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Quelle: Entertainment Weekly
Die Kinoadaption von Stephen Kings Es ist der Abräumer des Jahres an den US-Kinokassen und hat in seinen ersten drei Tagen schon mehr eingespielt ($123,5 Mio) als die meisten Horrorfilme während ihrer gesamten Laufzeit. Es, der Film, ist zu einem ebensolchen Phänomen geworden, wie einst "Es", der Roman. Kritiker und Kinogänger sind gleichermaßen begeistert von der einfühlsamen Coming-of-Age-Geschichte, die gekonnt mit unheimlichem Grusel verbunden wird. Ich habe den Film mittlerweile zweimal gesehen und die zweite Sichtung hat meinen positiven Eindruck bestätigt.
Doch die Geschichte der Verlierer aus Es ist mit dem ersten Film natürlich noch nicht abgeschlossen, wie die Kenner der Romanvorlage wissen. Der Film erzählt nur die Geschichte des Kampfes der Kinder gegen Es, während im Roman sich die Zeitebene der Kinder mit der 27 Jahre später spielenden Zeitebene der Erwachsenen abwechselt. Dass der Roman in zwei Filme aufgeteilt werden soll, war noch Cary Fukunagas Idee, als er an der Adaption schrieb, die er ursprünglich auch inszenieren sollte. Natürlich hing ein zweiter Film immer vom Erfolg des ersten ab, doch spätestens nach dem Starttag des Films mit über $50 Mio wurde Es: Kapitel 2 nicht eine Frage des "ob", sondern des "wann". Die Antwort darauf lautet: voraussichtlich 2019. Gary Dauberman, der das Skript zum ersten Film überarbeitete, schreibt schon fleißig am Drehbuch zum zweiten und Regisseur Andy Muschietti hofft, nächsten Sommer mit den Dreharbeiten zu beginnen.
Wer, wie ich, die Kinder im ersten Film wirklich liebgewonnen hat und die doppelte Erzählstruktur des Romans vermisste, kann sich auf beides im zweiten Teil freuen, wie Muschietti erneut betonte: (aus dem Englischen)
Im zweiten Film wird das Wechselspiel zwischen den Zeitebenen präsenter. Wenn wir die Geschichte der Erwachsenen erzählen, werden wir Flashbacks haben, die uns in die Achtziger zurückbringen und Einfluss auf die Geschichte in der Gegenwart haben.
Allein aus diesem Grund sollte der Dreh bald beginnen, denn die Kinder altern schnell. In Vergangenheit hat Muschietti bereits verraten, welche Szenen er ursprünglich für den ersten Film im Sinn hatte, die nun aller Voraussicht nach in Teil 2 auftauchen werden.
Was natürlich auch noch aussteht, ist die Besetzung der erwachsenen Verlierer. Jessica Chastain, mit der Muschietti bereits bei Mama zusammengearbeitet hat, wurde mehrfach als Option für die erwachsene Beverly genannt. Ich persönlich würde jedoch Amy Adams vorziehen.
In einem neuen Interview mit Entertainment Weekly hat Muschietti bereits seine Pläne für einen Verlierer im zweiten Film verraten und diese sind sogar noch düsterer als die Romanvorlage. Dabei geht es um Mike Hanlon (im Film von Chosen Jacobs gespielt), der als einziger der Verlierer nach dem Sieg über Pennywise in Derry bleibt. Seine Rolle als Informationsquelle über die Aktivitäten des Monsters hat im ersten Film Ben (Jeremy Ray Taylor) übernommen, doch im zweiten Film wird er wieder die zentrale Figur sein, die Wissen über Es angesammelt hat. Doch dafür wird er im Film einen hohen Preis zahlen:
Meine Vorstellung von Mike im zweiten Film ist deutlich düsterer als im Buch. Ich möchte ihn zu der Schlüsselfigur machen, die sie alle zusammenbringt, aber in Derry zurückzubleiben, hatte seinen Preis. Ich möchte, dass er ein Junkie ist. Ein Bibliothekar und Junkie. Wenn der zweite Film anfängt, ist er ein Wrack.[…] Ich möchte ihm mehr Handlungsfähigkeit geben in den 30 Jahren, die wir ihn nicht sehen. […] Er sammelt nicht einfach nur Wissen darüber, was Pennywise in Derry gemacht hat. Seine Rolle ist es auch, herauszufinden, wie man Es besiegen kann. Der einzige Weg, das zu machen, besteht für ihn darin, Drogen zu nehmen und sein Bewusstsein zu verändern.
Es geht darauf zurück, was die Kinder in dem Klubhaus in den Barrens erleben. Wenn sie den Rauch inhalieren, haben sie Visionen von Es und vom Ursprung von Es, vom Feuer, das vom Himmel auf Derry vor Millionen von Jahren fällt. Wir machen das zu Mikes Erlebnis und nach 30 Jahren hat Mike das Ritual von Chüd verstanden.
Ich glaube kaum, dass jemand jemals dem Roman von King vorgeworfen hat, nicht düster genug zu sein. Es ist schließlich die Geschichte eines Monsters, das Kinder frisst. Doch Muschietti hat einen Weg gefunden, die bereits vom Schicksal gebeutelten Charaktere noch mehr leiden zu lassen. Es ist außerdem eine Abweichung von dem Roman, in dem Bill das Ritual von Chüd entdeckt (und zwar nicht während der Rauchzeremonie im Klubhaus), doch es ist eine Veränderung, mit der die meisten Fans vermutlich gut leben können werden.
Als Es an den Kinokassen eingeschlagen hat, wurde schnell gemunkelt, dass Warner Bros. aus dem Zweiteiler kurzerhand eine Trilogie machen könnte, um noch mehr Geld aus dem Franchise zu quetschen. Es ist schließlich das Studio, das drei Hobbit-Filme gemacht hat. Doch Produzentin Barbara Muschietti (Schwester des Regisseurs Andy) hat das Gerücht ganz schnell zurückgewiesen. Es soll weitehrin mit einem einzigen Film beendet werden, und das ist auch gut so.
Das erste Kapitel von Es kommt am 28. September in unsere Kinos und wird aktuell auch als Eröffnungsfilm des Fantasy Filmfests gezeigt.