurde noch nicht offiziell um eine vierte Staffel verlängert und FX-Senderchef John Landgraf erklärte kürzlich, dass eine vierte Staffel noch lange auf sich warten lassen könnte: (aus dem Englischen)
Wir haben noch keine Idee von Noah dazu gehört, wovon die vierte Staffel handeln könnte. Wir haben Noah dazu ermutigt, darüber nachzudenken und sich sicher zu sein, dass er etwas hat, woran er wirklich glaubt und was ihn wirklich interessiert.
Es besteht die Möglichkeit, dass er diese Idee noch eine lange Zeit nicht haben wird. Es ist natürlich auch möglich, dass weil Noah sehr ideenreich und produktiv war, wir schon bald diese Idee hören werden.
Ein großer Grund für die Verzögerung ist natürlich Noah Hawleys Arbeit an seiner neuen erfolgreichen Serie, "Legion", die auf den "X-Men"-Comics basiert. Deren zweite Season ist aktuell in Arbeit und nimmt Hawleys Zeit in Anspruch, sodass die Rückkehr von "Fargo" wirklich eine Weile dauern könnte. Bereits zwischen den ersten drei Staffeln lagen immer etwa eineinhalb Jahre. Hawley hat 23 der bisherigen 30 "Fargo"-Episoden entweder alleine oder als Co-Autor geschrieben, sodass Zeit ein großer Faktor ist.
Jedes Mal, wenn der aktuelle Trend von überflüssigen Serienadaptionen beliebter Kinofilme lamentiert wird, kann man immer auf mindestens zwei Beispiele verweisen, bei denen es bestens funktioniert hat: "Westworld" und "Fargo". Im Falle von "Westworld" bot sich ein modernes Update des Films von Michael Crichton geradezu an, angesichts der Fortschritte, die die Technik und die künstliche Intelligenz seitdem gemacht haben. Fargo, der oscarnominierte Kultfilm der Coen-Brüder, erschien anfangs hingegen als eine seltsame Wahl, um daraus eine Serie zu machen. Doch Serienschöpfer Noah Hawley hat klugerweise nicht versucht, den Plot des Films in die Serie zu übertragen, sondern versuchte vielmehr dessen Atmosphäre und das "Minnesota nice"-Gefühl aus dem Film einzufangen und es ist ihm mehr als gelungen. Nicht wenige würden sogar behaupten, dass "Fargo" die Qualität des Coens-Films überholt hat.
Bislang wurden drei "Fargo"-Staffeln produziert. Als Anthologie-Serie erzählt jede eine eigene Geschichte, die allerdings durch das Setting und einige Nebencharaktere lose miteinander verbunden sind. Die ersten zwei Staffeln gewannen insgesamt zwei Golden Globes und fünf Emmys, wobei die erste bei beiden Preisverleihungen als "Beste Miniserie" ausgezeichnet wurde. Wer "Fargo" noch nicht kennt, sollte einen Blick bei Netflix riskieren, wo alle drei Staffeln abrufbar sind.